sino Steuerdiskussion überschattet Zahlen
08.11.11 11:43
Warburg Research
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Henner Rüschmeier, Analyst von Warburg Research, stuft die sino-Aktie weiterhin mit "kaufen" ein.
sino habe am 03.11. nach Börsenschluss Zahlen zum Geschäftsjahr 2010/11 für die AG vorgelegt. Die Gesamterlöse lägen mit EUR 9,7 Mio. auf AG-Ebene leicht über den Erwartungen für den Konzern von EUR 9,3 Mio. Das EBT habe mit EUR 1,35 Mio. im Rahmen der Analystenerwartungen und der vom Unternehmen gegebenen Guidance von EUR 1,2 bis 1,35 Mio. gelegen. Da auf Konzernebene ein nicht liquiditätswirksamer a.o. Ertrag in Höhe von 3,8 Mio. aufgrund von Bewertungseffekten gem. IFRS bei der Bilanzierung der Tochtergesellschaft Trading Software AG anfalle, werde auf Konzernebene weiterhin ein EBT in Höhe von EUR 5,2 Mio. erwartet.
Das abgeschlossene Geschäftsjahr spiegele nicht das Ertragspotenzial der Gesellschaft wider, da das Jahr durch diverse Aufwendungen belastet worden sei, die in den kommenden Jahren zum Teil nicht mehr anfallen sollten. Zu nennen seien die Sonderbeiträge für die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EDW), die gegenüber dem Vorjahr bereits signifikant von TEUR 542 auf TEUR 176 gesunken seien. Das Unternehmen gehe weiterhin gegen die Erhebung dieser Beiträge rechtlich vor.
Weitere Belastungsfaktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr seien Abschreibungen in Höhe von TEUR 231 im Rahmen der Einstellung der sino institutional GmbH, Personalaufwand durch das Ausscheiden von Herrn Piethe und Aufwendungen aufgrund des Aufbaus des Büros in Wien gewesen. Vor diesem Hintergrund sollte die Kostenseite in den nächsten Jahren entlastet werden und die Aufwandsquote sinken.
Thematisch werde die Aktie aktuell stark belastet durch die wieder verstärkten Diskussionen über die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. In den letzten Wochen sei die Wahrscheinlichkeit einer Einführung im Euroraum gestiegen. Dies würde für den Finanzplatz Deutschland einen erheblichen Wettbewerbsnachteil, insbesondere gegenüber London, bedeuten. Von einer Einführung dürfte sino aufgrund der hohen Tradingaktivität seiner Kundschaft deutlich betroffen sein, da von stark sinkenden Transaktionszahlen auszugehen sei. Inwieweit Kunden auf London ausweichen würden und in welcher Form sino seine Kunden in einem solchen Szenario Lösungen anbieten könne, sei derzeit schwer abschätzbar.
Eine Anpassung des Prognosemodells an ein solches Szenario werde aktuell nicht vorgenommen, da die Einzelheiten einer solchen Finanztransaktionssteuer heute noch völlig unklar seien. Klar sei jedoch, dass die Folgen sicherlich mit deutlichen Einbußen hinsichtlich des Geschäftsvolumens verbunden wären. In welchem Ausmaß eine solche Steuer dem Kapitalmarkt Liquidität entziehe und hierdurch die Ineffizienz erhöhe und somit neue Potenziale biete, sei heute kaum abschätzbar.
Aufgrund seiner äußerst flexiblen Unternehmens- und damit verbundenen Kostenstruktur sollte sino auch in einem solch schwierigen Umfeld im Wettbewerbsvergleich operativ überdurchschnittlich performen. Bewertungsseitig würde dies jedoch voraussichtlich zu einem geringeren fairen Wert führen.
Das aktuelle Bewertungsniveau spiegele diese hohe Unsicherheit jedoch bereits wider. Das unveränderte DCF-basierte Kursziel von EUR 8 sowie ein KGV von rund 9 bei einem Nettocashbestand von rund EUR 4,5 Mio. sowie ein EV/EBT von 3 würden das günstige Bewertungsniveau unterstreichen.
Das Rating der Analysten von Warburg Research für die sino-Aktie lautet unverändert "kaufen". (Analyse vom 08.11.2011) (08.11.2011/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
sino habe am 03.11. nach Börsenschluss Zahlen zum Geschäftsjahr 2010/11 für die AG vorgelegt. Die Gesamterlöse lägen mit EUR 9,7 Mio. auf AG-Ebene leicht über den Erwartungen für den Konzern von EUR 9,3 Mio. Das EBT habe mit EUR 1,35 Mio. im Rahmen der Analystenerwartungen und der vom Unternehmen gegebenen Guidance von EUR 1,2 bis 1,35 Mio. gelegen. Da auf Konzernebene ein nicht liquiditätswirksamer a.o. Ertrag in Höhe von 3,8 Mio. aufgrund von Bewertungseffekten gem. IFRS bei der Bilanzierung der Tochtergesellschaft Trading Software AG anfalle, werde auf Konzernebene weiterhin ein EBT in Höhe von EUR 5,2 Mio. erwartet.
Das abgeschlossene Geschäftsjahr spiegele nicht das Ertragspotenzial der Gesellschaft wider, da das Jahr durch diverse Aufwendungen belastet worden sei, die in den kommenden Jahren zum Teil nicht mehr anfallen sollten. Zu nennen seien die Sonderbeiträge für die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EDW), die gegenüber dem Vorjahr bereits signifikant von TEUR 542 auf TEUR 176 gesunken seien. Das Unternehmen gehe weiterhin gegen die Erhebung dieser Beiträge rechtlich vor.
Weitere Belastungsfaktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr seien Abschreibungen in Höhe von TEUR 231 im Rahmen der Einstellung der sino institutional GmbH, Personalaufwand durch das Ausscheiden von Herrn Piethe und Aufwendungen aufgrund des Aufbaus des Büros in Wien gewesen. Vor diesem Hintergrund sollte die Kostenseite in den nächsten Jahren entlastet werden und die Aufwandsquote sinken.
Eine Anpassung des Prognosemodells an ein solches Szenario werde aktuell nicht vorgenommen, da die Einzelheiten einer solchen Finanztransaktionssteuer heute noch völlig unklar seien. Klar sei jedoch, dass die Folgen sicherlich mit deutlichen Einbußen hinsichtlich des Geschäftsvolumens verbunden wären. In welchem Ausmaß eine solche Steuer dem Kapitalmarkt Liquidität entziehe und hierdurch die Ineffizienz erhöhe und somit neue Potenziale biete, sei heute kaum abschätzbar.
Aufgrund seiner äußerst flexiblen Unternehmens- und damit verbundenen Kostenstruktur sollte sino auch in einem solch schwierigen Umfeld im Wettbewerbsvergleich operativ überdurchschnittlich performen. Bewertungsseitig würde dies jedoch voraussichtlich zu einem geringeren fairen Wert führen.
Das aktuelle Bewertungsniveau spiegele diese hohe Unsicherheit jedoch bereits wider. Das unveränderte DCF-basierte Kursziel von EUR 8 sowie ein KGV von rund 9 bei einem Nettocashbestand von rund EUR 4,5 Mio. sowie ein EV/EBT von 3 würden das günstige Bewertungsniveau unterstreichen.
Das Rating der Analysten von Warburg Research für die sino-Aktie lautet unverändert "kaufen". (Analyse vom 08.11.2011) (08.11.2011/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
03:41
, Aktiennews
sino Aktie: Da bleibt Ihnen die Spucke weg!Der Kurs der Aktie Sino steht am 22.09.2023, 17:48 Uhr an der heimatlichen Börse Xetra bei 28 EUR. Der Titel wird ...
22.09.23
, Aktiennews
sino Aktie: Was ist hier nur passiert?Am 20.09.2023, 18:33 Uhr notiert die Aktie Sino an ihrem Heimatmarkt Xetra mit dem Kurs von 28.3 EUR. Das Unternehmen ...
21.09.23
, Aktiennews
sino Aktie: Ein unsicheres Investment?Am 20.09.2023, 18:33 Uhr notiert die Aktie Sino an ihrem Heimatmarkt Xetra mit dem Kurs von 28.3 EUR. Das Unternehmen ...