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Sa, 1. April 2023, 0:45 Uhr

B.A.U.M.

WKN: 508310 / ISIN: DE0005083109

B.A.U.M. nicht zeichnen


20.11.01 12:40
GoingPublic-Online

Die Wertpapierexperten von "GoingPublic-Online" empfehlen die Aktie der B.A.U.M. AG (WKN 508310) nicht zu zeichnen.

Die B.A.U.M. AG plane voraussichtlich Anfang Dezember die Notierung im Geregelten Markt nach Abschluss einer drei Wochen dauernden Zeichnungsfrist vom 9. bis zum 30. November. Bis 23. November laufe dabei die Phase für Frühzeichner. In dieser könnten die Aktien zu 3 Euro statt 3,15 Euro rund 5% günstiger bezogen werden. Der Tag der Erstnotiz stehe noch nicht fest, werde aber wohl in der ersten Dezemberwoche liegen. Insgesamt würden bis zu 3 Mio. Namensstückaktien ausgegeben, die sämtlich aus einer Kapitalerhöhung stammen würden. vem Virtuelles Emissionshaus und die DAB bank würden das Konsortium bilden. Der Free Float solle nach dem IPO bei über 50% liegen.

Das Geschäftsmodell von B.A.U.M. beinhalte zwei Felder. Unter dem Stichwort "Nachhaltige Entwicklung" würden Unternehmen und Einrichtungen der Öffentlichen Hand bei der Gestaltung ihrer Produkte und Geschäftsprozesse in ökologischer und ethisch-sozialer Hinsicht beraten.

Das zweite Standbein würden die Medienaktivitäten des Unternehmens bilden. Im Juli 2000 habe die B.A.U.M. AG, die damals noch unter A.U.G.E. Umwelt-Holding firmiert habe, ein umfassendes Paket von Lizenz- und Werkrechten des Autors und Künstlers Janosch von diversen Rechteinhabern zu einem Kaufpreis von 37 Mio. Euro erworben. Zur Auswertung dieser Rechte sei im September 2000 die Janosch film und medien AG als 100%ige Tochter der B.A.U.M. AG gegründet worden.

Die gesicherten Lizenzerlöse aus bestehenden Verträgen mit Verlags- und Medienunternehmen würden sich gegenwärtig auf 3,7 Mio. Euro pro Jahr belaufen. Weitere Einnahmen erziele die Janosch film und medien AG-Tochter Papa Löwe Filmproduktion GmbH, mit der Produktion der Janosch-Zeichentrickfilme für den "Tigerenten-Club" der ARD. Die bereits angelaufene Produktion aufwendigerer Zeichentrickfilme und die Vermarktung vor allem von Janosch-Merchandisingartikeln im Ausland, insbesondere in den USA, Japan und Korea, sollten ab dem Jahr 2003 zu deutlichen Umsatzzuwächsen führen.

Der Emissionserlös werde nach den Vorstellungen des Unternehmens die Finanzierung der Janosch-Rechte sichern und den Aufbau beider Geschäftsbereiche vorantreiben. Synergieeffekte zwischen den beiden Geschäftsbereichen erhoffe man sich z.B. durch die Verwendung von Janosch-Figuren bei der Konzeption von Kampagnen und Veranstaltungen.

Im Jahr 2000 habe die B.A.U.M.-Gruppe einen Als-ob-Umsatz von 5,6 Mio. Euro erzielt, das EBIT habe sich auf -2,1 Mio. Euro belaufen. Einnahmen aus dem Janosch-Geschäft seien im letzten Jahr noch nicht vorhanden gewesen. Für dieses Jahr werde mit einem Gesamtumsatz von 8,7 Mio. Euro gerechnet, wozu der Bereich Nachhaltige Entwicklung 3,3 Mio. und der Bereich Medien 5,4 Mio. Euro beitragen solle.

Im Ergebnis werde von einem Netto-Verlust von knapp 5 Mio. Euro ausgegangen. Der Durchbruch solle im Jahr 2003 mit einem Gesamtumsatz von 30,8 Mio. Euro gelingen, wobei 21,7 Mio. Euro auf den Bereich Medien entfallen würden. In 2003 solle dann erstmals ein Gewinn nach Steuern von 2,5 Mio. Euro übrig bleiben.

Das Geschäftsmodell von B.A.U.M. wirke auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, mögliche Synergieeffekte zwischen den beiden Bereichen Medien und Nachhaltige Entwicklung würden sich nur in begrenztem Maße ausmachen lassen. Beide Geschäftsfelder würden eine gewisses Wachstumspotential in sich bergen, seien aber auch mit Risiken behaftet. Das Beratungsgeschäft sei bisher in vergleichsweise hohem Maße von öffentlichen Geldern abhängig, was bei klammen Haushaltslagen zu einer drastischen Verschlechterung der Auftragslage führen könne.

Der Umsatzeinbruch in diesem Jahr und die geplante beinahe Verdoppelung des Umsatzes im nächsten Jahr müssten in diesem Zusammenhang bedenklich stimmen. Mit der Vermarktung der Janosch-Rechte und der eigenen Produktion von Zeichentrickfilmen würden sicherlich wachsende Umsätze generiert werden können, ob in dem erwarteten Ausmaß, sei allerdings fraglich. Insbesondere die geplante Auslandsexpansion der Marke Janosch sei mit Unwägbarkeiten verbunden. Bezüglich des Gesamtunternehmens sei kritisch anzumerken, dass umfassendes Controlling sich erst noch im Aufbau befinde.

Auf Basis des für 2003 geplanten Gewinns von 2,5 Mio. Euro ergebe sich ein KGV von 12. Eine passende Peer Group für B.A.U.M. zu finden sei schwierig, am ehesten kämen noch Medienunternehmen wie RTV Family Entertainment und United Labels in Frage. Verglichen mit diesen sei B.A.U.M. nicht gerade niedrig bewertet, dasselbe Bild ergebe sich für das KUV.

Insgesamt ist ein Zeichnen der Aktie B.A.U.M. nicht zu empfehlen, meinen die Experten von "GoingPublic-Online".

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.





 
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