Epigenomics künftiger CFO überzeugt genauso wie Epi ProColon 2.0
14.01.11 15:38
MIDAS Research
Mannheim (aktiencheck.de AG) - Thomas Schießle, Analyst von MIDAS Research, stuft die Aktie von Epigenomics unverändert mit dem Rating "langfristig kaufen" ein.
Das neue Gesicht, das das Krebsdiagnostik- Unternehmen in der Zukunft auch am Kapitalmarkt repräsentieren werde, passe nach Auffassung des Fachanalysten Thomas Schießle von MIDAS Research zu den künftigen Unternehmensherausforderungen. Dr. Thomas Taapken werde neuer Finanzvorstand und - wie bereits Mitte Dezember 2010 angekündigt - zum 1. April 2011 die Nachfolge von Dr. Oliver Schacht antreten. Für einen nahtlosen Übergang sei also gesorgt.
Das Profil des neuen ähnle dem des noch amtierenden Ressortleiters, ergänze der Fachanalyst, M&A-Expertise und US-Erfahrung würden die Werdegänge beider kennzeichnen. Derzeit sei der künftige Finanzchef von Epigenomics noch bei seinem jetzigen Arbeitgeber Biotie Therapies Corp. (ISIN FI0009011571 / WKN 778932) mit der Abwicklung einer Übernahme beschäftigt. Erst vor wenigen Tagen sei bekannt geworden, dass das in Finnland ansässige Biotech-Unternehmen (CNS, Atemwegserkrankungen) die private Synosia Therapeutics Holding AG mit Biotie-Aktie kaufen möchte. Der Biotie-Aktienkurs habe die Transaktionsankündigung binnen Tagen mit einer Kursverdopplung beantwortet, die Marktkapitalisierung habe EUR 115 Mio. übersprungen.
Während seiner gesamten Karriere sei Taapken an einer Vielzahl von strategischen Transaktionen, darunter Akquisitionen, Mergers, Veräußerungen sowie private Finanzierungen und öffentliche Aktienemissionen, beteiligt gewesen. Zu Biotie Therapies Corp. sei er 2008 durch den Zusammenschluss von Biotie und elbion NV gekommen, deren Finanzvorstand er seit 2005 gewesen sei. Zuvor habe er "auf der anderen Seite des Kapitalmarktes" gearbeitet, so Biotechanalyst Schießle. Er sei von 2003 bis 2005 Partner bei der DVC Deutsche Venture Capital und damit einer der Investoren in den frühen Tagen des Berliner Molekulardiagnostik-Herstellers Epigenomics gewesen.
Wichtige Erfahrungen habe er von 1998 bis 2002 in San Francisco gemacht, von wo aus die US-amerikanische Venture-Capital-Firma Burrill & Company ihre Engagements gesteuert habe. Zuvor habe Taapken für mehrere Jahre bei Sanofi-Aventis in den USA und Deutschland gearbeitet.
Mit der Wahl hoffe der Aufsichtsrat der Berliner, den idealen Finanzvorstand gefunden zu haben, um in die nächste Phase der Unternehmensentwicklung zu starten. In der Tat werde das gesamte wirtschaftliche Potenzial von Epigenomics ohne M&A-Aktivitäten kaum zu heben sein. Weitere Industriepartnerschaften stünden ja bekanntermaßen noch aus und als Technologieführer könnte der Hersteller der Epi proColon-Tests durchaus eine aktive Rolle spielen, merke der MIDAS-Analyst an und ergänze, dass zuvor der Roll-out des Hauptwerttreibers im Produktportfolio konsequent fortgesetzt werden müsse.
Für den Vertrieb zeichne Geert Nygaard, der CEO, verantwortlich. Damit seien die wesentlichen strategischen Themen im Vorstand vertreten.
Was aus Sicht des Biotechanalysten von MIDAS Research in den kommenden Wochen noch anstehe, sei die zügige und nachdrückliche Stärkung der Präsenz im überaus wichtigen US-Markt. Ein erfahrener US-amerikanischer Marketing- und Verkaufsleiter werde nicht nur die US-Tochtergesellschaft zu leiten haben, vielmehr sei auch dort alle Kraft auf die Kommerzialisierung zu lenken und damit die Vermarktungsstrategie des Bluttests für Darmkrebs in den USA zum Erfolg zu führen. Im Terminkalender des neuen Verkaufsleiters wären bereits für Februar sehr wichtige Einträge.
Die US-Zulassungsbehörde FDA lade schon in wenigen Wochen zum so genannten Pre-IDEMeeting. Mit diesen Gesprächen werde der Rahmen für die Zulassungsanforderungen abgesteckt. Es werde das Produktkonzept vorgestellt und mit der Behörde erörtert. Wichtige Fragestellungen seien darüber hinaus, wie der Test klinisch eingesetzt werden solle und welche klinischen Daten zur Unterstützung eines Zulassungsantrags für die Vermarktung in den USA notwendig seien.
Inzwischen stehe mit Epi proColon 2.0 die zweite Produktgeneration bereit. Der verbesserte Test sei für den US-Markt sowie als zweite Produktgeneration für den europäischen Markt vorgesehen. Höhere Qualität im Workflow und bessere Automatisierbarkeit seien die operativen Verbesserungen. Das neue Produkt werde auf Reagenzien aufbauen, die unter dem so genannten cGMP-Standard hergestellt worden seien, einem von der FDA geforderten Qualitätsstandard, der auch mit der eingesetzten Hardware erreicht werde. Die Durchführung des neuen Tests sei vereinfacht und zeitlich gestrafft worden. Während das neue Verfahren die gleiche epigenetische Veränderung des Septin9-Gens in einer Blutprobe nachweise, seien Verbesserungen eingeführt worden, die auf den Ergebnissen jüngerer Studien, Wünschen derzeitiger Nutzer des Verfahrens in Europa sowie Ergebnissen von Marktforschung in den USA beruhen würden.
Nicht weniger wichtig, so Analyst Schießle, seien die mit dem neuen Testkonzept erreichten klinischen Verbesserungen. Eine klinische Konzeptstudie mit 97 Darmkrebsfällen und 159 Kontrollprobanden habe gezeigt, dass das verbesserte Verfahren eine Sensitivität für Darmkrebs von 91% bei einer Spezifität von 87% erreiche. Insbesondere sei der Test in dieser Studie in der Lage, 22 von 27 Krebsfällen im Stadium I (78%) und 25 von 25 Fällen im Stadium II (100%) korrekt nachzuweisen gewesen.
Sehr gute Argumente, so Schießle, für die Gespräche mit den Krankenkassen, die den Nutzen als Massen- Früherkennungstest kritisch analysieren würden, sollten sie diesen doch bezahlen. Bevor es soweit sei, nämlich in der zweiten Jahreshälfte 2011, solle der verbesserte Epi proColon 2.0 schon in Europa und weiteren Märkten eingeführt werden; sicherlich nicht zum Schaden der Verkaufsstatistik.
Die Analysten der MIDAS Research bewerten die Epigenomics-Aktie weiterhin mit dem Rating "langfristig kaufen". (Analyse vom 14.01.2011) (14.01.2011/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Das neue Gesicht, das das Krebsdiagnostik- Unternehmen in der Zukunft auch am Kapitalmarkt repräsentieren werde, passe nach Auffassung des Fachanalysten Thomas Schießle von MIDAS Research zu den künftigen Unternehmensherausforderungen. Dr. Thomas Taapken werde neuer Finanzvorstand und - wie bereits Mitte Dezember 2010 angekündigt - zum 1. April 2011 die Nachfolge von Dr. Oliver Schacht antreten. Für einen nahtlosen Übergang sei also gesorgt.
Das Profil des neuen ähnle dem des noch amtierenden Ressortleiters, ergänze der Fachanalyst, M&A-Expertise und US-Erfahrung würden die Werdegänge beider kennzeichnen. Derzeit sei der künftige Finanzchef von Epigenomics noch bei seinem jetzigen Arbeitgeber Biotie Therapies Corp. (ISIN FI0009011571 / WKN 778932) mit der Abwicklung einer Übernahme beschäftigt. Erst vor wenigen Tagen sei bekannt geworden, dass das in Finnland ansässige Biotech-Unternehmen (CNS, Atemwegserkrankungen) die private Synosia Therapeutics Holding AG mit Biotie-Aktie kaufen möchte. Der Biotie-Aktienkurs habe die Transaktionsankündigung binnen Tagen mit einer Kursverdopplung beantwortet, die Marktkapitalisierung habe EUR 115 Mio. übersprungen.
Während seiner gesamten Karriere sei Taapken an einer Vielzahl von strategischen Transaktionen, darunter Akquisitionen, Mergers, Veräußerungen sowie private Finanzierungen und öffentliche Aktienemissionen, beteiligt gewesen. Zu Biotie Therapies Corp. sei er 2008 durch den Zusammenschluss von Biotie und elbion NV gekommen, deren Finanzvorstand er seit 2005 gewesen sei. Zuvor habe er "auf der anderen Seite des Kapitalmarktes" gearbeitet, so Biotechanalyst Schießle. Er sei von 2003 bis 2005 Partner bei der DVC Deutsche Venture Capital und damit einer der Investoren in den frühen Tagen des Berliner Molekulardiagnostik-Herstellers Epigenomics gewesen.
Wichtige Erfahrungen habe er von 1998 bis 2002 in San Francisco gemacht, von wo aus die US-amerikanische Venture-Capital-Firma Burrill & Company ihre Engagements gesteuert habe. Zuvor habe Taapken für mehrere Jahre bei Sanofi-Aventis in den USA und Deutschland gearbeitet.
Mit der Wahl hoffe der Aufsichtsrat der Berliner, den idealen Finanzvorstand gefunden zu haben, um in die nächste Phase der Unternehmensentwicklung zu starten. In der Tat werde das gesamte wirtschaftliche Potenzial von Epigenomics ohne M&A-Aktivitäten kaum zu heben sein. Weitere Industriepartnerschaften stünden ja bekanntermaßen noch aus und als Technologieführer könnte der Hersteller der Epi proColon-Tests durchaus eine aktive Rolle spielen, merke der MIDAS-Analyst an und ergänze, dass zuvor der Roll-out des Hauptwerttreibers im Produktportfolio konsequent fortgesetzt werden müsse.
Was aus Sicht des Biotechanalysten von MIDAS Research in den kommenden Wochen noch anstehe, sei die zügige und nachdrückliche Stärkung der Präsenz im überaus wichtigen US-Markt. Ein erfahrener US-amerikanischer Marketing- und Verkaufsleiter werde nicht nur die US-Tochtergesellschaft zu leiten haben, vielmehr sei auch dort alle Kraft auf die Kommerzialisierung zu lenken und damit die Vermarktungsstrategie des Bluttests für Darmkrebs in den USA zum Erfolg zu führen. Im Terminkalender des neuen Verkaufsleiters wären bereits für Februar sehr wichtige Einträge.
Die US-Zulassungsbehörde FDA lade schon in wenigen Wochen zum so genannten Pre-IDEMeeting. Mit diesen Gesprächen werde der Rahmen für die Zulassungsanforderungen abgesteckt. Es werde das Produktkonzept vorgestellt und mit der Behörde erörtert. Wichtige Fragestellungen seien darüber hinaus, wie der Test klinisch eingesetzt werden solle und welche klinischen Daten zur Unterstützung eines Zulassungsantrags für die Vermarktung in den USA notwendig seien.
Inzwischen stehe mit Epi proColon 2.0 die zweite Produktgeneration bereit. Der verbesserte Test sei für den US-Markt sowie als zweite Produktgeneration für den europäischen Markt vorgesehen. Höhere Qualität im Workflow und bessere Automatisierbarkeit seien die operativen Verbesserungen. Das neue Produkt werde auf Reagenzien aufbauen, die unter dem so genannten cGMP-Standard hergestellt worden seien, einem von der FDA geforderten Qualitätsstandard, der auch mit der eingesetzten Hardware erreicht werde. Die Durchführung des neuen Tests sei vereinfacht und zeitlich gestrafft worden. Während das neue Verfahren die gleiche epigenetische Veränderung des Septin9-Gens in einer Blutprobe nachweise, seien Verbesserungen eingeführt worden, die auf den Ergebnissen jüngerer Studien, Wünschen derzeitiger Nutzer des Verfahrens in Europa sowie Ergebnissen von Marktforschung in den USA beruhen würden.
Nicht weniger wichtig, so Analyst Schießle, seien die mit dem neuen Testkonzept erreichten klinischen Verbesserungen. Eine klinische Konzeptstudie mit 97 Darmkrebsfällen und 159 Kontrollprobanden habe gezeigt, dass das verbesserte Verfahren eine Sensitivität für Darmkrebs von 91% bei einer Spezifität von 87% erreiche. Insbesondere sei der Test in dieser Studie in der Lage, 22 von 27 Krebsfällen im Stadium I (78%) und 25 von 25 Fällen im Stadium II (100%) korrekt nachzuweisen gewesen.
Sehr gute Argumente, so Schießle, für die Gespräche mit den Krankenkassen, die den Nutzen als Massen- Früherkennungstest kritisch analysieren würden, sollten sie diesen doch bezahlen. Bevor es soweit sei, nämlich in der zweiten Jahreshälfte 2011, solle der verbesserte Epi proColon 2.0 schon in Europa und weiteren Märkten eingeführt werden; sicherlich nicht zum Schaden der Verkaufsstatistik.
Die Analysten der MIDAS Research bewerten die Epigenomics-Aktie weiterhin mit dem Rating "langfristig kaufen". (Analyse vom 14.01.2011) (14.01.2011/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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