Epigenomics vergibt Forschungslizenz und Kommerzialisierungsoption für mSEPT9-Biomarker an QIAGEN
01.03.11 14:51
MIDAS Research
Mannheim (aktiencheck.de AG) - Thomas Schießle, Analyst von MIDAS Research, stuft die Aktie von Epigenomics (ISIN DE000A0BVT96 / WKN A0BVT9) unverändert mit dem Rating "langfristig kaufen" ein.
"Was nahe liegt, wird endlich gut" - so der Kommentar des MIDAS Research-Fachanalysten für Biotechnologie, Thomas Schießle, zur Bekanntgabe der Unterzeichnung einer Optionsvereinbarung und einer Forschungslizenz zwischen QIAGEN und Epigenomics. Man kenne sich schon seit geraumer Zeit, nicht nur aus dem Aufsichtsrat. Seit Jahren verfüge das Hildener Unternehmen über eine Lizenz zur Nutzung der DNA-Methylierung in der Präanalytik bzw. zur Nutzung der Methylierungstechnologie für Forschungsanwendungen. Allesamt bisher eher Randaktivitäten, die aber nun künftig durch eine zentrale Screeninganwendung für die Darmkrebs-Früherkennung ergänzt werden könnten und QIAGEN globale Jahreseinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe ermöglichen sollten, schätze der Analyst von MIDAS Research.
QIAGEN verfolge derzeit mehrere Programme, die darauf abzielen würden, das Portfolio im Bereich "Prävention" zu erweitern. Nun habe man sich auch den Zugriff auf die blutbasierte Darmkrebs-Früherkennung gesichert. Zentrale Werttreiber bei der Nr. 1 in der Präanalytik seien schon heute Tests für Infektionskrankheiten sowie für das HPV-Screening zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Auf diesem Feld gelte es für Nachschub zu sorgen, was mit den unterzeichneten Vereinbarungen bewerkstelligt werden solle.
Im Rahmen des Vertrags erhalte QIAGEN nun eine Option auf eine weltweite, nicht-exklusive kommerzielle Lizenz für den mSEPT9-Biomarker und DNA-Methylierungs-Technologien zum Nachweis von Darmkrebs im Blut. Die Option könne innerhalb der nächsten zwei Jahre von QIAGEN ausgeübt werden. Darüber hinaus gewähre Epigenomics QIAGEN eine Forschungslizenz für den mSEPT9-Biomarker und die notwendigen Nachweistechnologien. Unter dieser Lizenz entwickle QIAGEN derzeit eine neue Probentechnologie, die alle Anforderungen für eine zukünftig breite Nutzung von methylierungsbasierter molekularer Diagnostik - wie etwa den Septin9-Bluttest für den Nachweis von Darmkrebs - auf QIAGENs modularer molekularer Testplattform QIAsymphony erfüllen solle.
Epigenomics werde QIAGEN in der F&E-Phase bei Bedarf mit Know-how und der Beschaffung von klinischen Proben unterstützen. Die Berliner würden bei der Optimierung des Hardware-/Software-Zusammenspiels ihr Know-how einbringen und so die zentralen Themen Kosteneffizienz und Durchsatz adressieren, was nach Erachten der Analysten sicherlich nicht in wenigen Wochen, sondern wohl eher in einigen Quartalen zu meistern sein dürfte. Damit spanne sich eine Planungsperspektive auf, die eine Kommerzialisierung des QIAsymphony-basierten Hochdurchsatz-Bluttests für Darmkrebs - wohl zuerst als CE-zertifiziertes Kit in der EU - im 1. Halbjahr 2013 nicht unwahrscheinlich werden lasse und dann eine Meilensteinzahlung für die Ausübung der Kommerzialisierungsoption an Epigenomics auslösen dürfte, die nach MIDAS Research-Schätzung bei über 1 Mio. Euro liegen sollte.
Gelinge die Vermarktung eines auf dem Biomarker mSEPT9 beruhenden Bluttests für Darmkrebs durch QIAGEN, seien Umsatzbeteiligungen und weitere Meilensteinzahlungen bei Erreichen bestimmter Umsatzziele vereinbart. Eine Vertragskonstruktion, die den MIDAS Research-Analysten an den Vertragsrahmen erinnere, der mit Abbott unterzeichnet worden sei. Die inzwischen erreichte Validierung des mSEPT9-Biomarkers mache dabei im Vergleich zum Abbott-Vertrag bessere "Upfront"-Konditionen wahrscheinlich.
Bereits heute fließe Geld, denn im Optionsvertrag sei eine - geschätzt - mittlere, sechsstellige Vorauszahlung durch QIAGEN vereinbart, die nach den herrschenden Bilanzierungsregeln über die Optionsfrist von 24 Monaten ratierlich in die GuV-Rechnung einfließen dürfte. Darüber hinaus werde QIAGEN während der F&E-Phase mögliche Kosten für eine Unterstützung der Forschungsarbeiten und für zur Verfügung gestellte klinische Proben übernehmen. Das Probenmaterial für die fällige Fall-Kontroll-Studie komme also nicht aus dem noch vorhandenen Fundus der PRESEPT-Studie, der für FDA-Studien von Epigenomics und Partner Abbott reserviert bleibe.
Ob QIAGEN nach zwei geplanten FDA-Zulassungen von Septin9-Tests durch Epigenomics und Abbott dann überhaupt noch eine große prospektive Studie brauche oder ob eine Äquivalenzstudie im Rahmen eines erleichterten Zulassungsverfahrens (gemäß Regel 510(k)) ausreichen werde, werde sich zeigen müssen.
In der letzten Zeit habe es vermehrt Kritiker gegeben, die den von Epigenomics eingeschlagenen Weg der dualen Vermarktungsstrategie für eine Sackgasse gehalten hätten. Aber die Strategie habe nach Meinung des MIDAS Research-Analysten ihre unveränderte Zugkraft durch die substanzielle Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen QIAGEN und Epigenomics klar unter Beweis gestellt.
Eine Säule sei es hierbei, den Darmkrebs-Bluttest auf mehreren Instrumentenplattformen verfügbar zu machen, also nicht exklusiv zu lizensieren, und damit den breiten Einsatz dieses innovativen und patientenfreundlichen Ansatzes zur Früherkennung von Darmkrebs in der klinischen Routine zu fördern. Die andere sei die direkte globale Vermarktung des Darmkrebs-Bluttests unter dem eigenen Markennamen EpiproColon, was bekanntermaßen in Europa und dem Nahen Osten bereits geschehe und in den USA erstmals in 2012 erreicht werden solle. Auch auf diesem Feld erwarte der Biotechanalyst im Laufe des Jahres Neuigkeiten. Die Börse dürfte das - wie aktuell die Nachricht zur Zusammenarbeit mit QIAGEN - weiter erfreuen.
Die Analysten von MIDAS Research raten die Epigenomics-Aktie weiterhin langfristig zu kaufen. (Analyse vom 01.03.2011) (01.03.2011/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
"Was nahe liegt, wird endlich gut" - so der Kommentar des MIDAS Research-Fachanalysten für Biotechnologie, Thomas Schießle, zur Bekanntgabe der Unterzeichnung einer Optionsvereinbarung und einer Forschungslizenz zwischen QIAGEN und Epigenomics. Man kenne sich schon seit geraumer Zeit, nicht nur aus dem Aufsichtsrat. Seit Jahren verfüge das Hildener Unternehmen über eine Lizenz zur Nutzung der DNA-Methylierung in der Präanalytik bzw. zur Nutzung der Methylierungstechnologie für Forschungsanwendungen. Allesamt bisher eher Randaktivitäten, die aber nun künftig durch eine zentrale Screeninganwendung für die Darmkrebs-Früherkennung ergänzt werden könnten und QIAGEN globale Jahreseinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe ermöglichen sollten, schätze der Analyst von MIDAS Research.
QIAGEN verfolge derzeit mehrere Programme, die darauf abzielen würden, das Portfolio im Bereich "Prävention" zu erweitern. Nun habe man sich auch den Zugriff auf die blutbasierte Darmkrebs-Früherkennung gesichert. Zentrale Werttreiber bei der Nr. 1 in der Präanalytik seien schon heute Tests für Infektionskrankheiten sowie für das HPV-Screening zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Auf diesem Feld gelte es für Nachschub zu sorgen, was mit den unterzeichneten Vereinbarungen bewerkstelligt werden solle.
Im Rahmen des Vertrags erhalte QIAGEN nun eine Option auf eine weltweite, nicht-exklusive kommerzielle Lizenz für den mSEPT9-Biomarker und DNA-Methylierungs-Technologien zum Nachweis von Darmkrebs im Blut. Die Option könne innerhalb der nächsten zwei Jahre von QIAGEN ausgeübt werden. Darüber hinaus gewähre Epigenomics QIAGEN eine Forschungslizenz für den mSEPT9-Biomarker und die notwendigen Nachweistechnologien. Unter dieser Lizenz entwickle QIAGEN derzeit eine neue Probentechnologie, die alle Anforderungen für eine zukünftig breite Nutzung von methylierungsbasierter molekularer Diagnostik - wie etwa den Septin9-Bluttest für den Nachweis von Darmkrebs - auf QIAGENs modularer molekularer Testplattform QIAsymphony erfüllen solle.
Epigenomics werde QIAGEN in der F&E-Phase bei Bedarf mit Know-how und der Beschaffung von klinischen Proben unterstützen. Die Berliner würden bei der Optimierung des Hardware-/Software-Zusammenspiels ihr Know-how einbringen und so die zentralen Themen Kosteneffizienz und Durchsatz adressieren, was nach Erachten der Analysten sicherlich nicht in wenigen Wochen, sondern wohl eher in einigen Quartalen zu meistern sein dürfte. Damit spanne sich eine Planungsperspektive auf, die eine Kommerzialisierung des QIAsymphony-basierten Hochdurchsatz-Bluttests für Darmkrebs - wohl zuerst als CE-zertifiziertes Kit in der EU - im 1. Halbjahr 2013 nicht unwahrscheinlich werden lasse und dann eine Meilensteinzahlung für die Ausübung der Kommerzialisierungsoption an Epigenomics auslösen dürfte, die nach MIDAS Research-Schätzung bei über 1 Mio. Euro liegen sollte.
Bereits heute fließe Geld, denn im Optionsvertrag sei eine - geschätzt - mittlere, sechsstellige Vorauszahlung durch QIAGEN vereinbart, die nach den herrschenden Bilanzierungsregeln über die Optionsfrist von 24 Monaten ratierlich in die GuV-Rechnung einfließen dürfte. Darüber hinaus werde QIAGEN während der F&E-Phase mögliche Kosten für eine Unterstützung der Forschungsarbeiten und für zur Verfügung gestellte klinische Proben übernehmen. Das Probenmaterial für die fällige Fall-Kontroll-Studie komme also nicht aus dem noch vorhandenen Fundus der PRESEPT-Studie, der für FDA-Studien von Epigenomics und Partner Abbott reserviert bleibe.
Ob QIAGEN nach zwei geplanten FDA-Zulassungen von Septin9-Tests durch Epigenomics und Abbott dann überhaupt noch eine große prospektive Studie brauche oder ob eine Äquivalenzstudie im Rahmen eines erleichterten Zulassungsverfahrens (gemäß Regel 510(k)) ausreichen werde, werde sich zeigen müssen.
In der letzten Zeit habe es vermehrt Kritiker gegeben, die den von Epigenomics eingeschlagenen Weg der dualen Vermarktungsstrategie für eine Sackgasse gehalten hätten. Aber die Strategie habe nach Meinung des MIDAS Research-Analysten ihre unveränderte Zugkraft durch die substanzielle Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen QIAGEN und Epigenomics klar unter Beweis gestellt.
Eine Säule sei es hierbei, den Darmkrebs-Bluttest auf mehreren Instrumentenplattformen verfügbar zu machen, also nicht exklusiv zu lizensieren, und damit den breiten Einsatz dieses innovativen und patientenfreundlichen Ansatzes zur Früherkennung von Darmkrebs in der klinischen Routine zu fördern. Die andere sei die direkte globale Vermarktung des Darmkrebs-Bluttests unter dem eigenen Markennamen EpiproColon, was bekanntermaßen in Europa und dem Nahen Osten bereits geschehe und in den USA erstmals in 2012 erreicht werden solle. Auch auf diesem Feld erwarte der Biotechanalyst im Laufe des Jahres Neuigkeiten. Die Börse dürfte das - wie aktuell die Nachricht zur Zusammenarbeit mit QIAGEN - weiter erfreuen.
Die Analysten von MIDAS Research raten die Epigenomics-Aktie weiterhin langfristig zu kaufen. (Analyse vom 01.03.2011) (01.03.2011/ac/a/nw)
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Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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