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Mo, 25. September 2023, 14:07 Uhr

Gilead Sciences

WKN: 885823 / ISIN: US3755581036

Gilead Sciences-Aktie: Die vielleicht beste Biotech-Wachstumsstory


10.01.13 12:41
Aktienservice Research

Bad Nauheim (www.aktiencheck.de) - Für die Experten von "Aktienservice Research" ist die Gilead Sciences-Aktie ein langfristiger Kauf.

Das Biotech-Unternehmen Gilead Sciences habe für Ende Januar einen Aktiensplit angekündigt, um seine Aktien optisch günstiger zu machen. Wieder einmal, wie bereits viermal zuvor in den Jahren 2007, 2004, 2002 und 2001. Zuvor habe die Aktie allein in den vergangenen zwölf Monaten von 42 US-Dollar auf ein neues Allzeithoch von 76 US-Dollar zulegen können. 2010 seien die Aktien noch zu Kursen um 35 US-Dollar, vor zehn Jahren gar unter 10 US-Dollar zu haben gewesen. Damit spiegle der Kursverlauf die Entwicklung des Konzerns von einer aussichtsreichen aber defizitären Biotech-Schmiede zu einem hochprofitablen Biotech-/Pharma-Unternehmen wider.

1987 gegründet habe sich Gilead Sciences in den vergangenen 25 Jahren wie kaum eine andere Biotech-Gesellschaft entwickelt und sei heute mit rund 4.600 Mitarbeitern auf drei Kontinenten aktiv. Das Portfolio umfasse derzeit 15 für den Arzneimittelmarkt zugelassene Präparate, die zur Behandlung von HIV/Aids, Lebererkrankungen, Erkrankungen der Atemwegsorgane, kardiovaskuläre Erkrankungen, Krebs und Entzündungen eingesetzt würden.

Dank einer mit 1,7 Mrd. US-Dollar prall gefüllten Kriegskasse könne es sich Gilead Sciences leisten, sein Wachstum auch mittels Übernahmen zu beschleunigen. So habe das Unternehmen unlängst die Akquisition der kanadischen YM Biosciences für rund 510 Mio. US-Dollar bekannt gegeben, was Branchenexperten durch die Bank als glänzenden strategischen Schritt bezeichnet hätten, habe sich Gilead Sciences durch diesen Deal doch u.a. das am weitesten fortgeschrittene Medikament der Kanadier (CYT387) gesichert, das zur Behandlung von Knochenmarks-Störungen erforscht werde und in der zweiten Jahreshälfte 2013 die abschließende Phase III der klinischen Studien erreichen solle.

Für größeres Aufsehen habe jedoch die Ende 2011 vollzogene Übernahme des Biotech-Unternehmens Pharmasset für sage und schreibe 11,2 Mrd. US-Dollar gesorgt - ein Deal, den einige Marktteilnehmer auch angesichts eines Übernahme-Aufschlags von 89% zum damals gültigen Börsenkurs als riskant eingestuft hätten, mit dem Gilead Sciences jedoch die Tür zum Multi-Milliarden-Markt der Hepatitis C-Forschung ganz weit habe aufstoßen können.

Branchenkenner würden mit einem Anstieg des weltweiten Marktvolumens bei Hepatitis C-Therapien von derzeit 3 auf 20 Mrd. US-Dollar bis zum Jahr 2020 rechnen. Rund 170 Mio. Menschen weltweit würden den Virus, der zu gefährlichen Zirrhosen und Krebs führen könne, derzeit schon in sich tragen. Im Mai 2011 habe die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA mit der Vermarktungsfreigabe für das vom weltweit zweitgrößte Pharma-Konzern Merck (ISIN US5893311077 / WKN 851719) entwickelten Victrelis zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder eine Zulassung für ein neues Hepatitis C-Präparat genehmigt. Nur wenige Tage später sei die FDA-Zulassung für das Konkurrenzprodukt Incivek von Vertex Pharmaceuticals gefolgt.

Seitdem tobe innerhalb der Branche ein gewaltiger Wettstreit um die künftige Positionierung in dem Zukunftsmarkt, bei dem bereits der kleine Forscher Inhibitex für 2,5 Mrd. durch Bristol-Myers übernommen worden sei. Der Pharma-Riese habe zudem angekündigt, alle notwendigen Deals einzugehen, um sicherzustellen, das Rennen im Hepatitis C-Sektor für sich zu entscheiden. Dabei habe Merck das Ziel bestätigt, zu den führenden Anbietern von Hepatitis C-Präparaten gehören und dafür sowohl kleinere Biotech-Schmieden als auch größere Forscher übernehmen zu wollen. Längst dürfte Merck daher auch die Forschungsaktivitäten von Gilead Sciences mit seinen experimentellen Hepatitis C-Wirkstoffen ganz genau beobachten.

Schon mit den bisherigen Produkten könne Gilead Sciences ein mehr als respektables Wachstum vorweisen: So habe der Konzern für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2012 bei Umsätzen von 7,1 Mrd. US-Dollar einen Nettogewinn von 1,8 Mrd. US-Dollar bzw. 2,33 US-Dollar je Aktie gemeldet. Im Gesamtjahr dürfte Gilead Sciences bei Umsätzen von 9,6 Mrd. US-Dollar einen Überschuss von 2,5 Mrd. US-Dollar bzw. 3,15 bis 3,35 US-Dollar je Anteilsschein ausweisen. Gehe es nach den Analysten von RBC Capital Markets, werde Gilead Sciences seine Umsätze bis zum Jahr 2015 um 50% auf 14,4 Mrd. US-Dollar nach oben schrauben und den Nettogewinn dabei auf 5,6 Mrd. US-Dollar ausbauen, bevor zwei Jahre später ein Nettogewinn von 7,5 Mrd. US-Dollar möglich erscheine.

Eine wichtige Rolle für das weitere Unternehmenswachstum spiele neben der angesprochenen Fantasie in der Hepatitis C-Forschung vor allem auch die HIV/Aids-Therapie, wo Gilead Sciences im vergangenen August die Zulassung für Stribild, einem neuen Präparat, das vier Wirkstoffe in einer Pille vereine, erhalten habe. Branchenkenner würden mit einem jährlichen Marktpotenzial für Stribild von bis zu 2 Mrd. US-Dollar pro Jahr bis zum Jahr 2020 rechnen. Mit Altripla, einem weiteren HIV-Medikament, habe Gilead Sciences bereits im vergangenen Jahr Erlöse von 3,2 Mrd. US-Dollar erzielt.

Aber: Während sich Altripla als Kombination von Wirkstoffen von Bristol-Myers Squibb und Johnson & Johnson zusammensetze, würden die vier Wirkstoffe bei Stribild aus dem hauseigenen Forschungslabor von Gilead Sciences stammen. Damit müsse das Biotech-Unternehmen keine Umsatzbeteiligungen zahlen, was sich spürbar auf die Gewinnmargen auswirke.

Die meisten Analystenhäuser würden der Aktie eine Fortsetzung ihres Höhenfluges zutrauen. So würden von 29 Researchhäusern, die Gilead Sciences derzeit auf ihrer Beobachtungsliste führen würden, 24 die Aktie mit "outperform" oder "buy" einstufen, während fünf Analystenteams dazu raten würden, bestehende Positionen zumindest zu halten. Im Konsens würden die Analysten in einem Fünf-Jahres-Zeitraum zwischen 2012 und 2016 einen Anstieg des Ergebnisses je Aktie (EPS) von 3,85 auf 10,20 US-Dollar erwarten. In der Spitze würden die Experten von Leerink, Swann & Company gar mit einem EPS von 12,41 US-Dollar rechnen. Das KGV von aktuell 20 (2012e) gehe damit in Ordnung und dürfte in den kommenden fünf Jahren auf gerade einmal noch sechs bis sieben zurückfallen, sollte sich der Aktienkurs nicht verändern.

Mit Ausnahme der Schwächephase von 2008 bis 2010 hätten Anleger bei der Aktie von Gilead Sciences in den vergangenen Jahren nicht viel falsch machen können. Vieles spreche derzeit dafür, dass die positive Entwicklung des Unternehmens und des dazu gehörenden Aktienkurses noch lange nicht am Ende sei. Charttechnisch habe sich die Aktie mit neuen Allzeithochs ohnehin den Weg nach oben freigeschossen.

15 am Markt zugelassene Präparate und zahlreiche zum Teil weit fortgeschrittene Medikamentenkandidaten in der Forschungspipeline würden Gilead Sciences nicht nur zu einem der am besten aufgestellten Biotech-Konzerne der Welt, sondern trotz der stolzen Marktkapitalisierung von aktuell rund 58 Mrd. US-Dollar auch zu einem attraktiven Übernahmeziel machen. Schließlich gebe es einige finanzstarke Pharma-Konzerne mit einem Börsenwert von mehr als 100 Mrd. US-Dollar, die angesichts einer fehlenden Produktpipeline und auslaufender Patente händeringend nach attraktiven Branchenkollegen mit Wachstumsfantasie Ausschau halten würden. Und es wäre nicht das erste Mal, dass gerade der Pharma-/Biotech-Sektor mit einem Multi-Milliarden-Deal für Aufsehen sorge.

Für die Experten von "Aktienservice Research" ist die Gilead Sciences-Aktie ein langfristiger Kauf. (Aktien Ausgabe 547 vom 09.01.2013) (10.01.2013/ac/a/a)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.





 
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