Merck Cladribin erneut zurückgewiesen
27.01.11 17:37
SEB
Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Manfred Jakob, Analyst der SEB, stuft die Merck-Aktie mit "buy" ein.
Die CHMP, das wissenschaftliche Komitee der europäischen Zulassungsbehörde EMA (Empfehlungsbehörde), habe am 21.01.2011 die bisherige Entscheidung bestätigt und den Antrag auf Marktzulassung für die MS-Tablette Cladribin endgültig für negativ beschieden. Merck prüfe alle Optionen und werde das laufende klinische Programm zu Ende führen. Das unabhängige Daten- und Sicherheitsüberwachungs-Gremium, das die Durchführung der Studien prüfe, sei kürzlich zu dem Schluss gekommen, sie fortzuführen. Weitere Ergebnisse von Anschlussstudien seien Ende 2011 und in H1-2012 zu erwarten.
Auch wenn Merck erneut einen herben Rückschlag habe hinnehmen müssen, die Pipeline von Serono sei dennoch vielversprechend. Das Q3 habe hohe Wachstumsraten gezeigt. Der operative Gewinn habe sich um 64% verbessert. Bereinigt um den Millipore-Zukauf und Währungseffekte sei der operative Gewinn sogar um 97% geklettert. Die Umsatzrendite sei mit 14,9% markant höher ausgefallen als im Vorjahr (11,4%). Der operative Gewinn bei Serono sei die treibende Kraft gewesen. Die breitere Aufstellung im Chemiebereich sei langfristig sinnvoll und es verstetige den operativen Gewinn.
Die zweite Cladribin-Ablehnung durch CHMP sei ein herber Rückschlag. Novartis sei jetzt deutlich im Vorteil. Überhaupt nehme der Wettbewerb zu herkömmlichen MS-Präparaten stark zu (betreffe auch Merck's Rebif). Ob sich die FDA dem Urteil der europäischen CHMP anschließe, sei ungewiss, aber ein Stück wahrscheinlicher geworden (Konsens dürfte bei 50:50 liegen). Die FDA habe hierzu das "Priority Review" erteilt (beschleunigtes Zulassungsverfahren). Das Ergebnis sei Ende Februar erwartet. Die Revidierung des 2010er Ausblicks (26.10.) sei eine Enttäuschung gewesen, sei aber nachvollziehbar. In Teilen des Chemiebereichs dürfte die zyklische Nachfrage (vor allem bei LC) zuletzt am Höhepunkt gewesen sein.
In dieser Woche versucht sich die Aktie von Merck an dem Ausbruch über den Widerstand bei 61,31 EUR, so Andreas Klähn, technischer Analyst der SEB. In den vergangenen zwei Monaten sei sie an dieser Marke stets gescheitert. Da auch das Momentum nach oben abdrehe und seine Triggerlinie schneide und zudem die mittelfristigen Overbought/Oversold-Indikatoren die Aufnahme einer Aufwärts-Bewegungsdynamik signalisieren würden, könnte dies der ersehnte Aufwärtsimpuls sein. Ein Anstieg bis zur Widerstands-Haltemarke bei 64,85 EUR sei allemal möglich.
Ob der Weg auch bis 71,12 EUR reiche, sei aber angesichts der sich im negativen Bereich befindlichen langfristigen Trendindikatoren keineswegs sicher. Dennoch sollten Anleger den Wert halten und das gerade aufkommende Momentum nutzen. Bestände seien auf jeden Fall durch einen Alarm in Höhe der sehr starken und wichtigen Unterstützung bei 57,09 EUR abzusichern. Wenn diese Marke durchbrochen würde, hätten nämlich hohe Kursverluste gedroht.
Merck habe in Q3 seine starke und ausgleichende Ertragskraft unter Beweis gestellt, aber es würden gegenwärtig wichtige Erfolge in der Forschung fehlen.
Die Analysten der SEB bewerten die Merck-Aktie mit dem Rating "buy". Das Kursziel werde vorerst unverändert bei 70 EUR gesehen. (Analyse vom 27.01.2011) (27.01.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Die CHMP, das wissenschaftliche Komitee der europäischen Zulassungsbehörde EMA (Empfehlungsbehörde), habe am 21.01.2011 die bisherige Entscheidung bestätigt und den Antrag auf Marktzulassung für die MS-Tablette Cladribin endgültig für negativ beschieden. Merck prüfe alle Optionen und werde das laufende klinische Programm zu Ende führen. Das unabhängige Daten- und Sicherheitsüberwachungs-Gremium, das die Durchführung der Studien prüfe, sei kürzlich zu dem Schluss gekommen, sie fortzuführen. Weitere Ergebnisse von Anschlussstudien seien Ende 2011 und in H1-2012 zu erwarten.
Auch wenn Merck erneut einen herben Rückschlag habe hinnehmen müssen, die Pipeline von Serono sei dennoch vielversprechend. Das Q3 habe hohe Wachstumsraten gezeigt. Der operative Gewinn habe sich um 64% verbessert. Bereinigt um den Millipore-Zukauf und Währungseffekte sei der operative Gewinn sogar um 97% geklettert. Die Umsatzrendite sei mit 14,9% markant höher ausgefallen als im Vorjahr (11,4%). Der operative Gewinn bei Serono sei die treibende Kraft gewesen. Die breitere Aufstellung im Chemiebereich sei langfristig sinnvoll und es verstetige den operativen Gewinn.
Die zweite Cladribin-Ablehnung durch CHMP sei ein herber Rückschlag. Novartis sei jetzt deutlich im Vorteil. Überhaupt nehme der Wettbewerb zu herkömmlichen MS-Präparaten stark zu (betreffe auch Merck's Rebif). Ob sich die FDA dem Urteil der europäischen CHMP anschließe, sei ungewiss, aber ein Stück wahrscheinlicher geworden (Konsens dürfte bei 50:50 liegen). Die FDA habe hierzu das "Priority Review" erteilt (beschleunigtes Zulassungsverfahren). Das Ergebnis sei Ende Februar erwartet. Die Revidierung des 2010er Ausblicks (26.10.) sei eine Enttäuschung gewesen, sei aber nachvollziehbar. In Teilen des Chemiebereichs dürfte die zyklische Nachfrage (vor allem bei LC) zuletzt am Höhepunkt gewesen sein.
Ob der Weg auch bis 71,12 EUR reiche, sei aber angesichts der sich im negativen Bereich befindlichen langfristigen Trendindikatoren keineswegs sicher. Dennoch sollten Anleger den Wert halten und das gerade aufkommende Momentum nutzen. Bestände seien auf jeden Fall durch einen Alarm in Höhe der sehr starken und wichtigen Unterstützung bei 57,09 EUR abzusichern. Wenn diese Marke durchbrochen würde, hätten nämlich hohe Kursverluste gedroht.
Merck habe in Q3 seine starke und ausgleichende Ertragskraft unter Beweis gestellt, aber es würden gegenwärtig wichtige Erfolge in der Forschung fehlen.
Die Analysten der SEB bewerten die Merck-Aktie mit dem Rating "buy". Das Kursziel werde vorerst unverändert bei 70 EUR gesehen. (Analyse vom 27.01.2011) (27.01.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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