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Fr, 1. Dezember 2023, 20:52 Uhr

Aktienmärkte: Nach der EZB ist vor der FED


18.09.23 09:57
Raiffeisen Bank International AG

Wien (www.aktiencheck.de) - Nach der EZB ist vor der FED, so die Analysten der Raiffeisen Bank International AG.

Und da die jüngsten Konjunkturdaten überwiegend stark ausgefallen seien, habe dies unter Anlegern wieder Sorgen über einen weiteren Zinsschritt durch die US-Notenbank aufkommen lassen. Denn nicht nur die Industriestimmung im US-Bundesstaat New York habe sich im September deutlicher aufgehellt als erwartet. Im August habe außerdem die Industrie in den gesamten USA ihre Aktivität stärker gesteigert als prognostiziert. Auf der Negativsseite hingegen sei die von der Universität Michigan ermittele Konsumstimmung im September gestanden. Das Barometer sei um 1,8 auf 67,7 Punkte gefallen. Der Freitag sei in den USA daher weitgehend von Abgaben geprägt gewesen, wobei zinssensitive Titel besonders unter Druck gekommen seien. So habe der IT-Sektor das Schlusslicht gebildet und dementsprechend auch den NASDAQ 100 (ISIN: US6311011026, WKN: A0AE1X) ausgebremst. Generell sei der Handel am Nachmittag von erhöhter Volatilität geprägt gewesen, was unter anderem auch auf den großen Verfallstag an den Derivatemärkten zurückzuführen gewesen sei. Auch die abermals gestiegenen Anleiherenditen hätten den Aktienbörsen das Leben schwer gemacht.

Bis zur FED-Sitzung am Mittwoch seien Highlights im Datenkalender Mangelware. Mit "Anheben oder nicht Anheben" stehe die FED zwar vor einer ähnlichen Frage wie jüngst die EZB, die Ausgangslage sei jedoch eine andere. Die US-Inflation habe mehr Anzeichen einer (bestätigten) Disinflation gezeigt und der Leitzins liege auf einem höheren Niveau. Andererseits sei die Wirtschaftsdynamik in den USA stärker als im Euroraum. Dennoch dürfte sich die FED dieses Mal für konstante Leitzinsen entscheiden und ihren datenabhängigen Ansatz betonen. Die Leitzinsen würden weit im restriktiven Bereich gesehen und die Inflationsdynamik habe sich deutlich abgeschwächt. Die Frage, ob sich die Inflation auf oder über dem Zielwert stabilisieren werde, lasse sich anhand der vorliegenden Informationen noch nicht beantworten, sodass ein Abwarten auf weitere Informationen der richtige Weg sein könnte. Obwohl der Markt die Wahrscheinlichkeit keiner weiterer Änderungen im Leitzinsniveau derzeit mit 99% preise, könne eine gewisse Orientierungslosigkeit der Indices dank des "Informationsvakuums" bis dahin nicht ausgeschlossen werden.

Heute Morgen würden die Börsen in Asien mit gemischten Vorzeichen handeln. Am Rohstoffmarkt sei der Ölpreis weiter geklettert, wenngleich das Momentum nachgelassen habe. Mit beinahe USD 94,00 nähere sich das Barrel der Nordseesorte Brent langsam aber sicher den Novemberhochs aus dem Vorjahr an. Auch am Goldmarkt hätten sich die Käufer aufs Parkett gewagt und hätten dem Edelmetall zum größten Preissprung in diesem Monat verholfen. Der Bitcoin habe moderat zugelegt, jedoch einen Teil seiner Freitagsgewinne übers Wochenende wieder abgeben müssen. (18.09.2023/ac/a/m)