Aktienmärkte mögen keine Überraschungen
18.12.20 11:20
LYNX Broker
Berlin (www.aktiencheck.de) - Die Investoren kennen die Risiken, vom No-Deal-Brexit über pandemiebezogene Faktoren bis hin zu politischen Verwerfungen im In- und Ausland, so Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX.
Sie hätten sich gewissermaßen darauf eingestellt, dass diese Eventualitäten eintreten könnten. Eine Überraschung würden sie jedenfalls nicht darstellen und damit auch keinen Schock an den Märkten auslösen.
Die Aktienmärkte hätten sich in diesem Jahr allen Umständen zum Trotz hervorragend entwickelt und bei den meisten Marktteilnehmern herrsche mittlerweile Konsens darüber, dass es auch im nächsten Jahr weiter bergauf gehe, Impfhoffnungen, Stimuli und niedrigen Zinsen sei Dank. Trotzdem würden auch Risiken lauern, die die positive Entwicklung stören könnten, allen voran die Unberechenbarkeit des Virus und der Pandemie. Da überrasche es nicht, dass eine Umfrage unter Investoren von Deutsche Bank Research nun ergeben habe, dass ein mutierendes Virus, gegen das die neu entwickelten Impfungen machtlos seien, als das größte Risiko für die Aktienmärkte gesehen werde, dicht gefolgt von gravierenden Nebenwirkungen der Impfstoffe und einer zu großen Menge an Menschen, die sich nicht impfen lassen wolle.
"Die Liste an potenziellen Fallstricken für die globalen Aktienmärkte ist bereits lang genug, angefangen bei den pandemiebezogenen Faktoren über den Brexit, bis hin zu steigenden Spannungen mit dem Iran oder Nordkorea. Auch die Klimakrise sehen offenbar viele Investoren als einen Faktor, der in absehbarer Zeit zu einem Problem für die Aktienmärkte werden könnte", fasse Sascha Sadowski zusammen. Seiner Meinung nach seien diese Ergebnisse jedoch nicht wirklich überraschend, denn über sie werde seit Monaten oder gar Jahren diskutiert.
"Wir wissen, dass wir die Pandemie noch nicht so im Griff haben, wie wir es gerne hätten und wie es nötig wäre, um zum Business as usual zurückzukehren. Auch die Spannungen zwischen den USA und einigen anderen Ländern sind seit langem bekannt, genau wie die Tatsache, dass der Brexit auch ohne eine Einigung mit der EU über die Bühne gehen könnte. All diese Faktoren haben die Aktienmärkte bereits mehr oder weniger eingepreist - und trotzdem geht es bergauf", erkläre der Marktexperte. "Die Investoren kennen all diese Risiken und haben sich gewissermaßen darauf eingestellt, dass diese Eventualitäten eintreten könnten. Eine Überraschung würden sie jedenfalls nicht darstellen."
Für Sadowski seien daher die fünf Prozent viel interessanter, die in der Umfrage angegeben hätten, dass keine der genannten Auswahlmöglichkeiten für sie das größte Risiko für die Märkte darstelle, sondern etwas anderes, über das jedoch bis jetzt nicht diskutiert werde. "Meist handelt es sich dabei um Risiken, die so unwahrscheinlich sind, dass sie nicht einmal in Betracht gezogen werden. Wenn sie dann doch eintreten, ist die Überraschung groß und die Märkte stürzen ab. Bestes Beispiel ist die Pandemie: Wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass ein Virus die Weltwirtschaft über Monate mehr oder minder zum Erliegen bringen könnte? Den Schock darüber haben wir im März an den Aktienmärkten gesehen."
Doch in solchen unvorhersehbaren Events könnten auch Chancen für Investoren liegen. "Nach dem initialen Absturz im Frühjahr haben wir eine schnelle Erholung der Kurse gesehen. Allerdings muss man zugegen, dass diese V-förmige Erholung auch etwas überraschend war, angesichts der prekären Lage der Wirtschaft in Corona-Zeiten. Trotzdem: Wer investieren möchte, könnte einen solchen Crash durchaus als Einstiegsgelegenheit nutzen. Langfristig betrachtet sind die Kurse allen Crashs und Krisen zum Trotz immer weiter gestiegen und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das nicht auch in Zukunft passieren wird." (18.12.2020/ac/a/m)
Sie hätten sich gewissermaßen darauf eingestellt, dass diese Eventualitäten eintreten könnten. Eine Überraschung würden sie jedenfalls nicht darstellen und damit auch keinen Schock an den Märkten auslösen.
Die Aktienmärkte hätten sich in diesem Jahr allen Umständen zum Trotz hervorragend entwickelt und bei den meisten Marktteilnehmern herrsche mittlerweile Konsens darüber, dass es auch im nächsten Jahr weiter bergauf gehe, Impfhoffnungen, Stimuli und niedrigen Zinsen sei Dank. Trotzdem würden auch Risiken lauern, die die positive Entwicklung stören könnten, allen voran die Unberechenbarkeit des Virus und der Pandemie. Da überrasche es nicht, dass eine Umfrage unter Investoren von Deutsche Bank Research nun ergeben habe, dass ein mutierendes Virus, gegen das die neu entwickelten Impfungen machtlos seien, als das größte Risiko für die Aktienmärkte gesehen werde, dicht gefolgt von gravierenden Nebenwirkungen der Impfstoffe und einer zu großen Menge an Menschen, die sich nicht impfen lassen wolle.
"Wir wissen, dass wir die Pandemie noch nicht so im Griff haben, wie wir es gerne hätten und wie es nötig wäre, um zum Business as usual zurückzukehren. Auch die Spannungen zwischen den USA und einigen anderen Ländern sind seit langem bekannt, genau wie die Tatsache, dass der Brexit auch ohne eine Einigung mit der EU über die Bühne gehen könnte. All diese Faktoren haben die Aktienmärkte bereits mehr oder weniger eingepreist - und trotzdem geht es bergauf", erkläre der Marktexperte. "Die Investoren kennen all diese Risiken und haben sich gewissermaßen darauf eingestellt, dass diese Eventualitäten eintreten könnten. Eine Überraschung würden sie jedenfalls nicht darstellen."
Für Sadowski seien daher die fünf Prozent viel interessanter, die in der Umfrage angegeben hätten, dass keine der genannten Auswahlmöglichkeiten für sie das größte Risiko für die Märkte darstelle, sondern etwas anderes, über das jedoch bis jetzt nicht diskutiert werde. "Meist handelt es sich dabei um Risiken, die so unwahrscheinlich sind, dass sie nicht einmal in Betracht gezogen werden. Wenn sie dann doch eintreten, ist die Überraschung groß und die Märkte stürzen ab. Bestes Beispiel ist die Pandemie: Wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass ein Virus die Weltwirtschaft über Monate mehr oder minder zum Erliegen bringen könnte? Den Schock darüber haben wir im März an den Aktienmärkten gesehen."
Doch in solchen unvorhersehbaren Events könnten auch Chancen für Investoren liegen. "Nach dem initialen Absturz im Frühjahr haben wir eine schnelle Erholung der Kurse gesehen. Allerdings muss man zugegen, dass diese V-förmige Erholung auch etwas überraschend war, angesichts der prekären Lage der Wirtschaft in Corona-Zeiten. Trotzdem: Wer investieren möchte, könnte einen solchen Crash durchaus als Einstiegsgelegenheit nutzen. Langfristig betrachtet sind die Kurse allen Crashs und Krisen zum Trotz immer weiter gestiegen und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass das nicht auch in Zukunft passieren wird." (18.12.2020/ac/a/m)