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So, 10. Dezember 2023, 11:57 Uhr

Anlagestrategie: Spur halten - Chancen nutzen


10.01.19 09:55
Hamburger Sparkasse

Hamburg (www.aktiencheck.de) - Mit Blick auf 2019 stellt sich die Frage: War das letzte Jahr eine Ausnahmeerscheinung, ein Atemholen in einem reifen Börsenzyklus oder markiert es eine Trendwende? Eine für die Anlagestrategie nicht unerhebliche Trendwende zeichnet sich bei den Notenbanken ab, so die Kapitalmarktexperten der Hamburger Sparkasse.

Insbesondere die US-Notenbank treibe den Ausstieg aus der extrem expansiven Geldpolitik voran. Die Liquiditätsflut gehe zurück, auch mit dem Ziel, die Verzerrung bei den Vermögenspreisen wieder ins Lot zu bringen. Damit werde klar, dass 2018 kein Atemholen, sondern in diesem Punkt eine Trendwende eingeläutet habe. Dadurch würden die Herausforderungen im Rahmen der Vermögensanlage deutlich zunehmen. Das Jahr 2019 dürfte ein anspruchsvolles Anlagejahr werden. Das Motto "was steigt, das steigt und steigt daher weiter" gelte nicht mehr. Vor diesem Hintergrund dürfte die Volatilität in 2019 situativ sehr hoch sein. Zudem würden die rückläufigen Anleihekäufe der Notenbanken sowohl Aktien als auch Anleihen tangieren, was die Möglichkeiten der Diversifikation grundsätzlich erschwere.

Das Motto der Haspa- Anlagestrategie 2019 laute deshalb: Spur halten - Chancen nutzen!

Die Priorität liege auf dem Kapitalerhalt. Zu diesem Zweck würden die Kapitalmarktexperten das Vermögen in zwei Blöcke teilen: einen sicherheitsorientierten, der Anleger in der Spur halte, und einen chancenorientierten, der eine Perspektive auf positive Wertentwicklung liefere.

Der Sicherheit bzw. Stabilität bringende Allokationsanteil stelle auf Anleihen bester Bonität, z. B. Bundesanleihen, Inhaberschuldverschreibungen, offene Immobilienfonds sowie Gold ab. Aus dem Anleihebereich würden die Experten damit einen leicht über der Nulllinie liegenden Wertbeitrag erwarten.

Einen weiteren "Sicherheits-Baustein" würden für die Experten offene europäische Immobilienfonds darstellen. Ihre Wertentwicklung sei weitgehend abgekoppelt von anderen Anlageklassen, insbesondere Aktien, d. h. Immobilienfonds würden einen Beitrag zur Diversifikation liefern. Zudem würden gerade im Gewerbebereich meist sehr langfristige und an die Inflation gekoppelte Mietverträge abgeschlossen, sodass die Einnahmen gut kalkulierbar seien und die Anleger mit verlässlichen Ausschüttungen rechnen könnten. Ferner würden die Experten diesen Portfoliobaustein um physisches Gold ergänzen.

Fremdwährungsanleihen würden auch weiterhin berücksichtigt. Gefragt würden vor allem Anleihen mit hoher Schuldnerqualität bleiben, sei es in Form einzelner Papiere oder eines Fonds.

Strukturelles Wachstum: Soziale, ökonomische, politische, ökologische und technologische Veränderungen würden von langfristig verlaufenden übergeordneten Entwicklungen, sogenannten Megatrends, geprägt. An den Schnittstellen verschiedener Megatrends liegend würden Anleger u. a. von technologisch geprägten Teildisziplinen wie "Künstlicher Intelligenz", "Internet der Dinge" und "IT-Sicherheit" oder von demografisch geprägtem Innovationsdrang im Gesundheitswesen (z. B. "Medizintechnik") profitieren.

Stabile Geschäftsmodelle der Unternehmen hätten dazu geführt, dass die entsprechenden Aktien in den zurückliegenden 15 Jahren vergleichsweise niedrigere Kursschwankungen und eine höhere Wertentwicklung erzielt hätten als stärker schwankende Aktien. Die Titel "stabiler Unternehmen" seien aufgrund guter Ertragsplanbarkeit und solider Bilanzen weniger schwankungsanfällig. Dazu würden u. a. Titel aus den Sektoren Pharma, Telekommunikation und Versicherungen zählen.

Chancen nutzen - unten kaufen: Sowohl der DAX (ISIN DE0008469008/ WKN 846900) als auch der EURO STOXX 50 (ISIN EU0009658145/ WKN 965814) hätten seit Jahresbeginn kräftig an Wert eingebüßt. Die Börse neige gerade in Zeiten aufkeimender Konjunkturängste und ausgeprägter Nervosität immer wieder zu Übertreibungen. Hierin liege eine Anlagechance: Sobald sich herausstelle, dass es nicht so schlimm wie befürchtet komme, dürften diese gebeutelten Aktien wieder überproportional aufleben. Deshalb gelte es Unternehmen zu identifizieren, deren Geschäftsmodell grundsätzlich auf festen Beinen stehe und deren Notierungen übertrieben scharf in den Keller gerutscht seien. Eine weitere Gelegenheit zum "unten Kaufen" könnte sich im Jahresverlauf 2019 bei Aktien und Anleihen aus den Schwellenländern ergeben. (Ausgabe vom 07.01.2019) (10.01.2019/ac/a/m)





 
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