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Gold

WKN: 965515 / ISIN: XC0009655157

Chefanalyst Markus Blaschzok: Gold steigt auf über 2.000 US-Dollar – Notenbanken setzen auf Inflation


21.03.23 12:45
Stock-World Redaktion

Auszug aus dem Marktkommentar von Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe



 


Der durch einen Bank Run ausgelöste Zusammenbruch der schlecht gemanagten und einseitig auf den Tech-Sektor ausgerichteten Silicon Valley Bank hatte die Finanzmärkte Anfang letzter Woche in Aufruhr versetzt. Unbegrenzte Garantien für alle Kundeneinlagen durch die US-Notenbank und das US-Finanzministerium, sowie die neue Möglichkeit, bei der Fed Anleihen gegen Liquidität zu parken, sicherten die Finanzmarktstabilität und glätteten am Dienstag kurzzeitig die Wogen. Nach den USA zählten Spekulanten ab Mittwoch europäische Banken an, allen voran die Schweizer Großbank „Credit Suisse“, sodass die Angst vor einer systemischen Bankenkrise wie in 2008 erneut aufflammte. Gold wurde als sicherer Hafen gesucht und stieg infolgedessen auf 2.000 US-Dollar an, da die Märkte bereits mit einem weiteren Eingreifen von Regierungen und Notenbanken rechneten.


 


50 Milliarden Franken an Krediten der Schweizer Nationalbank (SNB) für die taumelnde Credit Suisse reichten am Freitag nicht aus, um die Panik in den Griff zu bekommen. Die aufgrund von Missmanagement und Skandalen bereits seit langer Zeit als Pleitekandidat gehandelte Großbank musste nach weiteren massiven Kapitalabflüssen am Sonntag von der UBS für drei Milliarden Franken übernommen werden. Für die „Übernahme“ unkalkulierbarer Risiken in den Büchern der Credit Suisse erhält die UBS von der SNB Liquiditätshilfen bis zu 200 Milliarden Franken. Zudem leistet der Bund eine Garantie von neun Milliarden Franken für potenzielle Verluste für die UBS durch die Übernahme, für die der Steuerzahler aufkommen muss.


 


 


„Die Behörden mussten Maßnahmen ergreifen, um schweren Schaden für den Schweizer und internationalen Finanzmarkt abzuwenden“, so die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma)


 


 


Ähnlich äußerte sich EZB-Chefin Christine Lagarde: „Die Maßnahmen sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzmarktstabilität.“ Unterdessen haben die Notenbanken der EU, Japans, Großbritanniens und Kanadas eigene Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsystems angekündigt. Zudem wollen die Notenbanken den Zugang zu US-Dollar weltweit erleichtern, da es aktuell einen erhöhten Liquiditätsbedarf gibt. Vergangene Woche hatten US-Banken eine Rekordsumme in Form von kurzfristigen Krediten bei der Fed geliehen, die den Rekordwert aus der Bankenkrise von 2008 noch übertraf.


 


Die Notenbanken reagierten diesmal viel schneller als in der Bankenkrise von 2008 und noch schneller als nach dem Einbruch der Märkte durch die staatlich angeordneten Lockdowns in 2020. Binnen einer Woche hat man jedes Feuer im Bankensystem ausgetreten und die Märkte vorsorglich mit Liquidität geflutet. Die Maßnahmen sollten ausreichen, um weitere Bank Runs sowie vermeintliche Gefahren für die Finanzmarktstabilität zu verhindern, sodass sich die Finanzmärkte in dieser Woche beruhigen dürften.


 


Der seit 2008 bei den Notenbanken und Regierungen eingezogene Automatismus planwirtschaftlicher Staatseingriffe in den Markt und der scheinbar immer bedenkenlosere Umgang mit dem Geld der Steuerzahler stimmt jedoch bedenklich. Die unwiederbringlichen Verluste der SVB und der Credit Suisse werden nun entweder über direkte Steuern oder die indirekte Inflationssteuer auf die breiten Schultern des Steuerzahlers gelegt. Da selbst kleine Regionalbanken wie die SVB, nicht mehr in vollen Umfang das Risiko ihrer unternehmerischen Entscheidungen tragen müssen, da letztlich der Staat und der Steuerzahler dafür eintreten, sendet dies ein falsches Signal an die Bankenwelt, das dazu führen wird, dass künftig größere Risiken eingegangen werden und langfristig die Stabilität von Wirtschaft und Finanzsystems stärker gefährdet.


 


Dabei sind die ursächlichen Probleme leicht zu identifizieren. Jede Rezession, die immer mit einer Kontraktion der Geldmenge durch Kreditausfälle einhergeht, führt zu Bankenpleiten. Früher waren diese Bankrotte jedoch nicht eine Gefahr für das Geldsystem, da es auf Gold basierte und der Kreditausweitung im Bankensystem Grenzen setzte. Erst nachdem die USA die Deckung des US-Dollars mit Gold 1971 auflösten und von nun an die Kreditgeldmenge grenzenlos ausgeweitet werden konnte, destabilisierte sich das Finanzsystem mit destruktiven Folgen für die Wirtschaft und den Wohlstand weltweit zusehends. Ohne den zyklischen Aufbau immer größerer Fehlallokationen, der immer stärkere Krisen und so immer größere Nettowohlfahrtsverluste erzeugt, aufgrund gigantischer Fehlallokationen und daraus resultierenden Wohlstandsverlusten, wäre die Welt heute viel wohlhabender und technologisch fortgeschrittener als sie es heute ist.


 


Es zeigt sich bisher keine Trendwende in der weltweite Schuldenpolitik der Regierungen und dem politischen Trend die selbst erzeugten Probleme mit dem Drucken von Geld aus dem Nichts lösen zu wollen. Diese utopischen planwirtschaftlichen Ideen stoßen zunehmend an ihre Grenzen und werden von der Realität eingeholt, während Wirtschaft und Finanzsystem immer instabiler werden. Wenn das entschiedene Vorgehen der Notenbanken und Regierungen im Fall der Credit Suisse und der Silicon Valley Bank eines zeigt, dann dass die Regierungen in den letzten 15 Jahren seit der Pleite von Lehman Brothers und der großen Finanz- und Bankenkrise nichts hinzugelernt haben und nicht willig sind, schmerzhafte aber richtige Entscheidungen zu treffen.


 


Stattdessen tritt man die Dose weiter die Straßen hinunter, indem man Geld aus dem Nichts erzeugt. Nach den neuen Eingriffen ist klar, dass man auf die unmittelbar bevorstehende weltweite Rezession wieder mit dem Drucken von Geld aus dem Nichts reagieren wird. Nach einer Verzehnfachung der Kreditkosten durch den inflationsinduziert starken Anstieg der Zinsen, sind neue QE-Programme am fernen Horizont bereits sichtbar. Daher sollte man weiter in Gold investieren und einen nun möglichen Rücksetzer in den nächsten Wochen nutzen, denn mit neuen QE-Programmen wird der Goldpreis in der bevorstehenden Stagflation neue Höhen erklimmen.


 


Kurzfristige Entwicklung

Nachdem die Notenbanken die Feuer im Bankensystem mit viel Geld ausgetreten haben, dürfte sich die Lage an den Finanzmärkten kurzfristig auf Sicht der nächsten Wochen und Monate beruhigen. Die EZB hatte in der vergangenen Handelswoche unbeeindruckt von der Aufregung um eine vermeintliche Bankenkrise ihren Leitzins um weitere 0,5 % auf 3,5 % aufgehoben, was am Devisenmarkt ein Non-Event war. Es ist nun gut möglich, dass auch die Fed am Mittwochabend ihren Leitzins um 25 Basispunkte anheben wird, wofür die Märkte anhand der Fed Funds Futures eine Wahrscheinlichkeit von 65 % sehen. Dies dürfte einige überraschen, die aufgrund der Panik in der letzten Woche mit keinen weiteren Maßnahmen rechneten. Gibt es eine Zinsanhebung, so dürfte der US-Dollar wieder zulegen und viele falsche Annahmen neu eingepreist werden – ebenso wie ein Ausbleiben einer neuen Bankenkrise. Der Goldpreis könnte daraufhin in den nächsten Wochen und Monaten den starken Anstieg um 200 US-Dollar in den letzten 7 Handelstagen erst einmal korrigieren und ihm der Silberpreis folgen, worauf man sich jetzt gefasst machen sollte. Insgesamt stieg der Goldpreis seit Ende Oktober um 400 US-Dollar bzw. 25 % an, was schon sehr viel ist und Rücksetzer jetzt wieder natürlich und gut möglich sind.


 


 


Über die SOLIT Gruppe


Solide. Liquide. Transparent. Auf diesen Säulen ist seit der Unternehmensgründung im Jahr 2008 die Angebotspalette aufgebaut worden, zum Zwecke der realen Vermögenssicherung sowie zur Nutzung der außergewöhnlichen Chancen im Bereich der physischen Anlagen in die monetären Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Über SOLIT werden jährlich Edelmetallvolumina im dreistelligen Euro-Millionenbereich realisiert. Die SOLIT Gruppe bietet ihren Kunden ein vollständiges Anlageportfolio, bestehend aus Edelmetall-Sparplänen, diversen Lagerkonzepten sowie sachwertbasierten Investmentfonds an.


 


Mehr: https://news.solit-kapital.de/


 


 


Markus Blaschzok


Markus Blaschzok, Dipl.-Betriebswirt (FH), CFTe, ist ein Analyst, Trader sowie Ökonom der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Seit 2009 publiziert er einen bekannten wöchentlichen Marktkommentar mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle und Rohstoffe sowie Austrian Economics. Neben seinen Analysen als Chefökonom für die SOLIT Gruppe in Wiesbaden, ist er seit 2010 Gründer und Inhaber von Blaschzok Research. Er hält Vorträge zu den Themen der Österreichischen Schule, Trading an den Finanzmärkten und ist bekannt für seine treffenden Prognosen. In 2019 hatte er bereits die aktuelle Stagflation, die Zinswende und die Reaktion der Märkte darauf in Artikeln, Vorträgen und Videos als einsamer Rufer in der Wüste faktisch nahezu exakt vorhergesagt.


 


 


Nehmen Sie gerne den Marktkommentar in Ihr Medium auf. Bei Rückfragen oder Interesse an einem Artikel oder Interview mit Herrn Blaschzok, wenden Sie sich gerne an mich.


 


Mit freundlichen Grüßen


 


Sabine Dabergott


 


fr financial relations gmbh


Key Account Manager
Louisenstraße 97
D-61348 Bad Homburg/Germany
Telefon: +49 (0) 6172-27159-30
Fax: +49 (0) 6172-27159-69


 


 


 


 


 



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