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So, 26. März 2023, 19:56 Uhr

Erholung der US-Wirtschaft - Wachstumstreiber für die Weltwirtschaft?


09.04.21 12:05
LYNX Broker

Berlin (www.aktiencheck.de) - Anbei ein aktueller Marktkommentar von LYNX Broker:

Die US-Wirtschaft werde nach aktueller Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 6,4 Prozent in diesem Jahr stärker wachsen als gedacht und ihr Niveau vor der Pandemie sogar noch übersteigen. Ein derart rapides Wachstum sei zuletzt unter Präsident Ronald Reagan vor fast 40 Jahren im Jahr 1984 verzeichnet worden. Eigentlich eine gute Nachricht, denn auch die Weltwirtschaft würde von dieser Entwicklung profitieren, doch der IWF verweise auch darauf, dass diese Prognose an einige Faktoren gebunden sei, die nur schwer einschätzbar seien.

Für Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX, seien die nach oben korrigierten Zahlen des IWF durchaus realistisch. "Sowohl die US-Regierung als auch die US-Notenbank FED haben in bislang nie dagewesener Weise auf die Krise durch die Pandemie reagiert und unvorstellbare Summen in die Wirtschaft gepumpt. Das neue 1,9 Billionen teure Hilfspaket wird ihr noch einmal einen ordentlichen Schub verleihen und das Wachstum befördern." Wie der IWF gehe auch er davon aus, dass auch die Handelspartner der USA von dieser Entwicklung profitieren dürften. "Geht es der größten Wirtschaftsmacht der Welt gut, können auch andere Länder einen Vorteil daraus ziehen. Der IWF hat seine Prognose für die Weltwirtschaft um 0,5 Punkte auf sechs Prozent angehoben. Natürlich ist das nicht allein auf die erwarteten guten Zahlen in den USA zurückzuführen, denn weltweit haben Zentralbanken und Regierungen massive Hilfspakete auf den Weg gebracht. Dadurch kann man damit rechnen, dass die Schäden durch die Pandemie langfristig geringer sind als die, die 2008 durch die Finanzkrise entstanden sind."

Tatsächlich würden die letzten Zahlen aus den USA eine deutliche Sprache sprechen. So seien allein im März 916.000 neue Stellen ausgeschrieben worden, nach den Wintermonaten der beste Wert seit August 2020. Auch das verarbeitende Gewerbe sei wieder auf dem Vormarsch. Der ISM Manufacturing Index habe kürzlich seinen besten Wert seit 1983 verzeichnet. "Die USA sind dank einem vergleichsweise schnellen Tempo beim Impfen und den vielen Stimuluspaketen auf einem guten Weg zu alter Stärke und darüber hinaus. Es gibt aber auch ein Aber: Nicht überall geht es mit der Erholung so schnell voran wie in den USA. Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Ländern, etwa beim Impftempo und der Höhe der Hilfspakete. Europa steckt noch mitten in der dritten Pandemiewelle und es wird noch eine ganze Weile dauern, bis die Lage soweit unter Kontrolle ist, dass die Wirtschaft anfangen kann, sich wieder zu erholen. Und auch in den USA gibt es Unwägbarkeiten, die der Wirtschaft den Wind aus den Segeln nehmen könnten, wie beispielsweise neue Mutationen des Virus, gegen die die Impfungen nicht wirken. Die IWF-Wachstumsprognosen stehen daher noch auf wackeligen Beinen." (09.04.2021/ac/a/m)