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Fr, 31. März 2023, 14:16 Uhr

Europäische Börsen: Stimmung tendenziell von Vorsicht geprägt


13.12.22 09:55
Raiffeisen Bank International AG

Wien (www.aktiencheck.de) - Die europäischen Aktienmärkte tendierten am Montag moderat leichter, so die Analysten der Raiffeisen Bank International AG.

Angesichts eines impulsarmen Handelstages hätten die Investoren gestern ihr Pulver lieber trocken gehalten und stattdessen schon den anstehenden Terminen entgegengefiebert. Und das komme nicht von ungefähr, denn die kommenden Daten, Entscheidungen und Wortmeldungen hätten durchaus das Potenzial die Märkte vor Weihnachten noch einmal so richtig durchzuschütteln. Los gehe es nämlich bereits heute mit den vielfach beachteten US-Inflationsdaten für November, denen im Vorfeld des morgigen Zinsentscheides der US-Notenbank eine besondere Bedeutung zukomme. Sie würden insofern mit besonderer Spannung erwartet, da die Erzeugerpreise (PPI) am vergangenen Freitag nicht den erhofften Befreiungsschlag erbracht hätten. Zwar seien die Jahresdaten zum Vormonat gesunken und hätten damit die These vom Überschreiten des Inflationshöhepunktes gestützt, allerdings sei dies in einem geringeren Ausmaß als erwartet geschehen. Daneben würden heute auch die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und der Eurozone sowie die italienische Industrieproduktion vermeldet. Wie schon vorhin erwähnt stehe am morgigen Mittwoch der FED-Zinsentscheid an und am Donnerstag gehe es dann stakkatoartig mit der EZB-Sitzung und schlussendlich am Freitag mit dem großen Verfallstag an den Terminmärkten munter weiter. Dementsprechend könne man mit Fug und Recht sagen, dass dies die wichtigste Woche vor den tendenziell ruhigen Weihnachtstagen sei, wobei sich im Verlauf auch entscheiden dürfte, ob die herbeigesehnte Weihnachtsrallye auch in diesem Jahr Einzug halten werde. Denn das Enttäuschungspotenzial könne durchaus groß ausfallen: Unerwartet hohe Verbraucherpreise würden die Investoren wohl vom Aktienkauf abhalten, da ihre Sorge, dass die FED den Zinserhöhungszyklus höhenmäßig und/oder zeitlich ausdehne, deutlich zunehmen dürfte. In dieselbe Kerbe würde auch schlagen, wenn FED-Chef Powell doch stärker an der Zinsschraube drehen oder im "Begleittext" in Bezug auf die kommenden Sitzungen falkenhafter argumentieren würde, als dies zuletzt am Markt erwartet worden sei.

In Europa sei die Stimmung tendenziell von Vorsicht geprägt gewesen, weshalb die wichtigsten Aktienindices den Börsentag auch moderat tiefer beendet hätten: Der deutsche DAX (ISIN: DE0008469008, WKN: 846900) habe mit einem Minus von 0,45% im Vergleich zum Vortag geschlossen, während es seinem europäischen Pendant EURO STOXX 50 (ISIN: EU0009658145, WKN: 965814) mit einem Kursrückgang in Höhe von 0,53% marginal schlechter ergangen sei. Deutlich schwächer habe hingegen der österreichische ATX (ISIN: AT0000999982, WKN: 969191) performt, der die Ziellinie zu Handelsschluss mit einem Kursrückgang in Höhe von 0,98% überquert habe.

Im Gegensatz zu Europa sei die US-Investoren jenseits des Atlantiks trotz identer Ausgangslage aber nicht in eine ähnliche Schockstarre verfallen, sondern hätten deutlich optimistischer in die Zukunft geblickt: So habe der mehrheitlich mit Standardwerten bestückte Dow Jones (ISIN: US2605661048, WKN: 969420) zum Schluss einen Kursanstieg von 1,58% ausgewiesen, während der marktbreite S&P 500 (ISIN: US78378X1072, WKN: A0AET0) mit einem Zuwachs von 1,43% nur marginal schwächer performt habe. Selbst die zinssensitiven Tech-Werte hätten deutlich zulegen können, wobei der Auswahlindex NASDAQ 100 (ISIN: US6311011026, WKN: A0AE1X) zur Schlussglocke mit einem Plus von 1,24% aus dem Handel gegangen sei.

Die asiatischen Märkte könnten von den durchaus starken US-Vorgaben profitieren und würden heute Morgen mehrheitlich fester notieren.

Auf den Rohstoffmärkten hätten sich die Ölpreise nach den jüngsten Rückgängen gestern wieder deutlich erholen können und würden sich auch heute in der Früh im Plus befinden. Der Preis der Sorte Brent notiere aktuell bei USD 79 je Fass. Gold sei im gestrigen Umfeld weniger gefragt gewesen, notiere aktuell mit rund USD 1.785 je Feinunze aber wieder leicht höher. Und auch der Bitcoin als bekanntester Vertreter der Kryptowährungen habe von dem freundlichen Sentiment gestern leicht profitieren können und notiere aktuell rund um die Marke von USD 17.200. (13.12.2022/ac/a/m)




 
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