Rohstoffe: Erschließung neuer Ölvorkommen - was bedeuten sie für den Ölpreis?
03.02.23 15:10
LYNX Broker
Berlin (www.aktiencheck.de) - In den vergangenen Jahren wurden immer seltener neue Ölvorkommen erschlossen, so die Experten von LYNX Broker.
Zu stark gewesen sei der Druck aus Politik und Gesellschaft auf die großen Ölgesellschaften, das Geschäft mit fossilen Brennstoffen langsam aber sicher auslaufen zu lassen. Stattdessen sollten die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 fiel zusätzlich die Nachfrage nach Öl und so schien es, als ob Investitionen in neue Ölförderprojekte vorerst nicht nötig und rentabel wären, so die Experten von LYNX Broker. Doch dann sei die Weltwirtschaft langsam wieder zum Leben erwacht und mit ihr auch die Nachfrage nach Öl. Hinzugekommen sei im Februar 2022 der Beginn des Ukraine-Kriegs - und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland, einen der größten Lieferanten von Öl und Gas. Die Folge seien rasant steigende Preise für fossile Brennstoffe und eine weltweite Energiekrise gewesen. Nun habe auch China die Lockdown-Politik der letzten Jahre beendet und frage wieder mehr Öl und Gas nach.
"Berechnungen von Wood Mackenzie haben ergeben, dass neue Fördermöglichkeiten für fossile Brennstoffe 2022 wieder in den Fokus der Ölkonzerne gerückt sind", erkläre Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX. Dabei sei die Wertschöpfung als Kennzahl zugrunde gelegt, also die effiziente Förderung neuer Öl- und Gasfelder mit der entdeckten Energiemenge korreliert worden. Bei einem angenommenen Ölpreis von 60 US-Dollar pro Barrel hätten sich so 33 Milliarden US-Dollar in den neuen Feldern ergeben. Im letzten Jahr vor der Pandemie seien es im Vergleich nur 22 Milliarden US-Dollar gewesen.
"Liegt der Ölpreis höher, wird der Unterschied noch deutlicher. Hinzu kommt, dass es sich bei den im letzten Jahr entdeckten Vorkommen um hochwertige Brennstoffe handelt. Das bedeutet, dass weniger neue Infrastruktur benötigt wird und der Energieaufwand für die Förderung geringer ist. Dadurch wird auch weniger CO2 beim Abbau dieser Quellen ausgestoßen, als das bei vielen in der Vergangenheit untersuchten Vorkommen der Fall war."
Für Sadowski sei daher klar, dass die Ölkonzerne in den kommenden Jahren wieder mehr in die Förderung fossiler Energien investieren dürften. "Die Öl- und Gaskonzerne waren in den letzten Jahren gezwungen, ihre Kosten zu senken und die Portfolios zu schärfen. Neue Investitionen waren dabei eher selten." Doch die 2022 gefundenen Öl- und Gasquellen könnten das ändern, denn es sei mittlerweile deutlich geworden, dass die Welt weiterhin von den fossilen Brennstoffen abhängig sei.
"Die erneuerbaren Energien sind einfach noch nicht weit genug, um Öl und Gas zu ersetzen. Berechnungen von Energy Intelligence zufolge wird daher die Nachfrage nach Öl noch mindestens bis 2030 weiter steigen und die nach Gas sogar noch darüber hinaus. Für die Öl- und Energiekonzerne sind das gute Nachrichten. Die Erschließung neuer Vorkommen könnte sich so wieder lohnen", fasse der Experte zusammen.
Bleibe die Frage wie sich die neuen Förderprojekte auf den Ölpreis auswirken würden. "Die Internationale Energie Agentur erwartet nur eine geringe Erhöhung des Angebots an Öl in diesem Jahr. Die Nachfrage hingegen dürfte weiter steigen, besonders da China seine Wirtschaft wieder aus dem Pandemie-Schlaf geholt hat und ehrgeizige Wachstumsziele verfolgt. Der Preis dürfte damit weiter steigen. Die neu entdeckten Vorkommen dürften daran vorerst nichts ändern, denn es braucht einige Zeit, bis sie soweit erschlossen sind, dass das Öl tatsächlich auch auf den Markt gelangt." (03.02.2023/ac/a/m)
Zu stark gewesen sei der Druck aus Politik und Gesellschaft auf die großen Ölgesellschaften, das Geschäft mit fossilen Brennstoffen langsam aber sicher auslaufen zu lassen. Stattdessen sollten die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. In den Pandemiejahren 2020 und 2021 fiel zusätzlich die Nachfrage nach Öl und so schien es, als ob Investitionen in neue Ölförderprojekte vorerst nicht nötig und rentabel wären, so die Experten von LYNX Broker. Doch dann sei die Weltwirtschaft langsam wieder zum Leben erwacht und mit ihr auch die Nachfrage nach Öl. Hinzugekommen sei im Februar 2022 der Beginn des Ukraine-Kriegs - und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland, einen der größten Lieferanten von Öl und Gas. Die Folge seien rasant steigende Preise für fossile Brennstoffe und eine weltweite Energiekrise gewesen. Nun habe auch China die Lockdown-Politik der letzten Jahre beendet und frage wieder mehr Öl und Gas nach.
"Berechnungen von Wood Mackenzie haben ergeben, dass neue Fördermöglichkeiten für fossile Brennstoffe 2022 wieder in den Fokus der Ölkonzerne gerückt sind", erkläre Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX. Dabei sei die Wertschöpfung als Kennzahl zugrunde gelegt, also die effiziente Förderung neuer Öl- und Gasfelder mit der entdeckten Energiemenge korreliert worden. Bei einem angenommenen Ölpreis von 60 US-Dollar pro Barrel hätten sich so 33 Milliarden US-Dollar in den neuen Feldern ergeben. Im letzten Jahr vor der Pandemie seien es im Vergleich nur 22 Milliarden US-Dollar gewesen.
Für Sadowski sei daher klar, dass die Ölkonzerne in den kommenden Jahren wieder mehr in die Förderung fossiler Energien investieren dürften. "Die Öl- und Gaskonzerne waren in den letzten Jahren gezwungen, ihre Kosten zu senken und die Portfolios zu schärfen. Neue Investitionen waren dabei eher selten." Doch die 2022 gefundenen Öl- und Gasquellen könnten das ändern, denn es sei mittlerweile deutlich geworden, dass die Welt weiterhin von den fossilen Brennstoffen abhängig sei.
"Die erneuerbaren Energien sind einfach noch nicht weit genug, um Öl und Gas zu ersetzen. Berechnungen von Energy Intelligence zufolge wird daher die Nachfrage nach Öl noch mindestens bis 2030 weiter steigen und die nach Gas sogar noch darüber hinaus. Für die Öl- und Energiekonzerne sind das gute Nachrichten. Die Erschließung neuer Vorkommen könnte sich so wieder lohnen", fasse der Experte zusammen.
Bleibe die Frage wie sich die neuen Förderprojekte auf den Ölpreis auswirken würden. "Die Internationale Energie Agentur erwartet nur eine geringe Erhöhung des Angebots an Öl in diesem Jahr. Die Nachfrage hingegen dürfte weiter steigen, besonders da China seine Wirtschaft wieder aus dem Pandemie-Schlaf geholt hat und ehrgeizige Wachstumsziele verfolgt. Der Preis dürfte damit weiter steigen. Die neu entdeckten Vorkommen dürften daran vorerst nichts ändern, denn es braucht einige Zeit, bis sie soweit erschlossen sind, dass das Öl tatsächlich auch auf den Markt gelangt." (03.02.2023/ac/a/m)