Schwellenländer profitieren von der Wiedereröffnung Chinas
02.02.23 09:03
Stock-World Redaktion
Bericht von Fredrik Bjelland, Cathrine Gether, Espen Klette, Portfoliomanager | ||
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Angetrieben von Spekulationen, dass die Inflation in den USA ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, legten die globalen Aktienmärkte im vierten Quartal deutlich zu. Dies gab den Schwellenländern, die auch von der Abwertung des US-Dollar und einer raschen Lockerung der Pandemiebeschränkungen in China profitierten, Auftrieb. Auf dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas sicherte sich Präsident Xi Jinping eine dritte Amtszeit und stärkte seine Kontrolle über die Parteiführung, was die Anleger zunächst verunsicherte. Es folgten jedoch eine Reihe guter Nachrichten, zuerst mit der schrittweisen Lockerung der Covid-Beschränkungen, dann mit der früher als erwartet angekündigten offiziellen Wiedereröffnung. Die Lockerung erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender sozialer Unruhen, die auf die Unzufriedenheit mit den rigiden Corona-Maßnahmen zurückzuführen waren. Dies war eine deutliche Kehrtwende gegenüber der bislang gefahrenen Null-Covid-Haltung. Die chinesischen Behörden kündigten außerdem eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen für die Immobilienmärkte an. Die geopolitischen Spannungen wurden durch ein persönliches Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Xi Jinping und die Ankündigung eines Besuchs des US-Außenministers Antony Blinken in China Anfang 2023 gemildert. Die größten positiven regionalen Performance-Beitrag kamen aus China und Südkorea. Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass das aktuelle Marktumfeld einen konservativen Ansatz für den Portfolioaufbau begünstigt. Die Kombination aus geld- und fiskalpolitischer Straffung zur Senkung der historisch hohen Inflationsraten muss sich unseres Erachtens erst noch in den Gewinnerwartungen der Unternehmen niederschlagen. Positive Beiträge und Störfaktoren Die größten negativen Beiträge zur Wertentwicklung des Fonds im vierten Quartal lassen sich keinem spezifischen Markt zuordnen. Die WH Group, der weltweit größte Anbieter von Schweinefleisch und verpacktem Fleisch, brachte einen negativen Beitrag, obwohl die Zahlen für das dritte Quartal den Erwartungen entsprachen. Der taiwanesische Halbleiterfertiger TSMC verzeichnete einen leichten Rückgang aufgrund potenzieller Nachfragesorgen für das nächste Jahr angesichts eines weithin erwarteten globalen Konjunkturrückgangs. Das indonesische Medienunternehmen PT Media Nusantara (MNCN) wurde abgestraft, nachdem es aufgrund eines Rückgangs der Werbeeinnahmen im dritten Quartal schwache Zahlen gemeldet hatte. Atlantic Sapphire warnte vor einer ungewöhnlich hohen Lachs-Sterblichkeit und einer daraus resultierenden geringeren Erntemenge in der zweiten Jahreshälfte 2022, die sich jedoch nur begrenzt auf die Zukunft auswirken sollte. Schließlich meldete der brasilianische Lebensmitteleinzelhändler GPA schwache Quartalszahlen aufgrund von Schwierigkeiten bei der Weitergabe der gestiegenen Preise und höherer Logistikkosten. Der brasilianische Markt war aufgrund von Nachrichten über Präsident Lulas Fiskalpläne und Ernennungen in seiner Regierung relativ schwach. Portfolioaktivität: Zu- und Abgänge Die Banco do Brasil ist gemessen an der Bilanzsumme und mit einem Marktanteil von 18 % die größte Bank in Brasilien. Während die Rahmendaten nach wie vor stark sind und eine gute Visibilität gegeben ist, ergab sich mit der Ungewissheit für staatliche Unternehmen im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen die Möglichkeit, zu einem Buchwert von 0,6 zu investieren, was angesichts einer prognostizierten Eigenkapitalrendite von 20 % und einem deutlichen Abschlag gegenüber den Mitbewerbern und historischen Werten durchaus attraktiv ist. TSMC leistete Pionierarbeit im reinen Fertigungsgeschäft und hat seither seine Position als weltweit führender reiner Halbleiterfertiger verteidigt. Die strukturelle Nachfrage nach Halbleitern dürfte nach Meinung des Kon-Tiki-Management-Teams anhalten. Nach einer erheblichen Korrektur des Aktienkurses hat der Fonds daher in ein sehr attraktives Unternehmen investiert, das mit einem erheblichen Abschlag zu Skagens konservativer Schätzung seines Marktwerts gehandelt wird, was hauptsächlich auf geopolitische Bedenken zurückzuführen ist. Der Vietnam Opportunity Fund (VOF) ist ein geschlossener Fonds, der an der Londoner Börse gehandelt und von Vina Capital verwaltet wird. Die Aussichten für die vietnamesische Wirtschaft erscheinen robust, und uns gefällt die strukturelle Entwicklung. Der VOF bietet ein Engagement in Vietnam und wird mit einem Abschlag zum Nettoinventarwert gehandelt, wobei auch Aktien zurückgekauft werden, um den Abschlag zu verringern, wenn er hoch erscheint. Ausblick: Attraktives Risiko-Ertrag | ||
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Fredrik Bjelland, Cathrine Gether und Espen Klette sind Portfoliomanager des SKAGEN Kon-Tiki https://www.skagenfunds.is/funds/skagen-kon-tiki-a/ | ||
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