Die Stunde der Value Aktien: Die Top 5 für 2021
23.04.21 11:29
LYNX Broker
Berlin (www.aktiencheck.de) - Das erste Mal seit vielen Jahren haben Value Aktien in diesem Jahr besser performt als die Wachstumsaktien, so Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX.
Das dürfte zum einen an den extrem hohen Bewertungen liegen, zu denen letztere derzeit gehandelt würden. Immer wieder würden Befürchtungen laut, dass diese Aktien überbewertet seien und eine Korrektur früher oder später unausweichlich sei. Zum anderen treibe die Angst vor Inflation und steigenden Zinsen viele Investoren zurück in die relative Sicherheit der Value Aktien. Manch einer vergleiche die aktuelle Situation an den Märkten gar mit der Dotcom-Blase Ende der 1990er. Auch nach deren Platzen sei die Stunde der Value Aktien gekommen, die Anfang der 2000er Jahre souverän an den vorher hochgejubelten Hightech-Werten vorbeigezogen hätten. Für Sascha Sadowski seien Value Aktien zumindest für langfristige Anleger immer eine gute Idee. Hier verrate er seine aktuellen Favoriten.
Besonders interessant finde Sadowski derzeit das Healthcare-Unternehmen Viatris (ISIN US92556V1061/ WKN A2QAME), das Ende des vergangenen Jahres aus dem Zusammenschluss von Mylan und Upjohn entstanden sei. Bei letzterem handle es sich um den ehemaligen Bereich für patentfreie Medikamente von Pfizer. "Im Moment sind die Investoren noch skeptisch, ob die Integration von Upjohn in die neue Firmenstruktur gelingt. Darüber hinaus kommen auf Viatris noch Kosten aus dem Zusammenschluss zu, für die es darauf angewiesen sein wird, die angestrebten Synergieeffekte zu nutzen", erkläre Sadowski. "Doch das ist auch eine Chance, denn die Aktie wird derzeit zu einem extrem günstigen KGV von 3,7 gehandelt, was zugegebener Weise auch an einem um 28 Prozent gesunkenen Kurs seit Jahresbeginn liegt."
Anders sehe es bei Lincoln National Corp (ISIN US5341871094/ WKN 859406) aus. Der Kurs des Lebensversicherers sei zwar im vergangenen Jahr zunächst eingebrochen, habe aber 2021 bereits um mehr als 30 Prozent zulegen können. Trotz des extrem schwierigen Umfelds habe das Unternehmen für 2020 einen Nettoumsatz von 499 Millionen US-Dollar und ein Umsatzwachstum von immerhin einem Prozent vermeldet. "Niedrige Zinsen sind für Lebensversicherungsunternehmen wie Lincoln National natürlich ein Problem. Jetzt profitiert die Aktie von der Erwartung, dass die Fed die Inflation nicht unbegrenzt in die Höhe schießen lassen wird und daher die Zinsen in Zukunft wieder steigen werden", so Sadowski. Für die Aktie würden darüber hinaus auch das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von derzeit etwa sechs sowie eine jährliche Dividendenzahlung von 2,6 Prozent sprechen.
Nur wenig über diesem Wert liege das KGV von NRG Energy (ISIN US6293775085/ WKN A0BLR4) mit einem Wert von 6,6. Der Energieversorger mit Sitz in Houston habe durch den extremen Kälteeinbruch in Texas im Februar gewaltige Verluste hinnehmen müssen, eine unternehmenseigene Schätzung gehe von bis zu 750 Millionen US-Dollar aus. Dadurch sei es im März zu einem Kurseinbruch gekommen und das Unternehmen werde mit der Entschuldung seiner Bilanz nicht so schnell vorankommen wie erhofft. "Mittlerweile hat sich der Kurs von NRG Energy wieder erholen können und liegt mit rund 4,7 Prozent im Plus."
Auch das Pharmaunternehmen AbbVie (ISIN US00287Y1091/ WKN A1J84E) könnte ein aussichtsreicher Kandidat für 2021 sein. Das auf Immunologie, Virologie und Onkologie spezialisierte Unternehmen sei derzeit sehr niedrig bewertet. Für Sadowski habe das offensichtliche Gründe: "Rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes von AbbVie stammte 2020 aus dem Verkauf des Medikamentes Humira, für das jedoch das Patent 2023 ausläuft. Man kann davon ausgehen, dass Generika dem Unternehmen dann einen Teil dieses Geschäfts abnehmen. Das wird sicherlich weh tun, aber AbbVie hat mit Rinvoq und Skyrizi schon weitere Wachstumskandidaten in der Pipeline, die die Lücke füllen können. Bei einem KGV von 7,8 und einer jährlichen Dividendenrendite von 4,8 Prozent könnte AbbVie ein aussichtsreicher Kandidat für ein langfristiges Investment sein."
Eine seltene Kombination aus Value-Aktie und Wachstum biete die PulteGroup (ISIN US7458671010/ WKN 854435) den Investoren. "Als Bauunternehmen profitiert die PulteGroup vom boomenden Immobilienmarkt, der durch die niedrigen Kreditzinsen weiter angeheizt wird", erkläre Sadowski. "Die Zahlen sprechen tatsächlich für sich: Seit Jahresbeginn konnte die Aktie um 27 Prozent zulegen und auf das gesamte letzte Jahr gerechnet sogar um 120 Prozent. Der Gewinn je Aktie wuchs 2020 um beeindruckende 28,9 Prozent und das Umsatzwachstum lag bei acht Prozent. Letzteres dürfte dieses Jahr nochmal deutlich steigen. Analysten gehen für 2021 von 23,4 Prozent aus. Mit einem KGV von 7,9 ist die Aktie für Value-Investoren damit noch überaus attraktiv." (23.04.2021/ac/a/m)
Das dürfte zum einen an den extrem hohen Bewertungen liegen, zu denen letztere derzeit gehandelt würden. Immer wieder würden Befürchtungen laut, dass diese Aktien überbewertet seien und eine Korrektur früher oder später unausweichlich sei. Zum anderen treibe die Angst vor Inflation und steigenden Zinsen viele Investoren zurück in die relative Sicherheit der Value Aktien. Manch einer vergleiche die aktuelle Situation an den Märkten gar mit der Dotcom-Blase Ende der 1990er. Auch nach deren Platzen sei die Stunde der Value Aktien gekommen, die Anfang der 2000er Jahre souverän an den vorher hochgejubelten Hightech-Werten vorbeigezogen hätten. Für Sascha Sadowski seien Value Aktien zumindest für langfristige Anleger immer eine gute Idee. Hier verrate er seine aktuellen Favoriten.
Besonders interessant finde Sadowski derzeit das Healthcare-Unternehmen Viatris (ISIN US92556V1061/ WKN A2QAME), das Ende des vergangenen Jahres aus dem Zusammenschluss von Mylan und Upjohn entstanden sei. Bei letzterem handle es sich um den ehemaligen Bereich für patentfreie Medikamente von Pfizer. "Im Moment sind die Investoren noch skeptisch, ob die Integration von Upjohn in die neue Firmenstruktur gelingt. Darüber hinaus kommen auf Viatris noch Kosten aus dem Zusammenschluss zu, für die es darauf angewiesen sein wird, die angestrebten Synergieeffekte zu nutzen", erkläre Sadowski. "Doch das ist auch eine Chance, denn die Aktie wird derzeit zu einem extrem günstigen KGV von 3,7 gehandelt, was zugegebener Weise auch an einem um 28 Prozent gesunkenen Kurs seit Jahresbeginn liegt."
Nur wenig über diesem Wert liege das KGV von NRG Energy (ISIN US6293775085/ WKN A0BLR4) mit einem Wert von 6,6. Der Energieversorger mit Sitz in Houston habe durch den extremen Kälteeinbruch in Texas im Februar gewaltige Verluste hinnehmen müssen, eine unternehmenseigene Schätzung gehe von bis zu 750 Millionen US-Dollar aus. Dadurch sei es im März zu einem Kurseinbruch gekommen und das Unternehmen werde mit der Entschuldung seiner Bilanz nicht so schnell vorankommen wie erhofft. "Mittlerweile hat sich der Kurs von NRG Energy wieder erholen können und liegt mit rund 4,7 Prozent im Plus."
Auch das Pharmaunternehmen AbbVie (ISIN US00287Y1091/ WKN A1J84E) könnte ein aussichtsreicher Kandidat für 2021 sein. Das auf Immunologie, Virologie und Onkologie spezialisierte Unternehmen sei derzeit sehr niedrig bewertet. Für Sadowski habe das offensichtliche Gründe: "Rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes von AbbVie stammte 2020 aus dem Verkauf des Medikamentes Humira, für das jedoch das Patent 2023 ausläuft. Man kann davon ausgehen, dass Generika dem Unternehmen dann einen Teil dieses Geschäfts abnehmen. Das wird sicherlich weh tun, aber AbbVie hat mit Rinvoq und Skyrizi schon weitere Wachstumskandidaten in der Pipeline, die die Lücke füllen können. Bei einem KGV von 7,8 und einer jährlichen Dividendenrendite von 4,8 Prozent könnte AbbVie ein aussichtsreicher Kandidat für ein langfristiges Investment sein."
Eine seltene Kombination aus Value-Aktie und Wachstum biete die PulteGroup (ISIN US7458671010/ WKN 854435) den Investoren. "Als Bauunternehmen profitiert die PulteGroup vom boomenden Immobilienmarkt, der durch die niedrigen Kreditzinsen weiter angeheizt wird", erkläre Sadowski. "Die Zahlen sprechen tatsächlich für sich: Seit Jahresbeginn konnte die Aktie um 27 Prozent zulegen und auf das gesamte letzte Jahr gerechnet sogar um 120 Prozent. Der Gewinn je Aktie wuchs 2020 um beeindruckende 28,9 Prozent und das Umsatzwachstum lag bei acht Prozent. Letzteres dürfte dieses Jahr nochmal deutlich steigen. Analysten gehen für 2021 von 23,4 Prozent aus. Mit einem KGV von 7,9 ist die Aktie für Value-Investoren damit noch überaus attraktiv." (23.04.2021/ac/a/m)
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