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Do, 8. Juni 2023, 0:10 Uhr

Tesla

WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014

Tesla polarisiert - Aktienanalyse


10.02.20 11:15
Heibel-Ticker

Berlin (www.aktiencheck.de) - Tesla-Aktienanalyse von "Heibel-Ticker":

Stephan Heibel, Chefredakteur und Herausgeber des "Heibel-Ticker", nimmt in einer aktuellen Ausgabe die Aktie von Tesla (ISIN: US88160R1014, WKN: A1CX3T, Ticker-Symbol: TL0, Nasdaq-Symbol: TSLA) unter die Lupe.

Das sei schon historisch gewesen, was man in der Tesla-Aktie gesehen habe: Über Jahre werde die Elektromobilität kaputt geredet, die Tesla-Bilanz zerrissen und das Geschäftsmodell als nicht tragfähig bezeichnet. Gründer und CEO Elon Musk werde des Aktien-Pushings bezichtigt, es würden Videos kursieren, wie er bei einem öffentlichen Auftritt Drogen rauche und seine Gesundheit werde hinterfragt.

Die Aktie des Elektro-Pioniers habe 2017 bis 2019 zwischen 200 und 300 Euro gependelt, bis Ende 2019 plötzlich offensichtlich werde, dass Tesla schneller als jedes andere Automobil-Startup die Massenproduktion in den Griff bekommen habe, günstiger produziere als irgendein Wettbewerber und sich vor Nachfrage nicht retten könne. Plötzlich seien die "Mondprojekte" (Elektro-Truck, Elektro-Pickup, Elektro-Sportwagen), mit denen Musk immer wieder die Öffentlichkeit überrascht habe, finanzierbar und vermutlich sogar schneller erreichbar als der Wettbewerb. Die Aktie beginne ihren Höhenflug.

Wie viel seien 25 Mrd. Euro Jahresumsatz wert? 25 Mrd. Euro, wie es sich für ein ordentliches Kurs/Umsatz-Verhältnis bei einem Produzenten komplexer Produkte gehöre? Oder 50 Mrd. Euro, weil der Elektroantrieb führend sei und nicht so schnell kopiert werden könne, wie man in diesen Tagen am Wettbewerb vor Augen geführt bekomme? Oder gar 100 Mrd. Euro, weil Tesla in Sachen autonomes Fahren ebenfalls die Nase vorn habe?

In dieser Situation müsse eine berufene Seele kommen und den Anlegern erzählen, was sie zu denken hätten: Ron Baron sei ein Milliardär, dessen Investmentfonds knapp ein Prozent an Tesla halte. Er sei Dienstag früh bei CNBC aufgetreten und habe mitgeteilt, dass er trotz des Kursanstiegs um 220% innerhalb von nur sechs Monaten keine einzige seiner Aktie verkaufen werde, weil Tesla in zehn Jahren einen Jahresumsatz von 1 Billionen US-Dollar haben werde.

Baron besitze 1,6 Mio. Aktien von Tesla und sei an der Wall Street bekannt wie ein bunter Hund. Sein Auftritt bei CNBC sei bereits am Vortag angekündigt worden. Jeder, der Baron gekannt habe, habe gewusst, dass er eine bullische Einschätzung abgeben würde und so hätten viele schon vor seinem Auftritt gekauft. Als er dann das Kaninchen aus dem Hut gezaubert und von 1 Billionen USD Umsatz in zehn Jahren gesprochen habe, seien alle Wall Streit-Kumpels schon drin gewesen. In die von ihm erzeugte Nachfrage sei dann mit Gewinn verkauft worden und so habe der Ausverkauf begonnen. Es seien also nicht Shortseller in Schieflache gewesen, die zwangsliquidiert worden seien.

1 Billionen! Es gebe derzeit kein Unternehmen, das 1 Billionen USD Jahresumsatz habe. Stephan Heibel glaube, es gebe keine fünf Unternehmen weltweit, die über eine halbe Milliarde USD umsetzen würden. Wenn Prognosen einen Zeitraum von zwei bis maximal drei Jahren überschreiten würden, werde es unglaubwürdig. Wenn eine Zehn-Jahresprognose herangezogen werden müsse, um die Bewertung einer Aktie zu rechtfertigen, dann würden bei vielen Anlegern an der Wallstreet die Alarmglocken klingeln.

Stephan Heibel habe diese Woche jede Menge Gespräche über die Zukunft der Automobilindustrie in Deutschland geführt: Von CEOs der Zulieferer bis hin zu seinen Freunden habe jeder eine überzeugte Meinung. Tesla polarisiere! Die einen würden das Ende der deutschen Automobilindustrie sehen, die anderen würden das Ende von Tesla sehen. Die Wahrheit liege, wie immer, irgendwo dazwischen. Nur gebe es zwischen Null und einer Billionen leider eine ziemlich große Spanne.

Man werde nun eine Weile warten müssen, bis man eine verlässliche Antwort darauf erhalte. Denn Tesla sei auch nach dem exponentiellen Kursanstieg noch immer die am meisten geshortete Aktie in den USA. Das heiße: In keinem anderen Unternehmen würden so viele Anleger auf fallende Kurse wie bei Tesla spekulieren. Und das werde nach für einige Wochen, wenn nicht Monate, Abwärtsdruck sorgen.

Nun sei Tesla seit Oktober von 230 Euro auf zwischenzeitlich 871 Euro gesprungen, +280%! Ein Leerverkäufer, der für seinen Verkauf 100.000 Euro erhalten habe, habe inzwischen nicht nur die 100.000 Euro vorhalten müssen, sondern sogar 380.000 Euro! Fast das Vierfache. Es sei davon auszugehen, dass viele Leerverkäufer das nicht gekonnt hätten und daher durch ihre Bank zwangsweise ihre Leerposition eingedeckt bekommen hätten.

Doch wenn man sich die Entwicklung der Short Interest anschaue, also der Entwicklung der offenen Leerpositionen, dann sei zu sehen, dass diese nur in sehr geringem Maße zurückgegangen sei. Die meisten Leerverkäufer hätten diesen exorbitanten Kursanstieg mit ausreichend Liquidität in ihrem Depot ausgleichen können. Schlimmer noch: Zu den Höchstkursen am Dienstag seien noch jede Menge neue Leerverkäufer hinzugekommen. Am Mittwoch hätten sich einige eingedeckt, doch am gestrigen Donnerstag seien die Short-Positionen schon wieder angestiegen.

Nun sei die Kursrally zu Ende und genau wie steigende Kurse das Geld aus den Taschen der Leerverkäufer ziehen würden, würden fallende Kurse für frei werdende Liquidität sorgen. Wer also seinen Tesla-Short zu Kursen über 800 Euro eröffnet habe, der habe heute also 800 Euro je Aktie auf dem Konto. Die Aktie stehe inzwischen aber bei nur noch 660 Euro. Über die Differenz, also 140 Euro, könne der Leerverkäufer nun schon wieder frei verfügen. Und weil's so schön gewesen sei, gebe es nicht wenige, die ihre Shortposition damit vergrößern würden.

Ja, da habe man einen sich selbst verstärkenden Mechanismus: Je stärker die Tesla-Aktie nun falle, desto mehr Liquidität werde bei den Leerverkäufern frei und sie könnten weitere Leerverkäufe durchführen, was weiteren Druck auf die Aktie ausübe und zu weiter fallenden Kursen führe. So, wie die Aufwärtsspirale durch die Zwangseindeckungen ein sich selbst verstärkender Mechanismus sein könne, so könne auch die Abwärtsbewegung eine Eigendynamik entwickeln, bis ein Kursniveau erreicht sei, wo eine Vielzahl von Anlegern die Aktie für günstig bewertet halte und zugreife.

Wo könnte das sein? Das sei schwer zu sagen, da hier die diskussionswürdigen Bewertungsansätze mit Marktmechanismen konkurrieren würden, wo das Recht des Stärkeren herrsche. Erst wenn die Umsätze der Leerverkäufer deutlich kleiner seien, würde sich Stephan Heibel die Aktie wieder anschauen. Vorerst: Finger weg, denn auch Kurse unter 400 Euro seien kurzfristig nicht unwahrscheinlich.

Aber: Das Unternehmen Tesla selbst sei gesund, die Produktionsprobleme seien Vergangenheit und jetzt werde die Produktion nach China und auch nach Deutschland gebracht. Qualitätsprobleme, von denen weiterhin zu hören sei, seien lösbar. Die Bilanz sei inzwischen solide, Kapitalerhöhungen würden nach derzeitiger Sicht der Dinge nicht benötigt, um die teuren Wachstumspläne von Elon Musk umzusetzen. Man habe hier einen neuen globalen Automobilkonzern, der sich sein Stück vom Kuchen sichern werde. Entsprechend werde auf Sicht von mehreren Jahren der in dieser Woche gezahlte "Mondpreis" für Tesla sicherlich nochmal ins Visier genommen. Es sei halt einfach zu früh dafür gewesen. (Ausgabe 6 vom 07.02.2020)

Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.

Börsenplätze Tesla-Aktie:

Tradegate-Aktienkurs Tesla-Aktie:
718,90 EUR +5,49% (10.02.2020, 11:19)

XETRA-Aktienkurs Tesla-Aktie:
719,20 EUR +5,36% (10.02.2020, 11:04)

Nasdaq-Aktienkurs Tesla-Aktie:
748,07 USD +2,46% (07.02.2020)

ISIN Tesla-Aktie:
US88160R1014

WKN Tesla-Aktie:
A1CX3T

Ticker-Symbol Tesla-Aktie Deutschland:
TL0

Ticker-Symbol Tesla-Aktie Nasdaq:
TSLA

Kurzprofil Tesla Inc.:

Tesla Inc. (ISIN: US88160R1014, WKN: A1CX3T, Ticker-Symbol: TL0, Nasdaq-Symbol: TSLA) ist einer der weltweit führenden Hersteller von Elektro-Sportwagen. Tesla Motors produziert emissionsfreie Seriensportwagen (Tesla Roadster) und Premium-Limousinen (Tesla Model S).

Daneben verkauft Tesla Inc. verschiedene Komponenten für elektrische Antriebsstränge an führende Autohersteller wie Daimler oder Toyota.

Mit der Übernahme des Sonnenstromunternehmens SolarCity knüpft Tesla an die Strategie an ein integrierter Großkonzern zu werden.

Hauptsitz von Tesla Inc. ist Palo Alto, Kalifornien, USA.

CEO: Elon Musk (10.02.2020/ac/a/n)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.





 
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