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WKN: A1JWVX / ISIN: US30303M1027

Unicorn-Aktien - Lotterieticket oder echte Chance?


20.08.21 13:15
LYNX Broker

Berlin (www.aktiencheck.de) - "Schätzungen zufolge liegen die Chancen, dass eine Neugründung erfolgreich ist, bei 1:1000 und eine Studie der amerikanischen Securities and Exchange Commission kam zu dem Ergebnis, dass von 500 zufällig ausgewählten Neuemissionen 43 Prozent pleite waren, 25 Prozent immer tiefer in die roten Zahlen rutschten und 12 Prozent schlicht und einfach verschwunden waren", so die Experten von LYNX Broker.

"Von den übrigen 20 Prozent hätten sich lediglich 12 Unternehmen als echte Erfolge erwiesen - eine ziemlich ernüchternde Bilanz für Anleger."

Facebook (ISIN US30303M1027 / WKN A1JWVX), Google, Tesla, Microsoft und Amazon - Anleger, die bei diesen Unternehmen früh genug eingestiegen seien, hätten heute ausgesorgt. Dabei sei längst nicht von Anfang an klar gewesen, dass sie einmal zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gehören würden. Vielmehr hätten die Investoren damals Anteile an einer Idee gekauft, also ein Potenzial, das sich heben lassen könnte. Oder auch nicht, wie die vielen anderen, heute namenlosen Neugründungen beweisen würden, denen kein Erfolg beschieden gewesen sei. Doch diese Misserfolge würden überstrahlt von den sagenhaften Erfolgsgeschichten derer, die es geschafft hätten - und das führe dazu, dass Anleger heute fast panische Angst davor hätten, das neue Tesla, Microsoft, Apple oder Google zu verpassen.

"Schätzungen zufolge liegen die Chancen, dass eine Neugründung erfolgreich ist, bei 1:1000 und eine Studie der amerikanischen Securities and Exchange Commission kam zu dem Ergebnis, dass von 500 zufällig ausgewählten Neuemissionen 43 Prozent pleite waren, 25 Prozent immer tiefer in die roten Zahlen rutschten und 12 Prozent schlicht und einfach verschwunden waren. Von den übrigen 20 Prozent erwiesen sich lediglich 12 Unternehmen als echte Erfolge - eine ziemlich ernüchternde Bilanz für Anleger", erkläre Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX. Der Popularität von Börsengängen tue die Statistik jedoch keinen Abbruch. Gerade bei den sogenannten Unicorns, also bei Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar, seien die Zahlen in den ersten beiden Quartalen 2021 nochmal deutlich gestiegen.

"Viele Bewertungen beruhen allerdings nicht auf den tatsächlichen Zahlen und Fakten, sondern lediglich auf dem Potenzial, das man einer Geschäftsidee zurechnet. Damit wird der Aktienkauf allerdings auch zu einem gewaltigen Risiko, quasi zu einem Lotterieticket", erkläre Sadowski. Natürlich gäbe es auch Ausnahmen wie Moderna, Coinbase oder Corsair Gaming, die mittlerweile alle profitabel arbeiten würden. "Aber bei anderen Einhörnern sieht es deutlich weniger rosig aus. Hier wird dann oft das Argument angebracht, dass auch Amazon erst nach zehn verlustreichen Jahren profitabel wurde und dann weitere sechs Jahre brauchte, um seine bis dahin angesammelten Schulden auszugleichen. Doch dieser Vergleich hinkt, denn die Schuldenberge vieler Unicorns sind deutlich höher als der von Amazon. Hinzu kommt: Viele Einhörner existieren auch schon seit mehr als zehn Jahren - und haben trotzdem die Gewinnzone noch nicht erreicht."

Tatsächlich hätten die kumulierten Verluste von Amazon zu Hochzeiten rund drei Milliarden US-Dollar betragen. Von den 76 derzeit an der Börse gehandelten Unicorns hätten 51 mehr als 500 Millionen US-Dollar Schulden, 27 mehr als eine Milliarde, 17 über 1,5 Milliarden und sechs mehr als drei Milliarden US-Dollar. "Zusammengenommen liegen die kumulierten Verluste der Unicorns bei der gewaltigen Summe von über 100 Milliarden US-Dollar! Von diesem Schuldenberg aus eigener Kraft herunterzukommen wird für die meisten dieser Unternehmen extrem schwer. Rund 80 Prozent der privat gehaltenen Einhörner waren 2020 und im ersten Quartal 2021 unprofitabel, haben also weiter Verluste gemacht. Den Bewertungen und den Aktienkursen scheinen diese Tatsachen jedoch aktuell nicht zu schaden. Ein Beispiel ist Snowflake mit einer Marktkapitalisierung von deutlich über 80 Milliarden US-Dollar, obwohl es mehr kumulierte Schulden als jährliche Einnahmen hat. Selbst wenn Snowflake plötzlich Gewinne von nur zehn Prozent der Einnahmen erzielen könnte, würde es viele Jahre dauern, bis es damit die Schulden ausgleichen und tatsächlich profitabel werden kann."

Für Anleger und Investoren stelle sich damit die Frage: Wollten sie auf diesen in ferner Zukunft liegenden Zeitpunkt warten, sofern er überhaupt eintrete, immer in der Hoffnung das nächste Amazon gefunden zu haben? "Das ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung. Doch man sollte sich auch überlegen, was passiert mit meinem Investment, wenn die FED irgendwann die Zinsen erhöht oder ihr Ankaufprogramm und andere Stimuli einstellt. Ist das Unternehmen dann noch tragfähig oder fressen die bis dato angesammelten Schulden es auf? Wer dann zu dem Schluss kommt, dass das Risiko eines Verlustes zu hoch ist, sollte einen Blick auf die Zahlen werfen, denn es gibt durchaus auch Unicorns wie Coinbase, Zoom oder Etsy, die bereits profitabel und mit guten Zukunftsaussichten arbeiten." (20.08.2021/ac/a/m)





 
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