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So, 28. Mai 2023, 20:35 Uhr

Wenn diese drei Sektoren boomen wird es an der Börse gefährlich


21.05.21 11:22
LYNX Broker

Berlin (www.aktiencheck.de) - Angesichts der Diskrepanz zwischen den aktuellen Börsenkursen und dem Zustand der Realwirtschaft wird es vielen Investoren mittlerweile mulmig zumute, so die Experten von LYNX Broker.

Die Angst vor einem bevorstehenden Crash sei immer deutlicher zu spüren. Hinzu komme, dass viele Value-Aktien mittlerweile besser performen würden als einige Wachstumswerte - die ja noch vor Kurzem maßgeblich für den Höhenflug der Börsen verantwortlich gewesen seien. Das werde als ein frühes Warnzeichen interpretiert, dass dem Bullenmarkt bald die Luft ausgehen könnte.

Für Sascha Sadowski, Marktexperte beim Online-Broker LYNX, sei diese Furcht jedoch vorerst unbegründet. "Es herrscht das Narrativ vor, dass Value-Aktien während eines Bärenmarkts oder einer Rezession tendenziell besser performen, während Growth-Aktien sich in Bullenmärkten wesentlich wohler fühlen und ihre Stärken ausspielen können. Aber historisch gesehen lässt sich ein solcher Zusammenhang nicht belegen. Kenneth French vom Dartmouth College in den USA hat dazu umfangreiche Daten gesammelt. Sieht man sich hier die relative Performance von Value- und Wachstumsaktien seit den 1920er Jahren an, wird man feststellen, dass Value-Aktien auch in Bullenmärkten im Schnitt höhere Gewinne erwirtschaftet haben. In Bärenmärkten hingegen haben sie ein wenig schlechter als die Growth-Aktien abgeschnitten. Auch die Aussage, dass Value-Aktien in den letzten drei Monaten eines Bullenmarktes stärker zulegen, lässt sich aus den historischen Daten nicht herauslesen."

Die Performance von Value- und Wachstumsaktien stelle daher für den Experten keinen geeigneten Indikator für einen Crash dar. Wesentlich interessanter finde er hingegen eine andere Betrachtungsweise der historischen Daten. "Ein Blick auf die Performance der einzelnen Branchenkategorien im S&P 500 (ISIN: US78378X1072, WKN: A0AET0) in den letzten 50 Jahren ist wesentlich aufschlussreicher als die Unterteilung in Growth- und Value-Aktien. Hier sieht man deutlich, dass die Bereiche Basiskonsumgüter, das Gesundheitswesen und die Nicht-Basis-Konsumgüter in den letzten drei Monaten eines Bullenmarkts im Schnitt am besten performt haben. Vergleicht man diese Erkenntnis nun mit den letzten drei Monaten, muss man sich keine Sorge um einen unmittelbar bevorstehenden Crash machen." Tatsächlich lägen diese Branchen bei der Betrachtung der Erträge der letzten drei Monate im Moment nur auf dem fünften, siebten und neunten Platz.

Für Sadowski gelte außerdem: "Umgekehrt sollte man natürlich auch die Sektorenim Blick behalten, die historisch am schlechtesten in den letzten drei Monaten eines Bullenmarkts abgeschnitten haben. Das sind den Daten zufolge Finanz- und Energiewerte sowie Versorgungsunternehmen. Da diese jedoch aktuell auf den Plätzen zwei, drei und sechs rangieren, könnte man sich zumindest für die kommenden drei Monate tatsächlich etwas entspannen." (21.05.2021/ac/a/m)