Indus - Substanz mit Phantasie
12.07.05 16:34
#1
brokeboy
Indus - Substanz mit Phantasie
INDUS Holding (Nachrichten) erwirbt den Systemlieferanten Selzer
nachdem ich etwa 2 Monate lang gewartet habe, seit ein uns allen bekannter Psychopath einen Haufen überzogenen Irrsinns über die Indus gepostet hat, möchte ich dieses Substanzpapier wieder ins Gespräch bringen. KGV bei 13-14, Divi bei 5% und ein unglaublich geschicktes Händchen bei der Auswahl sog. "hidden champions" machen Indus zu einem wirklich renditeträchtigen Depotkandidaten, der dieses Jahr die 30 Euro -Marke nehmen sollte. Bei mir waren Indus und Gesco in der engeren Wahl - allerdings hat mich das Portfolio der Indus eher überzeugt.
Gruss von BB
Latest News:
Bergisch Gladbach, 12. Juli 2005 - Die INDUS Holding AG (ISIN DE0006200108)
hat 70 % der Anteile an der Selzer Fertigungstechnik GmbH&Co. KG, Driedorf-
Roth, übernommen. 30 % der Anteile verbleiben bei der Familie Selzer. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 erzielte der spezialisierte Zulieferer für die
Fahrzeug- und Elektroindustrie mit rund 600 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe
von ca. 80 Mio. Euro. Hans-Joachim Selzer, der seit über 20 Jahren als
geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen leitet, wird auch in Zukunft
in dieser Funktion für die operative Entwicklung des Unternehmens
verantwortlich sein.
Als Systemlieferant nimmt Selzer eine ausgezeichnete Marktstellung ein und ist
bei allen großen Herstellern auditiert. Selzer besitzt umfassendes Know-how
bei der Entwicklung und Fertigung von kompletten, einbaufertigen Baugruppen
aus Metall, insbesondere für Schaltgetriebe, Bremsen und Motoren. Dabei wird
von der Produktentwicklung über Prototypenbau bis zur Produktion die gesamte
Leistungspalette abgedeckt. Den größten Teil seines Absatzes realisiert Selzer
mit Herstellern der Fahrzeugindustrie, wobei ein Schwerpunkt im Bereich der
Nutzfahrzeuge liegt. Eine zweite wichtige Kundengruppe bilden Unternehmen aus
der Elektroindustrie.
Mit der getätigten Akquisition setzt die INDUS Holding AG die Strategie,
Mehrheitsbeteiligungen an profitablen Nischenunternehmen zu erwerben, weiter
fort. Das Beteiligungsportfolio umfasst inklusive Selzer aktuell 41
mittelständische Unternehmen. Die zu Jahresbeginn geäußerte Prognose, im
Gesamtjahr ein Umsatz- und Ertragswachstum im Vergleich zum Vorjahr zu
erzielen, wird durch die Übernahme von Selzer untermauert. Die auch nach
diesem Kauf komfortable Liquiditätsposition soll für weitere Investitionen
genutzt werden.
INDUS Holding AG
Kölner Straße 32
51429 Bergisch Gladbach
Deutschland
ISIN: DE0006200108 (SDAX)
WKN: 620010
Notiert: Geregelter Markt in Düsseldorf und Frankfurt (Prime Standard);
Freiverkehr in Berlin-Bremen, Hamburg, München und Stuttgart
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 12.07.2005
nachdem ich etwa 2 Monate lang gewartet habe, seit ein uns allen bekannter Psychopath einen Haufen überzogenen Irrsinns über die Indus gepostet hat, möchte ich dieses Substanzpapier wieder ins Gespräch bringen. KGV bei 13-14, Divi bei 5% und ein unglaublich geschicktes Händchen bei der Auswahl sog. "hidden champions" machen Indus zu einem wirklich renditeträchtigen Depotkandidaten, der dieses Jahr die 30 Euro -Marke nehmen sollte. Bei mir waren Indus und Gesco in der engeren Wahl - allerdings hat mich das Portfolio der Indus eher überzeugt.
Gruss von BB
Latest News:
Bergisch Gladbach, 12. Juli 2005 - Die INDUS Holding AG (ISIN DE0006200108)
hat 70 % der Anteile an der Selzer Fertigungstechnik GmbH&Co. KG, Driedorf-
Roth, übernommen. 30 % der Anteile verbleiben bei der Familie Selzer. Im
abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 erzielte der spezialisierte Zulieferer für die
Fahrzeug- und Elektroindustrie mit rund 600 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe
von ca. 80 Mio. Euro. Hans-Joachim Selzer, der seit über 20 Jahren als
geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen leitet, wird auch in Zukunft
in dieser Funktion für die operative Entwicklung des Unternehmens
verantwortlich sein.
Als Systemlieferant nimmt Selzer eine ausgezeichnete Marktstellung ein und ist
bei allen großen Herstellern auditiert. Selzer besitzt umfassendes Know-how
bei der Entwicklung und Fertigung von kompletten, einbaufertigen Baugruppen
aus Metall, insbesondere für Schaltgetriebe, Bremsen und Motoren. Dabei wird
von der Produktentwicklung über Prototypenbau bis zur Produktion die gesamte
Leistungspalette abgedeckt. Den größten Teil seines Absatzes realisiert Selzer
mit Herstellern der Fahrzeugindustrie, wobei ein Schwerpunkt im Bereich der
Nutzfahrzeuge liegt. Eine zweite wichtige Kundengruppe bilden Unternehmen aus
der Elektroindustrie.
Mit der getätigten Akquisition setzt die INDUS Holding AG die Strategie,
Mehrheitsbeteiligungen an profitablen Nischenunternehmen zu erwerben, weiter
fort. Das Beteiligungsportfolio umfasst inklusive Selzer aktuell 41
mittelständische Unternehmen. Die zu Jahresbeginn geäußerte Prognose, im
Gesamtjahr ein Umsatz- und Ertragswachstum im Vergleich zum Vorjahr zu
erzielen, wird durch die Übernahme von Selzer untermauert. Die auch nach
diesem Kauf komfortable Liquiditätsposition soll für weitere Investitionen
genutzt werden.
INDUS Holding AG
Kölner Straße 32
51429 Bergisch Gladbach
Deutschland
ISIN: DE0006200108 (SDAX)
WKN: 620010
Notiert: Geregelter Markt in Düsseldorf und Frankfurt (Prime Standard);
Freiverkehr in Berlin-Bremen, Hamburg, München und Stuttgart
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 12.07.2005
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29.11.22 12:23
#632
HutaMG
Ergänzung
Vielleicht noch ein paar kleinere Ergänzungen zu dem vorher angestellten Vergleich:
1.) Indus ist das deutlich größere Unternehmen. Während Gesco letztendlich auf 15 Beteiligungen 2015 abzielt, will Indus 2025 so in etwa 50 Beteiligungen unter dem Holdingdach vereinen.
2.) Die Nettoverschuldung der Gesco ist absolut und relativ geringer als die der Indus - der CEO hat in seiner HV Rede von einem Verschuldungsgrad von 0,6 gesprochen (Nettoverschuldung ins Verhältnis zum EBITDA gesetzt). Bei der Indus lag schon zum 31.12.21 der Verschuldungsgrad bei deutlich über 2 und dürfte aktuell noch einmal angestiegen sein. Diese Kennzahl dürfte sich dann aber mindestens angleichen, wenn Gesco tatsächlich die Investitionen stemmt, die noch nötig sind bis man die Zielwerte hinsichtlich Umsatz und Beteiligungszahl erreicht hat. Indus ist da wie gesagt mMn deutlich näher dran an den Zielen und muss nicht mehr so viel aufwenden.
3.) Etwas was mich bei der Gesco zugegebenermaßen ganz erheblich stört, ist die veränderte Dividendenpolitik. Früher war es bei Gesco sozusagen "Gesetz", dass man 40% des EpS ausschüttet. Nun hat man einen Korridor bestimmt, innerhalb dessen der Vorstand nach Gesamtlage entscheidet, wie hoch die Ausschüttung sein soll. Irgendwas zwischen 20 und 60% sollen ausgeschüttet werden. Natürlich ist es verständlich, dass man angesichts der bevorstehenden Investitionen die Dividende tendenziell reduziert - dennoch ist mir ein Unternehmen lieber, dass eine feste Quote ausschüttet und davon natürlich (und für alle Aktionäre dann ja auch nachvollziehbar) diese Quote reduziert, wenn man ein großes oder drei kleinere Unternehmen übernimmt. Indus dagegen bleibt dabie, 40% des EpS auszuschütten. Angesichts der Tatsache, dass Gesco in den nächsten Jahren einen sehr hohen Finanzbedraf haben dürfte, scheint mir die Dividende bei Indus daher zukünftig bis auf Weiteres deutlich attraktiver zu sein.
1.) Indus ist das deutlich größere Unternehmen. Während Gesco letztendlich auf 15 Beteiligungen 2015 abzielt, will Indus 2025 so in etwa 50 Beteiligungen unter dem Holdingdach vereinen.
2.) Die Nettoverschuldung der Gesco ist absolut und relativ geringer als die der Indus - der CEO hat in seiner HV Rede von einem Verschuldungsgrad von 0,6 gesprochen (Nettoverschuldung ins Verhältnis zum EBITDA gesetzt). Bei der Indus lag schon zum 31.12.21 der Verschuldungsgrad bei deutlich über 2 und dürfte aktuell noch einmal angestiegen sein. Diese Kennzahl dürfte sich dann aber mindestens angleichen, wenn Gesco tatsächlich die Investitionen stemmt, die noch nötig sind bis man die Zielwerte hinsichtlich Umsatz und Beteiligungszahl erreicht hat. Indus ist da wie gesagt mMn deutlich näher dran an den Zielen und muss nicht mehr so viel aufwenden.
3.) Etwas was mich bei der Gesco zugegebenermaßen ganz erheblich stört, ist die veränderte Dividendenpolitik. Früher war es bei Gesco sozusagen "Gesetz", dass man 40% des EpS ausschüttet. Nun hat man einen Korridor bestimmt, innerhalb dessen der Vorstand nach Gesamtlage entscheidet, wie hoch die Ausschüttung sein soll. Irgendwas zwischen 20 und 60% sollen ausgeschüttet werden. Natürlich ist es verständlich, dass man angesichts der bevorstehenden Investitionen die Dividende tendenziell reduziert - dennoch ist mir ein Unternehmen lieber, dass eine feste Quote ausschüttet und davon natürlich (und für alle Aktionäre dann ja auch nachvollziehbar) diese Quote reduziert, wenn man ein großes oder drei kleinere Unternehmen übernimmt. Indus dagegen bleibt dabie, 40% des EpS auszuschütten. Angesichts der Tatsache, dass Gesco in den nächsten Jahren einen sehr hohen Finanzbedraf haben dürfte, scheint mir die Dividende bei Indus daher zukünftig bis auf Weiteres deutlich attraktiver zu sein.
03.12.22 11:35
#633
HutaMG
Samstag
Guten Morgen !
Zwei Anmerkungen am Samstag:
1.) Wenn man den Quartalsbericht zum 30.09.2022 genau durchliest, sieht man die erheblichen Auswirkungen der Entkonsolidierung der SMA für die Holding. Mal ganz abgesehen von den erheblichen Wertminderungen, die durch den Abgang entstehen, hat die SMA in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei einem Umsatz von 41,4 Mio Euro einen operativen Verlust von 28,8 Mio Euro erwirtschaftet. Das ist schonmal ne Hausnummer. Das gesamte restliche Fahrzeugsegment hat "nur" einen Verlust i.H.v. 21,7 Mio Euro erzielt. MMn natürlich mindestens 21,7 Mio Euro zu viel - aber deutlich weniger als mit SMA. "Hauptproblembär" dürfte nun der einzige noch verbliebene Serienzulieferer in diesem Bereich, die SELZER sein. SELZER ist Entwickler und Hersteller von einbaufertigen Komponenten und Baugruppen aus Metall für Getriebe, Bremsen und Motoren von Automobilen sowie Industrieanwendungen.
Hier will man wohl weiter sanieren und zeigt sich im Q3 Bericht davon überzeugt, dass man ab 2023 durch mehrere Serienanläufe Umsatz und Ergebnis steigern kann. Lassen wir uns mal überraschen.
Nimmt man mal die SMA aus der GuV raus und eliminiert die Sonderaufwendungen für die SMA erreicht man in 2022 in den ersten 9 Monaten ein EBIT von 121,5 Mio Euro (bereinigtes EBIT - also ohne Wertminderungen SMA und Wertminderungen aufgrund angepasster Firmenwerte - laut Indus 92,7 Mio Euro, plus 28,8 Mio Euro operativer Verlust aus SMA). Das würde dann einer Marge von 8,7 % entsprechen - trotz einer insgesamt noch deutlich negativen Marge im Bereich Fahrzeugtechnik.
2.) Auf der Homepage der Indus ist eine überarbeitete Analyse der Warburg Research verlinkt. Ich bin ja immer etwas bis etwas mehr verwirrt, wenn ich mir solche Studien anschaue. Warburg empfiehlt Indus mit einem Kursziel von 26 Euro zu halten. Das ist ja absolut okay. Aber wenn ich dann in die Zahlen schaue, tritt die genannte Verwirrung ein.
Warburg weis zurecht darauf hin, dass man für das kommende Jahr von einer eher mauen Gesamtwirtschaft ausgehen muss, billigt Indus aber immerhin einen etwas höheren Umsatz zu als im laufenden Jahr (wenn man davon ausgeht, dass Indus auch im kommenden Jahr Unternehmen hinzuerwirbt und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die diesjährigen Neuerwerbungen dann ja auch ganzjährig ins Zahlenwerk einfließen, ist das sicher nachvollziehbar, zumal Warburg für das laufende Jahr eher den unteren Rand der Indus Prognose nimmt - Indus geht von "zwischen 1,9 und 2 Mrd Euro Umsatz" aus, Warburg von 1,923 und im nächsten Jahr dann 1,971 Mrd Euro), nimmt dann aber eine Ebitmarge von 6,2% an.
Wie oben gezeigt, scheint mir die Marge ohne die Belastungen der SMA und unter Außerachtlassung der Wertminderungen aus dem Vorgang SMA und den Firmenwertanpassungen (die es ja sicher jetzt nicht jedes Jahr geben soll) jetzt schon bei 8,7 % zu liegen (und zwar obwohl die Selzer in 2022 noch erhebliche Verluste macht, die in 2023 reduziert werden sollen).
Möglicherweise habe ich ja einen Fehler in meiner Berechnung, dann wäre ich für einen Hinweis dankbar. Ansonsten kann ich nicht nachvollziehen, wie die Warburg zu der Margenreduktion kommt.
Aber seis drum: Warburg ermittelt mit der Marge von 6,2% ein EBIT von 121 Mio Euro für 2023 und daraus dann ein EpS von 2,54 Euro. Zum Vergleich: In 2021 lag das Ebit bei 115 Mio Euro - daraus ergab sich aber nur ein EpS von 1,73 Euro. Also geht Warburg wohl von einer deutlich geringeren Steuerquote aus als in 2021 (diese war damals ja nur deshalb so hoch, weil der Bereich Fahrzeugtechnik sehr hohe Verluste gemacht hat, die aber steuerlich nicht verrechnet werden konnten), mithin also von einer Annäherung an die "0" im Bereich Fahrzeugtechnik, Würde man mal davon ausgehen, dass man im kommenden Jahr die Marge von 8,7% wieder erreicht, die ich meine errechnet zu haben, wenn man sämtliche Sonderaufwendungen - insbesondere die für die SMA und das operative Ergebnis der SMA - herausrechnet, käme man bei einem Umsatz von 2 Mrd Euro sogar auf 174 Mio Euro Ebit.
Warum man dann aber selbst bei einem EpS von 2,54 Euro (und einer EpS Schätzung von 3,17 Euro für 2024) zu dem Urteil "Halten" kommt, ist mir rätselhaft. Aber ich bin ja auch kein Analyst ;)
Ein schönes Wochenende allerseits.
Zwei Anmerkungen am Samstag:
1.) Wenn man den Quartalsbericht zum 30.09.2022 genau durchliest, sieht man die erheblichen Auswirkungen der Entkonsolidierung der SMA für die Holding. Mal ganz abgesehen von den erheblichen Wertminderungen, die durch den Abgang entstehen, hat die SMA in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei einem Umsatz von 41,4 Mio Euro einen operativen Verlust von 28,8 Mio Euro erwirtschaftet. Das ist schonmal ne Hausnummer. Das gesamte restliche Fahrzeugsegment hat "nur" einen Verlust i.H.v. 21,7 Mio Euro erzielt. MMn natürlich mindestens 21,7 Mio Euro zu viel - aber deutlich weniger als mit SMA. "Hauptproblembär" dürfte nun der einzige noch verbliebene Serienzulieferer in diesem Bereich, die SELZER sein. SELZER ist Entwickler und Hersteller von einbaufertigen Komponenten und Baugruppen aus Metall für Getriebe, Bremsen und Motoren von Automobilen sowie Industrieanwendungen.
Hier will man wohl weiter sanieren und zeigt sich im Q3 Bericht davon überzeugt, dass man ab 2023 durch mehrere Serienanläufe Umsatz und Ergebnis steigern kann. Lassen wir uns mal überraschen.
Nimmt man mal die SMA aus der GuV raus und eliminiert die Sonderaufwendungen für die SMA erreicht man in 2022 in den ersten 9 Monaten ein EBIT von 121,5 Mio Euro (bereinigtes EBIT - also ohne Wertminderungen SMA und Wertminderungen aufgrund angepasster Firmenwerte - laut Indus 92,7 Mio Euro, plus 28,8 Mio Euro operativer Verlust aus SMA). Das würde dann einer Marge von 8,7 % entsprechen - trotz einer insgesamt noch deutlich negativen Marge im Bereich Fahrzeugtechnik.
2.) Auf der Homepage der Indus ist eine überarbeitete Analyse der Warburg Research verlinkt. Ich bin ja immer etwas bis etwas mehr verwirrt, wenn ich mir solche Studien anschaue. Warburg empfiehlt Indus mit einem Kursziel von 26 Euro zu halten. Das ist ja absolut okay. Aber wenn ich dann in die Zahlen schaue, tritt die genannte Verwirrung ein.
Warburg weis zurecht darauf hin, dass man für das kommende Jahr von einer eher mauen Gesamtwirtschaft ausgehen muss, billigt Indus aber immerhin einen etwas höheren Umsatz zu als im laufenden Jahr (wenn man davon ausgeht, dass Indus auch im kommenden Jahr Unternehmen hinzuerwirbt und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die diesjährigen Neuerwerbungen dann ja auch ganzjährig ins Zahlenwerk einfließen, ist das sicher nachvollziehbar, zumal Warburg für das laufende Jahr eher den unteren Rand der Indus Prognose nimmt - Indus geht von "zwischen 1,9 und 2 Mrd Euro Umsatz" aus, Warburg von 1,923 und im nächsten Jahr dann 1,971 Mrd Euro), nimmt dann aber eine Ebitmarge von 6,2% an.
Wie oben gezeigt, scheint mir die Marge ohne die Belastungen der SMA und unter Außerachtlassung der Wertminderungen aus dem Vorgang SMA und den Firmenwertanpassungen (die es ja sicher jetzt nicht jedes Jahr geben soll) jetzt schon bei 8,7 % zu liegen (und zwar obwohl die Selzer in 2022 noch erhebliche Verluste macht, die in 2023 reduziert werden sollen).
Möglicherweise habe ich ja einen Fehler in meiner Berechnung, dann wäre ich für einen Hinweis dankbar. Ansonsten kann ich nicht nachvollziehen, wie die Warburg zu der Margenreduktion kommt.
Aber seis drum: Warburg ermittelt mit der Marge von 6,2% ein EBIT von 121 Mio Euro für 2023 und daraus dann ein EpS von 2,54 Euro. Zum Vergleich: In 2021 lag das Ebit bei 115 Mio Euro - daraus ergab sich aber nur ein EpS von 1,73 Euro. Also geht Warburg wohl von einer deutlich geringeren Steuerquote aus als in 2021 (diese war damals ja nur deshalb so hoch, weil der Bereich Fahrzeugtechnik sehr hohe Verluste gemacht hat, die aber steuerlich nicht verrechnet werden konnten), mithin also von einer Annäherung an die "0" im Bereich Fahrzeugtechnik, Würde man mal davon ausgehen, dass man im kommenden Jahr die Marge von 8,7% wieder erreicht, die ich meine errechnet zu haben, wenn man sämtliche Sonderaufwendungen - insbesondere die für die SMA und das operative Ergebnis der SMA - herausrechnet, käme man bei einem Umsatz von 2 Mrd Euro sogar auf 174 Mio Euro Ebit.
Warum man dann aber selbst bei einem EpS von 2,54 Euro (und einer EpS Schätzung von 3,17 Euro für 2024) zu dem Urteil "Halten" kommt, ist mir rätselhaft. Aber ich bin ja auch kein Analyst ;)
Ein schönes Wochenende allerseits.
03.12.22 12:37
#634
HutaMG
Entscheidung
Guten Tag !
Die Anzahl der Beiträge lässt es ja schon erahnen. Ich habe mich in den letzten Tagen mit der Frage beschäftigt, ob ich stärker in Indus oder Gesco investiere und ich habe mich dafür entschieden, den Bestand bei Gesco zu reduzieren und dafür den Bestand bei Indus auszubauen.
Indus scheint mir näher am Ziel 2025 dran zu sein als Gesco und wenn Gesco tatsächlich die zur Erreichung der eigenen Ziele nötigen Investitionen tätigt, wird die Bilanzstruktur zwangsweise anders aussehen als jetzt, weil man eine Menge Geld braucht, um ca. 400 Mio Euro Umsatz zuzukaufen (und ich weiß auch nicht so ganz genau, ob man bei Gesco die größere Anzahl an Beteiligungen mit dem erheblich gesteigerten Umsatz dann mit dem Personal so gewuppt bekommt wie derzeit die sehr viel geringere Zahl). Wer weiß schon, wie hoch die Zinsen sein werden, die den Konzerngewinn anknabbern, wenn man ausgerechnet jetzt in der Phase der doch relativ gestiegenen Zinsen erhebliche Ausgaben für die Übernahme von Beteiligungen tätigen muss. Und dann muss ja auch noch die Marge des übernommenen Unternehmens passen, damit man die Gesamtzielmarge von 10% erreicht. Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, diesen Ziel bis 2025 zu erreichen - aber ich denke a) dass es schwierig wird und b) dass dann auch bei Gesco die Firmenwertanteile (und damit das Risiko für Sonderabschreibungen) steigen werden und c) wahrscheinlich sehr viel weniger EpS vom EBIT übrig bleibt, wenn die Finanzierungskosten steigen.
Indus ist aus meiner Sicht dagegen schon jetzt sehr nahe am Ziel. Bei Indus ist die Zielerreichung demnach auch keine Frage des Umsatzes sondern der Marge und die wiederum ist schon im Zielbereich, wenn man die Fahrzeugtechnik auf eine schwarze Null bringen würde, was ja durch den Verkauf der Wiesauplast und der Insolvenz der SMA auch deutlich näher gerückt ist. Der nötige Aufwand ist bei Indus also ungleich niedriger, weshalb mMn auch die EpS und Dividenden deutlich visibler sind als bei Gesco, bei der man eben die (wahrscheinlich hohen) Finanzierungskosten nicht kennt.
Das ist trotzdem keine "schwarz-weiß-Entscheidung" (deshalb behalte ich ja auch noch eine nicht geringe Zahl an Gesco Aktien) aber im Endeffekt wird Indus dann etwa vier- bis fünfmal so schwer gewichtet in meinem Depot wie Gesco.
Am Rande interessant waren für mich auch die historischen Kurse. Gescos "Alltime-High" lag bei etwa 36 Euro, das von Indus bei 66 Euro - man könnte also vermuten, dass "der Markt" Indus ein höheres Multipel zubilligt als Gesco. Dieses Hoch wurde Anfang 2018 erreicht - in 2017 hatte man ein EpS von 3,37 Euro erreicht - mithin lag das KGV damals bei fast 20 (was ich persönlich auch etwas hoch finde aber ich bin alleine ja auch nicht "der Markt"). Ich persönlich gehe davon aus, dass die Indus diese 3,37 Euro allerspätestens im Jahr 2025 dann doch deutlich übertreffen wird (ist aber nur eine Schätzung meinerseits).
Das alles sind nur meine persönlichen Entscheidungen und keinesfalls eine Empfehlung für andere Teilnehmer.
Ein schönes Wochenende allerseits.
Die Anzahl der Beiträge lässt es ja schon erahnen. Ich habe mich in den letzten Tagen mit der Frage beschäftigt, ob ich stärker in Indus oder Gesco investiere und ich habe mich dafür entschieden, den Bestand bei Gesco zu reduzieren und dafür den Bestand bei Indus auszubauen.
Indus scheint mir näher am Ziel 2025 dran zu sein als Gesco und wenn Gesco tatsächlich die zur Erreichung der eigenen Ziele nötigen Investitionen tätigt, wird die Bilanzstruktur zwangsweise anders aussehen als jetzt, weil man eine Menge Geld braucht, um ca. 400 Mio Euro Umsatz zuzukaufen (und ich weiß auch nicht so ganz genau, ob man bei Gesco die größere Anzahl an Beteiligungen mit dem erheblich gesteigerten Umsatz dann mit dem Personal so gewuppt bekommt wie derzeit die sehr viel geringere Zahl). Wer weiß schon, wie hoch die Zinsen sein werden, die den Konzerngewinn anknabbern, wenn man ausgerechnet jetzt in der Phase der doch relativ gestiegenen Zinsen erhebliche Ausgaben für die Übernahme von Beteiligungen tätigen muss. Und dann muss ja auch noch die Marge des übernommenen Unternehmens passen, damit man die Gesamtzielmarge von 10% erreicht. Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, diesen Ziel bis 2025 zu erreichen - aber ich denke a) dass es schwierig wird und b) dass dann auch bei Gesco die Firmenwertanteile (und damit das Risiko für Sonderabschreibungen) steigen werden und c) wahrscheinlich sehr viel weniger EpS vom EBIT übrig bleibt, wenn die Finanzierungskosten steigen.
Indus ist aus meiner Sicht dagegen schon jetzt sehr nahe am Ziel. Bei Indus ist die Zielerreichung demnach auch keine Frage des Umsatzes sondern der Marge und die wiederum ist schon im Zielbereich, wenn man die Fahrzeugtechnik auf eine schwarze Null bringen würde, was ja durch den Verkauf der Wiesauplast und der Insolvenz der SMA auch deutlich näher gerückt ist. Der nötige Aufwand ist bei Indus also ungleich niedriger, weshalb mMn auch die EpS und Dividenden deutlich visibler sind als bei Gesco, bei der man eben die (wahrscheinlich hohen) Finanzierungskosten nicht kennt.
Das ist trotzdem keine "schwarz-weiß-Entscheidung" (deshalb behalte ich ja auch noch eine nicht geringe Zahl an Gesco Aktien) aber im Endeffekt wird Indus dann etwa vier- bis fünfmal so schwer gewichtet in meinem Depot wie Gesco.
Am Rande interessant waren für mich auch die historischen Kurse. Gescos "Alltime-High" lag bei etwa 36 Euro, das von Indus bei 66 Euro - man könnte also vermuten, dass "der Markt" Indus ein höheres Multipel zubilligt als Gesco. Dieses Hoch wurde Anfang 2018 erreicht - in 2017 hatte man ein EpS von 3,37 Euro erreicht - mithin lag das KGV damals bei fast 20 (was ich persönlich auch etwas hoch finde aber ich bin alleine ja auch nicht "der Markt"). Ich persönlich gehe davon aus, dass die Indus diese 3,37 Euro allerspätestens im Jahr 2025 dann doch deutlich übertreffen wird (ist aber nur eine Schätzung meinerseits).
Das alles sind nur meine persönlichen Entscheidungen und keinesfalls eine Empfehlung für andere Teilnehmer.
Ein schönes Wochenende allerseits.
15.12.22 08:34
#635
HutaMG
Änderung
Guten Morgen !
Interessante Neuigkeiten von der Indus heute Morgen. Die Indus will laut einer PM von heute ihre "Strategie schärfen und sich auf ihre Stärken konzentrieren". Dazu werden die Beteiligungen, die bisher ja in fünf Segmente aufgeteilt worden sind nunmehr in drei Kernsegmenten zusammengefasst werden.
Ab dem 01.01. wird es die drei neuen Segmente "Infrastructure, Materials und Engineering" geben. Danach kommt ein Satz, der mMn aufhorchen lässt: "Beteiligungen mit guter Perspektive bleiben Bestandteil der neuen Kernsegmente, Verlustbringer aus dem bisherigen Segment Fahrzeugtechnik werden verkauft". Eine sehr klare Aussage, die man angesichts der hohen Verluste in diesem Bereich nur begrüßen kann. Im Verlauf des Textes wird dann klar, dass man zwei weitere Unternehmen aus diesem Bereich bis Ende 2023 veräußern will und diese ab 2023 als "non core" führen wird.
Gleichzeitig werden die Zuständigkeiten im Vorstand klar verteilt. Außer Herrn Wiechert der für die Finanzen zuständig ist, übernimmt und verantwortet jedes Vorstandsmitglied zukünftig ein Kernsegment. Damit einher geht (mMn geht das aus der PM hervor) eine stärkere Anbindung der Gesellschaften an die Holding (Gesco hat das ja in gewisser Weise vorexerziert und ganz gute Ergebnisse dabei erzielt). Das würde ich aus dem Satz: "War Indus bisher ein breit aufgestellter Finanzinvestor, agiert das Unternehmen nun als Beteiligungsgesellschaft...)
Ich glaube dass die endgültige Auflösung des Bereichs Fahrzeugtechnik mit dem angedachten Verkauf von zwei weiteren Gesellschaften sowie die neuen klaren Verantwortlichkeiten im Vorstand für je ein Kernsegment und damit auch für dessen Entwicklung scheint mir erfolgversprechend.
Daneben wird noch einmal das Ziel für 2025 ("Ein starkes Portfolio mit Fokus auf Megatrends und Zukunftsthemen, einen Umsatz von deutlich über 2 Milliarden Euro, eine Ebitmarge von über 10%.") bekräftigt.
MMn war das jetzt schon eine gute und wichtige Weichenstellung, um diese Ziele auch erreichen zu können. Mal sehen, wann der Markt die Veränderung wahrnimmt...
Einen charmanten Tag allerseits.
Interessante Neuigkeiten von der Indus heute Morgen. Die Indus will laut einer PM von heute ihre "Strategie schärfen und sich auf ihre Stärken konzentrieren". Dazu werden die Beteiligungen, die bisher ja in fünf Segmente aufgeteilt worden sind nunmehr in drei Kernsegmenten zusammengefasst werden.
Ab dem 01.01. wird es die drei neuen Segmente "Infrastructure, Materials und Engineering" geben. Danach kommt ein Satz, der mMn aufhorchen lässt: "Beteiligungen mit guter Perspektive bleiben Bestandteil der neuen Kernsegmente, Verlustbringer aus dem bisherigen Segment Fahrzeugtechnik werden verkauft". Eine sehr klare Aussage, die man angesichts der hohen Verluste in diesem Bereich nur begrüßen kann. Im Verlauf des Textes wird dann klar, dass man zwei weitere Unternehmen aus diesem Bereich bis Ende 2023 veräußern will und diese ab 2023 als "non core" führen wird.
Gleichzeitig werden die Zuständigkeiten im Vorstand klar verteilt. Außer Herrn Wiechert der für die Finanzen zuständig ist, übernimmt und verantwortet jedes Vorstandsmitglied zukünftig ein Kernsegment. Damit einher geht (mMn geht das aus der PM hervor) eine stärkere Anbindung der Gesellschaften an die Holding (Gesco hat das ja in gewisser Weise vorexerziert und ganz gute Ergebnisse dabei erzielt). Das würde ich aus dem Satz: "War Indus bisher ein breit aufgestellter Finanzinvestor, agiert das Unternehmen nun als Beteiligungsgesellschaft...)
Ich glaube dass die endgültige Auflösung des Bereichs Fahrzeugtechnik mit dem angedachten Verkauf von zwei weiteren Gesellschaften sowie die neuen klaren Verantwortlichkeiten im Vorstand für je ein Kernsegment und damit auch für dessen Entwicklung scheint mir erfolgversprechend.
Daneben wird noch einmal das Ziel für 2025 ("Ein starkes Portfolio mit Fokus auf Megatrends und Zukunftsthemen, einen Umsatz von deutlich über 2 Milliarden Euro, eine Ebitmarge von über 10%.") bekräftigt.
MMn war das jetzt schon eine gute und wichtige Weichenstellung, um diese Ziele auch erreichen zu können. Mal sehen, wann der Markt die Veränderung wahrnimmt...
Einen charmanten Tag allerseits.
15.12.22 21:06
#636
HutaMG
Noch was
Guten Abend !
Indus hat ja heute die Fokussierung auf zukünftig drei Segmente und den Abschied von der bisherigen Aufteilung der Beteiligungen in fünf Segmente verkündet, Einher geht das mit der Tatsache, dass man sich in 2023 von zwei weiteren Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik trennen will und der stärkeren Anbindung der Beteiligungsunternehmen insgesamt (man will sich von einer reinen Finanzholding zu einer Beteiligungsgesellschaft wandeln).
Die zugrundeliegenden Ideen und die neue Struktur lassen sich mMn sehr gut in der entsprechenden Präsentation zum Strategieupdate ersehen
file:///C:/Users/HP/Downloads/20221215_Strategie_Update_Praes_de-1%20(1).pdf
Interessant vielleicht auch noch die Sicht des Handelsblatts auf die heutige PM
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...den-ruecken/28867430.html
Das Handelsblatt sieht in der überarbeiteten Strategie vor allem eine Abkehr vom Bereich "Fahrzeugtechnik" (wie gesagt, wenn alles läuft wie geplant, wird es Ende 2023 nur noch vier Unternehmen aus diesem Bereich, der der Holding in den letzten Jahren ja nun wirklich genug Verluste beschert hat, geben).
Interessant in dem Artikel ist der Satz von Herrn Schmidt, in dem er zur allgemeinen Lage der Unternehmen ausführt, dass, wenn er die Indus Beteiligungen und deren Auftragseingänge anschaut "wir bei den aktuellen Auftragseingängen die ganz große Krise und Rezession, die alle ankündigen, nicht sehen können".
Es scheint also im Unternehmen besser zu laufen als beim aktuellen Aktienkurs. Die Tatsache, dass sich Indus nach der Veräußerung der Wiesauplast im letzten Jahr und der (leider) in die Insolvenz gegangenen SMA nun in 2023 auch von den Firmen Selzer (ebenso wie die beiden vorgenannten Firmen ein Serienzulieferer für die Automobilindustrie) und Schäfer trennen will, ist heute etwas untergegangen.
Noch einmal bestätigt, ich hatte es bereits erwähnt, wurde dagegen das Ziel für 2025 "deutlich über 2 Mrd Euro Umsatz und ein Ebit von über 10% und so ganz fern ist 2025 ja nun auch nicht mehr.
Aus meiner Sicht (aber Vorsicht, ich bin in Indus relativ stark investiert also nicht ganz objektiv ;) ) ist Indus derzeit eine der spannendsten Storys an der Börse.
Das Unternehmen steht nach mehreren Jahren, in denen die hohen Verluste aus dem Bereich Fahrzeugtechnik die Fortschritte der anderen Unternehmen und auch die Ergebnisse der neuen Beteiligungen verdeckt haben, mMn vor einer Neubewertung.
Vor ziemlich genau fünf Jahren - im Januar 2018 - stand die Aktie noch bei 63 Euro (also beim dreifachen des heutigen Kurses) - und in 2017 lag das EBIT bei 136 Mio Euro und 2018 bei 120 Mio Euro. Und selbst vor einem Jahr hat man noch deutlich über 30 Euro für eine Aktie gezahlt (und da lief es in der Wirtschaft - Stichwort Corona- sicher nicht mehr richtig rund).
Wie gesagt, für 2025 erwartet das Unternehmen ein Ebit von mindestens 200 Mio Euro (und das ist kein Hexenwerk, denn die 10% Ebitmarge hat man, wenn man das Ergebnis der Fahrzeugtechnik rausrechnet, ja schon in 2021 erreicht und durch die Desinvestments in diesem Bereich wird die Fahrzeugtechnik ja deutlich Richtung ausgeglichenes Ergebnis laufen (wenn es sie denn in 2023 noch geben würde).
Was den Umsatz angeht, habe ich ja schon geschrieben, dass, wenn man in 2022 schon knapp 2 Mrd Euro erreichen wird, es auch, wenn man zwei weitere Unternehmen abgibt und in 2022 noch die SMA enthalten war, schaffen, die 2 Mrd Euro durch das angestrebte organische und anorganische Wachstum relativ sicher zu erreichen.
Das bedeutet, dass die versprochenen Ergebnisse in 2025 (wenn uns nicht der Himmel auf den Kopf fällt) sehr, sehr wahrscheinlich gut zu erreichen sind und damit wären auch die 200 Mio Euro EBIT (mMn plus x) sehr gut zu erreichen. Ich hoffe darauf, dass "der Markt" das irgendwann auch erkennt und in den Mittelpunkt der Bewertung des Unternehmens stellt.
Natürlich wie immer nur meine Meinung und keine Aufforderung an andere Teilnehmer.
Einen guten Abend allerseits
Indus hat ja heute die Fokussierung auf zukünftig drei Segmente und den Abschied von der bisherigen Aufteilung der Beteiligungen in fünf Segmente verkündet, Einher geht das mit der Tatsache, dass man sich in 2023 von zwei weiteren Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik trennen will und der stärkeren Anbindung der Beteiligungsunternehmen insgesamt (man will sich von einer reinen Finanzholding zu einer Beteiligungsgesellschaft wandeln).
Die zugrundeliegenden Ideen und die neue Struktur lassen sich mMn sehr gut in der entsprechenden Präsentation zum Strategieupdate ersehen
file:///C:/Users/HP/Downloads/20221215_Strategie_Update_Praes_de-1%20(1).pdf
Interessant vielleicht auch noch die Sicht des Handelsblatts auf die heutige PM
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/...den-ruecken/28867430.html
Das Handelsblatt sieht in der überarbeiteten Strategie vor allem eine Abkehr vom Bereich "Fahrzeugtechnik" (wie gesagt, wenn alles läuft wie geplant, wird es Ende 2023 nur noch vier Unternehmen aus diesem Bereich, der der Holding in den letzten Jahren ja nun wirklich genug Verluste beschert hat, geben).
Interessant in dem Artikel ist der Satz von Herrn Schmidt, in dem er zur allgemeinen Lage der Unternehmen ausführt, dass, wenn er die Indus Beteiligungen und deren Auftragseingänge anschaut "wir bei den aktuellen Auftragseingängen die ganz große Krise und Rezession, die alle ankündigen, nicht sehen können".
Es scheint also im Unternehmen besser zu laufen als beim aktuellen Aktienkurs. Die Tatsache, dass sich Indus nach der Veräußerung der Wiesauplast im letzten Jahr und der (leider) in die Insolvenz gegangenen SMA nun in 2023 auch von den Firmen Selzer (ebenso wie die beiden vorgenannten Firmen ein Serienzulieferer für die Automobilindustrie) und Schäfer trennen will, ist heute etwas untergegangen.
Noch einmal bestätigt, ich hatte es bereits erwähnt, wurde dagegen das Ziel für 2025 "deutlich über 2 Mrd Euro Umsatz und ein Ebit von über 10% und so ganz fern ist 2025 ja nun auch nicht mehr.
Aus meiner Sicht (aber Vorsicht, ich bin in Indus relativ stark investiert also nicht ganz objektiv ;) ) ist Indus derzeit eine der spannendsten Storys an der Börse.
Das Unternehmen steht nach mehreren Jahren, in denen die hohen Verluste aus dem Bereich Fahrzeugtechnik die Fortschritte der anderen Unternehmen und auch die Ergebnisse der neuen Beteiligungen verdeckt haben, mMn vor einer Neubewertung.
Vor ziemlich genau fünf Jahren - im Januar 2018 - stand die Aktie noch bei 63 Euro (also beim dreifachen des heutigen Kurses) - und in 2017 lag das EBIT bei 136 Mio Euro und 2018 bei 120 Mio Euro. Und selbst vor einem Jahr hat man noch deutlich über 30 Euro für eine Aktie gezahlt (und da lief es in der Wirtschaft - Stichwort Corona- sicher nicht mehr richtig rund).
Wie gesagt, für 2025 erwartet das Unternehmen ein Ebit von mindestens 200 Mio Euro (und das ist kein Hexenwerk, denn die 10% Ebitmarge hat man, wenn man das Ergebnis der Fahrzeugtechnik rausrechnet, ja schon in 2021 erreicht und durch die Desinvestments in diesem Bereich wird die Fahrzeugtechnik ja deutlich Richtung ausgeglichenes Ergebnis laufen (wenn es sie denn in 2023 noch geben würde).
Was den Umsatz angeht, habe ich ja schon geschrieben, dass, wenn man in 2022 schon knapp 2 Mrd Euro erreichen wird, es auch, wenn man zwei weitere Unternehmen abgibt und in 2022 noch die SMA enthalten war, schaffen, die 2 Mrd Euro durch das angestrebte organische und anorganische Wachstum relativ sicher zu erreichen.
Das bedeutet, dass die versprochenen Ergebnisse in 2025 (wenn uns nicht der Himmel auf den Kopf fällt) sehr, sehr wahrscheinlich gut zu erreichen sind und damit wären auch die 200 Mio Euro EBIT (mMn plus x) sehr gut zu erreichen. Ich hoffe darauf, dass "der Markt" das irgendwann auch erkennt und in den Mittelpunkt der Bewertung des Unternehmens stellt.
Natürlich wie immer nur meine Meinung und keine Aufforderung an andere Teilnehmer.
Einen guten Abend allerseits
16.12.22 11:18
#637
HutaMG
Bewertung
Guten Tag !
Wenn ich mal den heutigen Aktienkurs von 20,40 Euro anlege, wird die Indus derzeit mit knapp 549 Mio Euro bewertet. Das Eigenkapital lag zum 30.09.2022 bei 761 Mio Euro und selbst wenn ich mal die Hälfte der Firmenwerte, die Indus bilanziert abziehe (was ja im Grunde eigentlich absolut unrealistisch ist) immer noch bei 559 Mio Euro und damit noch höher als die derzeitige Bewertung.
Das für ein Unternehmen, dessen Vorstand in einem Artikel des Handelsblatts die Aussage trifft, dass die Auftragseingänge der Beteiligungen derzeit nicht so aussehen als ob wir in eine "ganz große Krise und Rezession" hineinlaufen und das grade gestern verkündet hat, dass es sich von zwei weiteren problematischen Unternehmen in 2023 trennen wird. Auch wenn der Kursrutsch etwas anderes vermuten lässt: Gestern wurde keine Gewinnwarnung ausgegeben (und mir ist auch klar, dass der Markt insgesamt nachgegeben hat
Ich lasse jetzt mal die Berechnungen für das EBIT 2025 weg (die hab ich ja oft genug angestellt) und weise mal darauf hin, dass die Indus iin den letzten Jahren deutlich höher bewertet wurde als aktuell - und das obwohl da die Lösung der Probleme in der Fahrzeugtechnik noch weit entfernt waren. Zum 31.12.21 wurde Indus noch mit knapp 881 Mio Euro bewertet, 2020 mit 785 Mio Euro, 2019 und 2018 mit jeweils ca. 950 Mio Euro und 2017 sogar mit 1,454 Mrd Euro. Nun mag es sein, dass sich die Bewertungsmultipel in der Zwischenzeit etwas geändert haben und der Gesamtmarkt derzeit etwas hängt - aber diese Unterschiede in der Bewertung scheinen mir nicht wirklich gerechtfertigt zu sein.
Wenn ich mal den heutigen Aktienkurs von 20,40 Euro anlege, wird die Indus derzeit mit knapp 549 Mio Euro bewertet. Das Eigenkapital lag zum 30.09.2022 bei 761 Mio Euro und selbst wenn ich mal die Hälfte der Firmenwerte, die Indus bilanziert abziehe (was ja im Grunde eigentlich absolut unrealistisch ist) immer noch bei 559 Mio Euro und damit noch höher als die derzeitige Bewertung.
Das für ein Unternehmen, dessen Vorstand in einem Artikel des Handelsblatts die Aussage trifft, dass die Auftragseingänge der Beteiligungen derzeit nicht so aussehen als ob wir in eine "ganz große Krise und Rezession" hineinlaufen und das grade gestern verkündet hat, dass es sich von zwei weiteren problematischen Unternehmen in 2023 trennen wird. Auch wenn der Kursrutsch etwas anderes vermuten lässt: Gestern wurde keine Gewinnwarnung ausgegeben (und mir ist auch klar, dass der Markt insgesamt nachgegeben hat
Ich lasse jetzt mal die Berechnungen für das EBIT 2025 weg (die hab ich ja oft genug angestellt) und weise mal darauf hin, dass die Indus iin den letzten Jahren deutlich höher bewertet wurde als aktuell - und das obwohl da die Lösung der Probleme in der Fahrzeugtechnik noch weit entfernt waren. Zum 31.12.21 wurde Indus noch mit knapp 881 Mio Euro bewertet, 2020 mit 785 Mio Euro, 2019 und 2018 mit jeweils ca. 950 Mio Euro und 2017 sogar mit 1,454 Mrd Euro. Nun mag es sein, dass sich die Bewertungsmultipel in der Zwischenzeit etwas geändert haben und der Gesamtmarkt derzeit etwas hängt - aber diese Unterschiede in der Bewertung scheinen mir nicht wirklich gerechtfertigt zu sein.
20.12.22 10:51
#638
HutaMG
Analysen zum Kapitalmarkttag
Guten Tag !
Der Kapitalmarkttag hatte leider nicht die von mir erhoffte positive Auswirkung auf den Aktienkurs, der immer noch so um die 20,50 Euro "herumdümpelt".
Allerdings haben nach dem Kapitalmarkttag inzwischen zwei Analysten ihr Research auf den neuesten Stand gebracht - FMR und die LBBW. Beide empfehlen Indus zum Kauf - die LBBW mit dem Kursziel 27 Euro (Potential knapp 30 %) und die FMR mit dem Ziel 30 Euro, was einem Upside von knapp 50% entspricht.
Interessant finde ich persönlich vor allem einen Satz aus dem Update: (Zitat) " Die neue Aufstellung hätte zurückgerechnet auf das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 1.585 Mio Euro und ein EBIT von 177 Mio Euro bei einer Marge von 11,2 % erwirtschaftet."
Zur Erinnerung: Die tatsächlichen Zahlen 2021 lagen bei einem Umsatz von 1.741 Mio Euro und bei einem EBIT von 115 Mio Euro. Darin enthalten waren aber eben auch die Umsätze und die Verluste der bereits veräußerten (Wiesauplast) oder in Insolvenz gegangenen (S.M.A.) sowie die der nun zum Verkauf gestellten Schäfer und Selzer.
Das EBIT ohne diese Problemgesellschaften hätte also 62 Mio Euro (oder umgerechnet mehr als 50%) höher gelegen, wenn die Gesellschaften seinerzeit schon nicht mehr zur Holding gehört hätten.
Zusätzlich haben die Verluste in diesem Jahr für eine deutlich überhöhte Steuerquote gesorgt. In 2021 gab es bei der Indus eine Steuerquote von 52% weil die Verluste aus dem Bereich Fahrzeugtechnik steuerlich nicht mit den Gewinnen in den anderen Bereichen verrechnet werden konnten.
Eliminiert man diese Sondereffekte, würde sich bei einem EBIT von 177 Mio Euro und einem Finanzergebnis von seinerzeit (-) 16,3 Mio Euro ein EBT von gut 160 Mio Euro ergeben. Darauf den "normalen" Steuersatz von 33% angewandt, hätte sich das Konzernergebnis statt wie mit den Beteiligungen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik auf 46,8 Mio Euro dann auf etwa 107 Mio Euro gestellt - rechnerisch also auf 3,90 Euro (wie immer sind solche Berechnungen mit Ungenauigkeiten etc. behaftet) aber man sieht schon, dass das EpS (das tatsächlich in 2021 bei 1,78 Euro lag) ohne die Verluste aus den vier Beteiligungen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik und ohne die dadurch verursachte hohe Steuerquote mehr als doppelt so hoch gelegen hätte. Das KGV kann sich dann ja jeder selber ausrechnen...
Das bedeutet aber in jedem Fall, dass ohne diese vier Gesellschaften die Ebitmarge bei Indus jetzt schon deutlich über den für 2025 angepeilten 10% liegt (bei 11,2 % in 2021) . Richtig sichtbar dürfte das alles dann erst in 2023 und erst recht in 2024 werden, wenn die Problemunternehmen tatsächlich Geschichte sind.
Einen angenehmen Tag allerseits.
Der Kapitalmarkttag hatte leider nicht die von mir erhoffte positive Auswirkung auf den Aktienkurs, der immer noch so um die 20,50 Euro "herumdümpelt".
Allerdings haben nach dem Kapitalmarkttag inzwischen zwei Analysten ihr Research auf den neuesten Stand gebracht - FMR und die LBBW. Beide empfehlen Indus zum Kauf - die LBBW mit dem Kursziel 27 Euro (Potential knapp 30 %) und die FMR mit dem Ziel 30 Euro, was einem Upside von knapp 50% entspricht.
Interessant finde ich persönlich vor allem einen Satz aus dem Update: (Zitat) " Die neue Aufstellung hätte zurückgerechnet auf das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 1.585 Mio Euro und ein EBIT von 177 Mio Euro bei einer Marge von 11,2 % erwirtschaftet."
Zur Erinnerung: Die tatsächlichen Zahlen 2021 lagen bei einem Umsatz von 1.741 Mio Euro und bei einem EBIT von 115 Mio Euro. Darin enthalten waren aber eben auch die Umsätze und die Verluste der bereits veräußerten (Wiesauplast) oder in Insolvenz gegangenen (S.M.A.) sowie die der nun zum Verkauf gestellten Schäfer und Selzer.
Das EBIT ohne diese Problemgesellschaften hätte also 62 Mio Euro (oder umgerechnet mehr als 50%) höher gelegen, wenn die Gesellschaften seinerzeit schon nicht mehr zur Holding gehört hätten.
Zusätzlich haben die Verluste in diesem Jahr für eine deutlich überhöhte Steuerquote gesorgt. In 2021 gab es bei der Indus eine Steuerquote von 52% weil die Verluste aus dem Bereich Fahrzeugtechnik steuerlich nicht mit den Gewinnen in den anderen Bereichen verrechnet werden konnten.
Eliminiert man diese Sondereffekte, würde sich bei einem EBIT von 177 Mio Euro und einem Finanzergebnis von seinerzeit (-) 16,3 Mio Euro ein EBT von gut 160 Mio Euro ergeben. Darauf den "normalen" Steuersatz von 33% angewandt, hätte sich das Konzernergebnis statt wie mit den Beteiligungen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik auf 46,8 Mio Euro dann auf etwa 107 Mio Euro gestellt - rechnerisch also auf 3,90 Euro (wie immer sind solche Berechnungen mit Ungenauigkeiten etc. behaftet) aber man sieht schon, dass das EpS (das tatsächlich in 2021 bei 1,78 Euro lag) ohne die Verluste aus den vier Beteiligungen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik und ohne die dadurch verursachte hohe Steuerquote mehr als doppelt so hoch gelegen hätte. Das KGV kann sich dann ja jeder selber ausrechnen...
Das bedeutet aber in jedem Fall, dass ohne diese vier Gesellschaften die Ebitmarge bei Indus jetzt schon deutlich über den für 2025 angepeilten 10% liegt (bei 11,2 % in 2021) . Richtig sichtbar dürfte das alles dann erst in 2023 und erst recht in 2024 werden, wenn die Problemunternehmen tatsächlich Geschichte sind.
Einen angenehmen Tag allerseits.
30.12.22 12:54
#639
HutaMG
2022
Guten Tag !
Da heute ja der letzte Handelstag des Jahres 2022 ist, kann man sicher ein kleines Fazit ziehen. Und das fällt für den Kurs der Indus sicher sehr schlecht aus. Heute vor einem Jahr stand die Aktie bei einem Kurs von knapp 33 Euro, heute schwankt sie so um die 22 Euro - immerhin hat man sich von den Tiefstkursen von um die 18 Euro wieder erholt, dennoch bleibt für das Jahr 2022 ein deutliches Minus von etwa 33%. Zudem stellen die 22 Euro den niedrigsten Jahresschusskurs seit 10 Jahren dar.
Natürlich gab es im ablaufenden Wirtschaftsjahr auch Gründe für den Wertverlust von ca. 1/3 des Kurses. Für Indus lief das Jahr zwar in vier von fünf Segmenten gut bzw. wenigstens befriedigend. Dies wurde aber komplett überdeckt durch die Probleme im Bereich Fahrzeugtechnik. Ohne dieses Segment hätte es eine EBITMARGE von deutlich über 10% gegeben (auf der Basis der Neunmonatszahlen). Nur geht das in der Wahrnehmung des Marktes vollkommen unter, weil eben das Segment Fahrzeugtechnik alles negativ überstrahlt. Im Ergebnis wird 2022 also wieder ein Übergangsjahr, in dem die Holding sowohl im tatsächlichen Ergebnis als auch in der Außenwahrnehmung von dem Segment Fahrzeugtechnik bestimmt wird.
In 2021 hatte man bereits das erste "Problemunternehmen" aus diesem Bereich veräußert, in 2022 hat man dann den zweiten ins Straucheln geratenen Serienzulieferer in die Insolvenz gehen lassen und dennoch war nach außen weiterhin die Wahrnehmung, dass Indus auf einen Berg von Problemen sitzt - mindestens suggeriert das der Aktienkurs.
Kurz vor Ende des Jahres hat sich Indus dann zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Man wird zwei weitere Beteiligungen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik in 2023 veräußern/abgeben und löst dieses Segment dann endgültig auf. Die verbleibenden vier Unternehmen werden auf die drei neu entstehenden Segmente verteilt. Das dürfte nach außen das deutliche Signal senden, dass man das Kapitel "Fahrzeugtechnik" endgültig hinter sich lässt - auch indem alle Unternehmen die strukturelle Probleme in diesem Bereich gehabt haben, aus der Holding ausscheiden.
Zudem hat man auch in anderen Bereichen Firmenwerte abgeschrieben und trägt damit der veränderten Finanzierungslage Rechnung (höhere Zinsen).
Es sieht für mich so aus als ob Indus in 2023 eine Art Neuanfang machen möchte. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass man sich zukünftig nicht mehr als reine Finanzbeteiligungsholding sehen möchte sondern als Beteiligungsgesellschaft, die, jedenfalls mMn, die einzelnen Beteiligungen enger führen möchte als das bisher der Fall war.
MMn ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser "Neuanfang" auch zu einem an den Zahlen ablesbaren Erfolg führen dürfte. Wenn man es schafft, die Verlustbringer aus dem bisherigen Segment Fahrzeugtechnik irgendwie aus der Holding zu bekommen - und das ist ja die erklärte Absicht für 2023 - steht das Unternehmen auf einen Schlag deutlich besser da als in den Vorjahren. Es entfallen ja nicht nur die immensen Verluste, es entfällt genauso der, aufgrund der nicht vorhandenen Verrechnungsmöglichkeiten, extrem hohe Steuersatz. Eine Indus ohne das Segment Fahrzeugtechnik würde heute im Aktienkurs kaum bei 22 Euro stehen (mMn).
Ich hab schon viel zu den Zukunftsaussichten der Indus geschrieben, deshalb hier nur noch einmal der Hinweis darauf, dass Indus an den Zielen für 2025 (mehr als 2 Mrd Euro Umsatz bei einer Ebitmarge von nachhaltig über 10%) festhält und das Erreichen dieses Zieles die Aktie deutlich bewegen dürfte, weil das einfach eine deutliche Erhöhung des EpS und der Dividende nach sich ziehen würde.
In diesem Sinne wünsche ich allen Investierten und Interessierten einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr 2023, in dem die Indus die Pläne für den Neustart dann auch mit Zahlen und Fakten unterlegen muss. Ich bin optimistisch.
Da heute ja der letzte Handelstag des Jahres 2022 ist, kann man sicher ein kleines Fazit ziehen. Und das fällt für den Kurs der Indus sicher sehr schlecht aus. Heute vor einem Jahr stand die Aktie bei einem Kurs von knapp 33 Euro, heute schwankt sie so um die 22 Euro - immerhin hat man sich von den Tiefstkursen von um die 18 Euro wieder erholt, dennoch bleibt für das Jahr 2022 ein deutliches Minus von etwa 33%. Zudem stellen die 22 Euro den niedrigsten Jahresschusskurs seit 10 Jahren dar.
Natürlich gab es im ablaufenden Wirtschaftsjahr auch Gründe für den Wertverlust von ca. 1/3 des Kurses. Für Indus lief das Jahr zwar in vier von fünf Segmenten gut bzw. wenigstens befriedigend. Dies wurde aber komplett überdeckt durch die Probleme im Bereich Fahrzeugtechnik. Ohne dieses Segment hätte es eine EBITMARGE von deutlich über 10% gegeben (auf der Basis der Neunmonatszahlen). Nur geht das in der Wahrnehmung des Marktes vollkommen unter, weil eben das Segment Fahrzeugtechnik alles negativ überstrahlt. Im Ergebnis wird 2022 also wieder ein Übergangsjahr, in dem die Holding sowohl im tatsächlichen Ergebnis als auch in der Außenwahrnehmung von dem Segment Fahrzeugtechnik bestimmt wird.
In 2021 hatte man bereits das erste "Problemunternehmen" aus diesem Bereich veräußert, in 2022 hat man dann den zweiten ins Straucheln geratenen Serienzulieferer in die Insolvenz gehen lassen und dennoch war nach außen weiterhin die Wahrnehmung, dass Indus auf einen Berg von Problemen sitzt - mindestens suggeriert das der Aktienkurs.
Kurz vor Ende des Jahres hat sich Indus dann zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Man wird zwei weitere Beteiligungen aus dem Bereich Fahrzeugtechnik in 2023 veräußern/abgeben und löst dieses Segment dann endgültig auf. Die verbleibenden vier Unternehmen werden auf die drei neu entstehenden Segmente verteilt. Das dürfte nach außen das deutliche Signal senden, dass man das Kapitel "Fahrzeugtechnik" endgültig hinter sich lässt - auch indem alle Unternehmen die strukturelle Probleme in diesem Bereich gehabt haben, aus der Holding ausscheiden.
Zudem hat man auch in anderen Bereichen Firmenwerte abgeschrieben und trägt damit der veränderten Finanzierungslage Rechnung (höhere Zinsen).
Es sieht für mich so aus als ob Indus in 2023 eine Art Neuanfang machen möchte. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass man sich zukünftig nicht mehr als reine Finanzbeteiligungsholding sehen möchte sondern als Beteiligungsgesellschaft, die, jedenfalls mMn, die einzelnen Beteiligungen enger führen möchte als das bisher der Fall war.
MMn ist es sehr wahrscheinlich, dass dieser "Neuanfang" auch zu einem an den Zahlen ablesbaren Erfolg führen dürfte. Wenn man es schafft, die Verlustbringer aus dem bisherigen Segment Fahrzeugtechnik irgendwie aus der Holding zu bekommen - und das ist ja die erklärte Absicht für 2023 - steht das Unternehmen auf einen Schlag deutlich besser da als in den Vorjahren. Es entfallen ja nicht nur die immensen Verluste, es entfällt genauso der, aufgrund der nicht vorhandenen Verrechnungsmöglichkeiten, extrem hohe Steuersatz. Eine Indus ohne das Segment Fahrzeugtechnik würde heute im Aktienkurs kaum bei 22 Euro stehen (mMn).
Ich hab schon viel zu den Zukunftsaussichten der Indus geschrieben, deshalb hier nur noch einmal der Hinweis darauf, dass Indus an den Zielen für 2025 (mehr als 2 Mrd Euro Umsatz bei einer Ebitmarge von nachhaltig über 10%) festhält und das Erreichen dieses Zieles die Aktie deutlich bewegen dürfte, weil das einfach eine deutliche Erhöhung des EpS und der Dividende nach sich ziehen würde.
In diesem Sinne wünsche ich allen Investierten und Interessierten einen guten Rutsch in ein hoffentlich erfolgreiches, glückliches und gesundes neues Jahr 2023, in dem die Indus die Pläne für den Neustart dann auch mit Zahlen und Fakten unterlegen muss. Ich bin optimistisch.
03.01.23 15:09
#640
HutaMG
Aktualisierte Analystenschätzungen
Guten Tag !
Heute wurden auf der Homepage der Indus die Zahlen für den Consensus aktualisiert. Während man in Analystenkreisen davon ausgeht, dass das abgelaufene Jahr, natürlich vor allem durch die Sonderaufwendungen für Firmenwertabschreibungen und zur Bereinigung des Bereichs Fahrzeugtechnik, ein Jahr mit einem Verlust wird und die Dividende entsprechend gekürzt werden sollte, sehen die Analysten im Durchschnitt für das grade angelaufene Jahr ein EpS von 2,65 Euro und für 2024 eins von 3,45 Euro (wobei nur 5 der 6 Analysten einen Ausblick auf 2024 wagen). Die Dividende sehen die Analysten für 2023 bei 1,16 Euro und für 2024 bei 1,48 Euro.
Sollten die Zahlen tatsächlich so ausfallen, wäre das natürlich ein starkes Zeichen. Nehmen wir mal einen Kurs von 22,50 Euro, würde das ein KGV 2023 von nur noch 8,5 und für 2024 von 6,5 bedeuten - die Dividendenrendite würde bei 5,1 % bzw. bei 6,5 % liegen.
Und auch wenn die Analysten das Jahr 2025 noch nicht in ihre Betrachtungen mit einbeziehen, steht für dieses Jahr ja die mehrfach bestätigte Aussage von Indus, dass man in diesem Jahr das EBIT auf mindestens 200 Mio Euro steigern will (meiner eigenen Einschätzung nach, wird das EBIT dann eher bei 220 Mio Euro liegen), was einer weiteren Steigerung von EpS und Dividende entsprechen sollte (rein rechnerisch liegt das EpS dann bei gut 4,5 Euro und die Dividende dürfte entsprechend bei etwa 1,80 Euro liegen - was einer Rendite von 8% entsprechen würde - die Zahlen sind lediglich von mir geschätzt bzw. kursorisch berechnet worden, daher ohne Gewähr).
Daran sieht man mMn schon, dass auch der inzwischen leicht angestiegene Kurs (immerhin) noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein sollte - wie gesagt, wenn Indus so abliefert, wie man selber und die Analysten glaubt.
Allen hier noch einen guten Tag und ein erfolgreiches, glückliches und gesundes Jahr 2023.
Heute wurden auf der Homepage der Indus die Zahlen für den Consensus aktualisiert. Während man in Analystenkreisen davon ausgeht, dass das abgelaufene Jahr, natürlich vor allem durch die Sonderaufwendungen für Firmenwertabschreibungen und zur Bereinigung des Bereichs Fahrzeugtechnik, ein Jahr mit einem Verlust wird und die Dividende entsprechend gekürzt werden sollte, sehen die Analysten im Durchschnitt für das grade angelaufene Jahr ein EpS von 2,65 Euro und für 2024 eins von 3,45 Euro (wobei nur 5 der 6 Analysten einen Ausblick auf 2024 wagen). Die Dividende sehen die Analysten für 2023 bei 1,16 Euro und für 2024 bei 1,48 Euro.
Sollten die Zahlen tatsächlich so ausfallen, wäre das natürlich ein starkes Zeichen. Nehmen wir mal einen Kurs von 22,50 Euro, würde das ein KGV 2023 von nur noch 8,5 und für 2024 von 6,5 bedeuten - die Dividendenrendite würde bei 5,1 % bzw. bei 6,5 % liegen.
Und auch wenn die Analysten das Jahr 2025 noch nicht in ihre Betrachtungen mit einbeziehen, steht für dieses Jahr ja die mehrfach bestätigte Aussage von Indus, dass man in diesem Jahr das EBIT auf mindestens 200 Mio Euro steigern will (meiner eigenen Einschätzung nach, wird das EBIT dann eher bei 220 Mio Euro liegen), was einer weiteren Steigerung von EpS und Dividende entsprechen sollte (rein rechnerisch liegt das EpS dann bei gut 4,5 Euro und die Dividende dürfte entsprechend bei etwa 1,80 Euro liegen - was einer Rendite von 8% entsprechen würde - die Zahlen sind lediglich von mir geschätzt bzw. kursorisch berechnet worden, daher ohne Gewähr).
Daran sieht man mMn schon, dass auch der inzwischen leicht angestiegene Kurs (immerhin) noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein sollte - wie gesagt, wenn Indus so abliefert, wie man selber und die Analysten glaubt.
Allen hier noch einen guten Tag und ein erfolgreiches, glückliches und gesundes Jahr 2023.
10.02.23 11:12
#643
HutaMG
Re
Guten Tag !
Heute geht der Kurs der Indus Aktie wieder auf Tauchstation Richtung 24 Euro - die 25 Euro schafft man (noch?) nicht nachhaltig.
Sicher war auch das Research von Nuways (formerly known as Hauck Aufhäuser Lampe) nicht sehr hilfreich - auf den ersten Blick wenigstens. Der Analyst kommt zum Gesamturteil "Halten" mit einem Kursziel von 24 Euro.
Wenn man sich dann aber die Eckdaten des Updates anschaut, wundert man sich schon ein wenig. Zunächst weist der Analyst darauf hin, dass demnächst (im Zeitraum 2022 bis 2026) deutlich mehr Unternehmen zum Verkauf stehen sollten als im Zeitraum 2018 bis 2022 (ca. 13 % mehr). Für Indus sollte es also einfacher werden, geeignete Unternehmen zur Übernahme zu finden.
Zudem geht der "Experte" auch davon aus, dass es Indus gelingen sollte, den Verlust aus dem Fahrzeugsektor schon in 2023 signifikant um ca. 50 Mio Euro zu senken und last but not least geht der Autor auch von einer Dividendenzahlung für das wenig erfreuliche Jahr 2022 aus (er schätzt 80 bis 90 Cent).
Beim EpS erwartet NuWays für das laufende Jahr 2,90 Euro und für 2024 sogar stolze 3,96 Euro. Trotzdem (und da fasse ich mir dann ehrlich gesagt schon an meinen Laienkopf) setzt NuWays das Unternehmen bei einem von ihnen ermittelten aktuellen KGV von 8,5 und einem erwarteten 2024er KGV von 6,2 nicht auf "Kaufen".
Ich für meinen Teil sehe in derartigen Analysen immer nur interessante Ergänzungen zu eigenen Überlegungen - aber ganz ehrlich: Wie tief soll das KGV denn sein, damit man meint, die Aktie wäre kaufenswert?
Aber ich bin ja auch kein ausgebildeter Vodoozauberer ;)
Ein schönes WE allerseits
Heute geht der Kurs der Indus Aktie wieder auf Tauchstation Richtung 24 Euro - die 25 Euro schafft man (noch?) nicht nachhaltig.
Sicher war auch das Research von Nuways (formerly known as Hauck Aufhäuser Lampe) nicht sehr hilfreich - auf den ersten Blick wenigstens. Der Analyst kommt zum Gesamturteil "Halten" mit einem Kursziel von 24 Euro.
Wenn man sich dann aber die Eckdaten des Updates anschaut, wundert man sich schon ein wenig. Zunächst weist der Analyst darauf hin, dass demnächst (im Zeitraum 2022 bis 2026) deutlich mehr Unternehmen zum Verkauf stehen sollten als im Zeitraum 2018 bis 2022 (ca. 13 % mehr). Für Indus sollte es also einfacher werden, geeignete Unternehmen zur Übernahme zu finden.
Zudem geht der "Experte" auch davon aus, dass es Indus gelingen sollte, den Verlust aus dem Fahrzeugsektor schon in 2023 signifikant um ca. 50 Mio Euro zu senken und last but not least geht der Autor auch von einer Dividendenzahlung für das wenig erfreuliche Jahr 2022 aus (er schätzt 80 bis 90 Cent).
Beim EpS erwartet NuWays für das laufende Jahr 2,90 Euro und für 2024 sogar stolze 3,96 Euro. Trotzdem (und da fasse ich mir dann ehrlich gesagt schon an meinen Laienkopf) setzt NuWays das Unternehmen bei einem von ihnen ermittelten aktuellen KGV von 8,5 und einem erwarteten 2024er KGV von 6,2 nicht auf "Kaufen".
Ich für meinen Teil sehe in derartigen Analysen immer nur interessante Ergänzungen zu eigenen Überlegungen - aber ganz ehrlich: Wie tief soll das KGV denn sein, damit man meint, die Aktie wäre kaufenswert?
Aber ich bin ja auch kein ausgebildeter Vodoozauberer ;)
Ein schönes WE allerseits
23.02.23 08:16
#644
HutaMG
Vorläufige Zahlen 2022
Guten Morgen !
Man kann ja an der vorbörslichen Entwicklung schon absehen, dass die heute Morgen gemeldeten vorläufigen Zahlen der Indus vom Markt eher kritisch gesehen werden. Mir fehlt da ein wenig das Verständnis für und mMn kann eine negative Betrachtung nur davon kommen, dass man sich die Zahlen ausschließlich oberflächlich anschaut,
Der oberflächliche Blick nimmt dann vor allem das wirklich schlimme Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs Fahrzeugtechnik (die drei Unternehmen SMA, Schäfer und Selzer wurden in "aufgegebener Geschäftsbereich" umgegliedert) in den Blick. Der Verlust dieser drei Gesellschaften liegt bei 123,9 Mio Euro und damit liegt er höher als der Umsatz der drei Unternehmen. Dies führt dann (zweiter negativer Aspekt) zu einem reduzierten Eigenkapital, das mit gut 36% nun unter der eigentlichen Zielmarke von 40% liegt.
Natürlich haben derart hohe Verluste auch Auswirkungen auf das Nettogesamtergebnis, das mit (-)51 Mio Euro deutlich negativ ist.
Das war alles vom Grundsatz her schon bekannt, führt aber, wenn man es dann schwarz auf weiß und in genauen Zahlen ausbuchstabiert sieht, bei dem ein oder anderen Marktteilnehmer dazu, die Aktien abstoßen zu wollen.
Dabei enthält die Mitteilung von heute auch "frohe Botschaften", die dann eben einfach übersehen werden. Der Umsatz der fortgeführten Beteiligungen lag bei rund 1,8 Mrd Euro (10% plus gegenüber dem Vorjahr) - und damit nur etwa 200 Mio Euro unter dem Zielwert von "mindestens 2 Mrd" der für das Jahr 2025 gesetzt wurde. Ich persönlich gehe für 2025 von etwa 2,2 Mrd Euro Umsatz aus - auch dazu fehlen nur noch 400 Mio Euro oder 22% Umsatzplus gegenüber 2022. Das sollte mit organischem Wachstum plus Übernahme weiterer Beteiligungen sehr gut darstellbar sein.
Noch wichtiger ist die Ergebnisentwicklung. Hier hat man (bereinigt) ein EBIT von 176,5 Mio Euro erreicht - macht eine EBITmarge von jetzt schon knapp 10% (der Zielmarke für 2025). Es wird also immer wahrscheinlicher, dass Indus in 2025 die angestrebten 2,2 Mrd Euro Umsatz (okay, die 2,2 sind von mir - Indus selber strebt "deutlich über 2 Mrd Euro an) und die EBITmarge nachhaltig über 10% erreicht.
Es ist mMn übrigens nicht ungeschickt vom Vorstand der Indus, sämtliche außergewöhnlichen Belastungen (insbesondere Abschreibungen) in das eh schon "verpfuschte" Jahr 2022 zu packen. Ob der Verlust dann dort 51 Mio Euro oder 15 Mio Euro beträgt, ist eigentlich egal - wichtig ist, dass man unbelastet in das Jahr 2023 geht und ab 2024 sozusagen mit bereinigter Konzernstruktur da steht.
Wie gesagt, ich glaube, dass sich diese Erkenntnis dann auch langsam am Markt durchsetzen wird - und die oberflächliche Betrachtung, die wahrscheinlich zu einem Kursverlust heute führen wird, in den Hintergrund tritt.
Man kann ja an der vorbörslichen Entwicklung schon absehen, dass die heute Morgen gemeldeten vorläufigen Zahlen der Indus vom Markt eher kritisch gesehen werden. Mir fehlt da ein wenig das Verständnis für und mMn kann eine negative Betrachtung nur davon kommen, dass man sich die Zahlen ausschließlich oberflächlich anschaut,
Der oberflächliche Blick nimmt dann vor allem das wirklich schlimme Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereichs Fahrzeugtechnik (die drei Unternehmen SMA, Schäfer und Selzer wurden in "aufgegebener Geschäftsbereich" umgegliedert) in den Blick. Der Verlust dieser drei Gesellschaften liegt bei 123,9 Mio Euro und damit liegt er höher als der Umsatz der drei Unternehmen. Dies führt dann (zweiter negativer Aspekt) zu einem reduzierten Eigenkapital, das mit gut 36% nun unter der eigentlichen Zielmarke von 40% liegt.
Natürlich haben derart hohe Verluste auch Auswirkungen auf das Nettogesamtergebnis, das mit (-)51 Mio Euro deutlich negativ ist.
Das war alles vom Grundsatz her schon bekannt, führt aber, wenn man es dann schwarz auf weiß und in genauen Zahlen ausbuchstabiert sieht, bei dem ein oder anderen Marktteilnehmer dazu, die Aktien abstoßen zu wollen.
Dabei enthält die Mitteilung von heute auch "frohe Botschaften", die dann eben einfach übersehen werden. Der Umsatz der fortgeführten Beteiligungen lag bei rund 1,8 Mrd Euro (10% plus gegenüber dem Vorjahr) - und damit nur etwa 200 Mio Euro unter dem Zielwert von "mindestens 2 Mrd" der für das Jahr 2025 gesetzt wurde. Ich persönlich gehe für 2025 von etwa 2,2 Mrd Euro Umsatz aus - auch dazu fehlen nur noch 400 Mio Euro oder 22% Umsatzplus gegenüber 2022. Das sollte mit organischem Wachstum plus Übernahme weiterer Beteiligungen sehr gut darstellbar sein.
Noch wichtiger ist die Ergebnisentwicklung. Hier hat man (bereinigt) ein EBIT von 176,5 Mio Euro erreicht - macht eine EBITmarge von jetzt schon knapp 10% (der Zielmarke für 2025). Es wird also immer wahrscheinlicher, dass Indus in 2025 die angestrebten 2,2 Mrd Euro Umsatz (okay, die 2,2 sind von mir - Indus selber strebt "deutlich über 2 Mrd Euro an) und die EBITmarge nachhaltig über 10% erreicht.
Es ist mMn übrigens nicht ungeschickt vom Vorstand der Indus, sämtliche außergewöhnlichen Belastungen (insbesondere Abschreibungen) in das eh schon "verpfuschte" Jahr 2022 zu packen. Ob der Verlust dann dort 51 Mio Euro oder 15 Mio Euro beträgt, ist eigentlich egal - wichtig ist, dass man unbelastet in das Jahr 2023 geht und ab 2024 sozusagen mit bereinigter Konzernstruktur da steht.
Wie gesagt, ich glaube, dass sich diese Erkenntnis dann auch langsam am Markt durchsetzen wird - und die oberflächliche Betrachtung, die wahrscheinlich zu einem Kursverlust heute führen wird, in den Hintergrund tritt.
24.02.23 01:43
#645
SandroV
Huta
Hallo Huta, bin da auch investiert und verfolge Indus schon lange. Jedoch sehe ich das nicht so positiv wie du. Ich denke das was das beste, auch wenn etwas spät, aber immerhin hat man jetzt die Sorgenkinder ausgegliedert. Das war einfach nicht ertragbar. Zum Umsatzanstieg haben gefühlt jedes Unternehmen über pognose gelegen. Aber der Ausblick ist bei den meisten doch eher trüb und deshalb denke ich dass Indus auch in diesem Jahr bei 1,85 Mrd liegen wird mehr traue ich Indus erstmal aufgrund der Marktlage nicht zu. Was Übernahmen angehet bin ich auch da nicht so optimistisch , <40 Eigenkapitalquote und hohe Zinsen verderben einen das Geschäft. Ich denke erstmal muss Indus auf die beine kommen und 1-2 Jahre positiven Cashflow generieren um wieder >40 zukommen und die 10% marke zu stabilisieren. Ich bleiben investiert denn langfristig traue ich der Holding schon mehr zu. Und fixiere dich nicht zu sehr auf den Umsatz. Zurzeit ist Profitabilität das wichtigste Abenteuer zukäufe braucht zurzeit wirklich kein Mensch. Bestes Beispiel Fresenius, so aufgeblasen der Laden und den Schulden muss FR sehr wahrscheinlich teilweise geschlachtet werden.
24.02.23 10:09
#646
HutaMG
Sandov
Guten Tagg !
Danke für den Input. Ich sehe auch nicht alles rosarot bei Indus. Die Behandlung der Problemunternehmen im Bereich Fahrzeugtechnik - da würde ich Dir uneingeschränkt zustimme - war alles andere als gelungen. Man hat sich da schlicht und ergreifend überschätzt. Indus ist kein auf Sanierungen spezialisiertes Unternehmen und deshalb war das Scheitern der Restrukturierung mit Bordmitteln eigentlich vorprogrammiert. Ein sehr, sehr teures Scheitern der Sanierungsbemühungen war die Folge. Da hat sich das Management deutlich verhoben und sich, um es nett zu formulieren, keinesfalls mit Ruhm bekleckert.
Was den Umsatz angeht, sehe auch ich in 2023 kein ausgesprochenes anorganisches Wachstum. Es gibt ausweislich der gestrigen Präsentation auch Unternehmen aus dem neuen Bereich Infrastructure, die unter der deutlich nachlassenden Baukonjunktur leiden. Es ist aber ja das Wesen einer Holding, dass das eine Unternehmen boomt während das andere schwächelt. Es sollten nur mehr boomen als schwächeln :-). Indus selber hat ja gestern mitgeteilt, dass ein "guter Start" ins Jahr 2023 geglückt ist. Deshalb sehe ich das entspannt.
Ich bin allerdings der Meinung, dass Indus weiter Unternehmen zukaufen wird. Man hat sich im Rahmen des Programms "PARKOUR" ausdrücklich dazu bekannt, in jedem Jahr zwei bis drei Beteiligungen auf der Tochterebene neu zu erwerben und ich denke auch, dass man das so ausführen wird, um die selbst gesteckten Ziele für 2025 zu erreichen - und die lauten ja nach wie vor "deutlich über 2 Mrd Euro Umsatz bei einer Marge von nachhaltig über 10%". Dieses Programm und diese Ziele sind auch gestern nicht "eingedampft" oder justiert worden, Ich gehe davon aus (persönliche Meinung daher ohne Gewähr), dass man die Zukäufe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit finanzieren kann und zur Not auch vorübergehend ein niedrigeres EK in Kauf nimmt - wenigstens bis 2025, wie gesagt, um die laut verkündeten und immer wieder wiederholten Ziele auch zu erreichen. Mag sein, dass man dann ab 2026 erst einmal eine Pause macht, um das EK wieder aufzufüllen... Aber man wird mMn alles dafür tun, um die wie gesagt mehrfach wiederholten uns bestätigten Kursziele zu erreichen. Sollte man tatsächlich diese zwei bis drei Zukäufe zustandebringen, wird allein dadurch der Umsatz in die Nähe der von mir geschätzten 2,2 Mrd Euro in 2025 kommen...Ich würde im übrigen auch davon ausgehen, dass bei steigenden Finanzierungskosten für die Übernahme einer Beteiligung auch die Preise der Beteiligungen leicht zurück gehen sollten (ähnlich wie auf dem Immobilienmarkt).
Was aber für das EpS davon abgesehen von enormer Wichtigkeit ist: Durch die Vermeidung der immensen (und wie Du ja zurecht gesagt hast, im Grunde untragbaren) Verluste wird sich auch die Steuerquote zukünftig wieder normalisieren was einen erheblichen positiven Effekt auf das Konzernergebnis nach Steuern und damit auf das EpS haben wird. In 2021 lag die Steuerquote bei 52,1 %. Alleine durch eine normalisierte Steuerquote von 33% hätte man ein um fast 20 Mio Euro höheres Ergebnis ausweisen können.
Danke für den Input. Ich sehe auch nicht alles rosarot bei Indus. Die Behandlung der Problemunternehmen im Bereich Fahrzeugtechnik - da würde ich Dir uneingeschränkt zustimme - war alles andere als gelungen. Man hat sich da schlicht und ergreifend überschätzt. Indus ist kein auf Sanierungen spezialisiertes Unternehmen und deshalb war das Scheitern der Restrukturierung mit Bordmitteln eigentlich vorprogrammiert. Ein sehr, sehr teures Scheitern der Sanierungsbemühungen war die Folge. Da hat sich das Management deutlich verhoben und sich, um es nett zu formulieren, keinesfalls mit Ruhm bekleckert.
Was den Umsatz angeht, sehe auch ich in 2023 kein ausgesprochenes anorganisches Wachstum. Es gibt ausweislich der gestrigen Präsentation auch Unternehmen aus dem neuen Bereich Infrastructure, die unter der deutlich nachlassenden Baukonjunktur leiden. Es ist aber ja das Wesen einer Holding, dass das eine Unternehmen boomt während das andere schwächelt. Es sollten nur mehr boomen als schwächeln :-). Indus selber hat ja gestern mitgeteilt, dass ein "guter Start" ins Jahr 2023 geglückt ist. Deshalb sehe ich das entspannt.
Ich bin allerdings der Meinung, dass Indus weiter Unternehmen zukaufen wird. Man hat sich im Rahmen des Programms "PARKOUR" ausdrücklich dazu bekannt, in jedem Jahr zwei bis drei Beteiligungen auf der Tochterebene neu zu erwerben und ich denke auch, dass man das so ausführen wird, um die selbst gesteckten Ziele für 2025 zu erreichen - und die lauten ja nach wie vor "deutlich über 2 Mrd Euro Umsatz bei einer Marge von nachhaltig über 10%". Dieses Programm und diese Ziele sind auch gestern nicht "eingedampft" oder justiert worden, Ich gehe davon aus (persönliche Meinung daher ohne Gewähr), dass man die Zukäufe aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit finanzieren kann und zur Not auch vorübergehend ein niedrigeres EK in Kauf nimmt - wenigstens bis 2025, wie gesagt, um die laut verkündeten und immer wieder wiederholten Ziele auch zu erreichen. Mag sein, dass man dann ab 2026 erst einmal eine Pause macht, um das EK wieder aufzufüllen... Aber man wird mMn alles dafür tun, um die wie gesagt mehrfach wiederholten uns bestätigten Kursziele zu erreichen. Sollte man tatsächlich diese zwei bis drei Zukäufe zustandebringen, wird allein dadurch der Umsatz in die Nähe der von mir geschätzten 2,2 Mrd Euro in 2025 kommen...Ich würde im übrigen auch davon ausgehen, dass bei steigenden Finanzierungskosten für die Übernahme einer Beteiligung auch die Preise der Beteiligungen leicht zurück gehen sollten (ähnlich wie auf dem Immobilienmarkt).
Was aber für das EpS davon abgesehen von enormer Wichtigkeit ist: Durch die Vermeidung der immensen (und wie Du ja zurecht gesagt hast, im Grunde untragbaren) Verluste wird sich auch die Steuerquote zukünftig wieder normalisieren was einen erheblichen positiven Effekt auf das Konzernergebnis nach Steuern und damit auf das EpS haben wird. In 2021 lag die Steuerquote bei 52,1 %. Alleine durch eine normalisierte Steuerquote von 33% hätte man ein um fast 20 Mio Euro höheres Ergebnis ausweisen können.
24.02.23 15:36
#647
HutaMG
Ein Tag später
Nun ja, der Markt nimmt die Zahlen mit einem Tag Zeitverzögerung dann doch krumm. Dazu tragen sicher auch die Urteile der Analysten bei. Inzwischen sehen alle vier Researcher, die auf der Grundlage der aktuellen Zahlen ein Update erstellt haben, Indus nur noch als Halteposition - mit Kursziel zwischen 24 und 27 Euro (die beiden Analysten, die Indus zum Kauf empfehlen haben ihr Research noch nicht erneuert).
Wie gesagt, jeder muss selber wissen, was er mit der Aktie macht. Auf der Homepage der Indus kann man leider nicht jedes Research einsehen - aktuell nur noch das von LBBW (Nuways hat glaube ich das Update vor den Zahlen gestern erstellt). LBBW behält das Kursziel bei (27 Euro) aber wegen des gestiegenen Kurses stuft man Indus eben herab. Wenn ich mir die von der LBBW prognostizierten Zahlen anschaue, kann ich damit sehr gut leben. LBBW schätzt den Umsatz für 2023 auf knapp 1,9 Mio Euro (leichter Rückgang gegenüber 2022) und das EpS bei 2,91 Euro (und die Dividende dann bei 1,20 Euro). Wie gesagt, sowohl mit den Zahlen als auch mit dem Kursziel kann ich derzeit gut leben - vielleicht sollte jemand, der die Aktie nicht sowieso drei oder vier oder mehr Jahre halten möchte, derzeit tatsächlich nicht auf den Zug aufspringen. Kurzfristig könnte die rückläufige Baukonjunktur Indus ein bisschen in die Umsatzsuppe spucken.
Ich persönlich habe mir eine Grenze gesetzt unter der ich nachkaufen werde, weil ich eben die Aktie durchaus noch länger halten möchte und nach wie vor davon überzeugt bin, dass wir heute (und vielleicht in den nächsten Tagen noch) eine Überreaktion sehen. Man muss sich ja nur die EpS-Perspektiven ansehen (und die hängen eben nicht daran, dass Indus jedes Jahr den Umsatz exorbitant steigert oder das Unternehmen Jahr für Jahr eine höhere Ebitmarge vorzeigen kann - sondern eben nicht zuletzt an der nicht mehr überproportional hohen Steuerbelastung der Holding).
Das wird sich meiner Überzeugung nach (aber natürlich nur meine Meinung und daher ohne Gewähr) mittelfristig auch wieder positiv auf den Aktienkurs auswirken...
Wie gesagt, jeder muss selber wissen, was er mit der Aktie macht. Auf der Homepage der Indus kann man leider nicht jedes Research einsehen - aktuell nur noch das von LBBW (Nuways hat glaube ich das Update vor den Zahlen gestern erstellt). LBBW behält das Kursziel bei (27 Euro) aber wegen des gestiegenen Kurses stuft man Indus eben herab. Wenn ich mir die von der LBBW prognostizierten Zahlen anschaue, kann ich damit sehr gut leben. LBBW schätzt den Umsatz für 2023 auf knapp 1,9 Mio Euro (leichter Rückgang gegenüber 2022) und das EpS bei 2,91 Euro (und die Dividende dann bei 1,20 Euro). Wie gesagt, sowohl mit den Zahlen als auch mit dem Kursziel kann ich derzeit gut leben - vielleicht sollte jemand, der die Aktie nicht sowieso drei oder vier oder mehr Jahre halten möchte, derzeit tatsächlich nicht auf den Zug aufspringen. Kurzfristig könnte die rückläufige Baukonjunktur Indus ein bisschen in die Umsatzsuppe spucken.
Ich persönlich habe mir eine Grenze gesetzt unter der ich nachkaufen werde, weil ich eben die Aktie durchaus noch länger halten möchte und nach wie vor davon überzeugt bin, dass wir heute (und vielleicht in den nächsten Tagen noch) eine Überreaktion sehen. Man muss sich ja nur die EpS-Perspektiven ansehen (und die hängen eben nicht daran, dass Indus jedes Jahr den Umsatz exorbitant steigert oder das Unternehmen Jahr für Jahr eine höhere Ebitmarge vorzeigen kann - sondern eben nicht zuletzt an der nicht mehr überproportional hohen Steuerbelastung der Holding).
Das wird sich meiner Überzeugung nach (aber natürlich nur meine Meinung und daher ohne Gewähr) mittelfristig auch wieder positiv auf den Aktienkurs auswirken...
28.02.23 11:34
#648
Highländer49
Indus
Indus Holding: Was bedeutet der Neustart für die Aktie?
https://www.finanznachrichten.de/...r-neustart-fuer-die-aktie-486.htm
04.03.23 11:53
#649
HutaMG
"Der Markt"
Guten Tag !
Ich vermute mal, dass "der Markt" jetzt erst einmal abwartet, bis Indus einen Dividendenvorschlag für 2022 und eine konkrete Prohnose für 2023 vorgelegt hat.
Man hat ja in 2022 einen Verlust ausweisen müssen, allerdings lag das um nicht finanziell wirksame Abschreibungen bereinigte EBIT aus den fortzuführenden Beteiligungen noch über dem EBIT aus 2021. Ich bin daher gespannt, was die Indus als Bezugsgröße für die Dividende nimmt - der ausgewiesene Verlust dürfte dabei ja eher zu einem Dividendenausfall führen - mMn (aber das ist geraten und deshalb ohne Gewähr) wird man eher auf das bereinigte EBIT (also ohne Verluste aus dem aufzugebenden Unternehmen abstellen).
Für 2023 wäre ich persönlich mit einem Umsatz auf Höhe des Jahres 2022 zufrieden und mit einer ähnlichen EBITmarge. Man sollte (jedenfalls mMn) aber auch herausstellen, dass sich das Konzernergebnis und damit auch das EpS schon dadurch deutlich verbessern sollte, dass die extrem hohen Verluste aus SMA, Selzer und Schäfer in 2023 geringer sein werden (sicher auch davon abhängig WANN man diese Unternehmen veräußern kann) und dadurch die Steuerquote messbar sinken sollte.
Ich vermute mal, dass "der Markt" jetzt erst einmal abwartet, bis Indus einen Dividendenvorschlag für 2022 und eine konkrete Prohnose für 2023 vorgelegt hat.
Man hat ja in 2022 einen Verlust ausweisen müssen, allerdings lag das um nicht finanziell wirksame Abschreibungen bereinigte EBIT aus den fortzuführenden Beteiligungen noch über dem EBIT aus 2021. Ich bin daher gespannt, was die Indus als Bezugsgröße für die Dividende nimmt - der ausgewiesene Verlust dürfte dabei ja eher zu einem Dividendenausfall führen - mMn (aber das ist geraten und deshalb ohne Gewähr) wird man eher auf das bereinigte EBIT (also ohne Verluste aus dem aufzugebenden Unternehmen abstellen).
Für 2023 wäre ich persönlich mit einem Umsatz auf Höhe des Jahres 2022 zufrieden und mit einer ähnlichen EBITmarge. Man sollte (jedenfalls mMn) aber auch herausstellen, dass sich das Konzernergebnis und damit auch das EpS schon dadurch deutlich verbessern sollte, dass die extrem hohen Verluste aus SMA, Selzer und Schäfer in 2023 geringer sein werden (sicher auch davon abhängig WANN man diese Unternehmen veräußern kann) und dadurch die Steuerquote messbar sinken sollte.
23.03.23 10:46
#651
HutaMG
Wenn man nur drüber schaut...
...sieht das Ergebnis so aus wie von Robin beschrieben.
Aber man sollte schon genauer hinschauen. Es gibt das Gesamtergebnis, das von den exorbitant hohen Verlusten (operativ, vor allem durch Wertberichtigungen verursacht) der zur Disposition gestellten Unternehmen tatsächlich in den roten Bereich abgerutscht ist. Das war aber schon vorher klar und unterstreicht nur noch einmal die Wichtigkeit, diese Unternehmen "loszuwerden".
Es gibt aber eben auch das Ergebnis des fortgeführten Geschäftsbereichs - und das ist ja für die Zukunft deutlich interessanter - und das ist durchaus positiv. Man konnte das EBIT für die fortgeführten Beteiligungen gegenüber 2022 noch einmal steigern - und das in einem sicher nicht einfachen Jahr (Ukrainekrieg, Energiepreise, Lieferketten) und auch obwohl es einzelne Unternehmen bei Indus gibt, die unter der nachlassenden Baukonjunktur leiden.
Schaut man sich die fortgeführten Tätigkeiten an, wurde dort ein EpS von 2,68 Euro erzielt - und das obwohl man aus Vorsichtsgründen auch bei diesen Unternehmen Wertminderungen von knapp 43 Mio Euro vorgenommen hat. Man bleibt für 2025 dabei, dass man über 2 Mrd Euro Umsatz erzielen will - bei einer Marge von über 10%. Vergleicht man das EBIT 2025 (am unteren Rand 200 Mio Euro) mit dem Ebit aus fortgeführten Bereichen in 2022 (nach Wertminderungen) von 133 Mio Euro, sieht man den Hebel, den man mMn bei Indus hat.
Aber man sollte schon genauer hinschauen. Es gibt das Gesamtergebnis, das von den exorbitant hohen Verlusten (operativ, vor allem durch Wertberichtigungen verursacht) der zur Disposition gestellten Unternehmen tatsächlich in den roten Bereich abgerutscht ist. Das war aber schon vorher klar und unterstreicht nur noch einmal die Wichtigkeit, diese Unternehmen "loszuwerden".
Es gibt aber eben auch das Ergebnis des fortgeführten Geschäftsbereichs - und das ist ja für die Zukunft deutlich interessanter - und das ist durchaus positiv. Man konnte das EBIT für die fortgeführten Beteiligungen gegenüber 2022 noch einmal steigern - und das in einem sicher nicht einfachen Jahr (Ukrainekrieg, Energiepreise, Lieferketten) und auch obwohl es einzelne Unternehmen bei Indus gibt, die unter der nachlassenden Baukonjunktur leiden.
Schaut man sich die fortgeführten Tätigkeiten an, wurde dort ein EpS von 2,68 Euro erzielt - und das obwohl man aus Vorsichtsgründen auch bei diesen Unternehmen Wertminderungen von knapp 43 Mio Euro vorgenommen hat. Man bleibt für 2025 dabei, dass man über 2 Mrd Euro Umsatz erzielen will - bei einer Marge von über 10%. Vergleicht man das EBIT 2025 (am unteren Rand 200 Mio Euro) mit dem Ebit aus fortgeführten Bereichen in 2022 (nach Wertminderungen) von 133 Mio Euro, sieht man den Hebel, den man mMn bei Indus hat.
23.03.23 14:39
#652
HutaMG
Hausaufgaben
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ist es sicher nicht so, dass bei Indus die Bäume schon in 2023 in den Himmel wachsen werden. Dafür sind die Umstände in der Wirtschaft sicher nicht günstig genug. Ich glaube gestern haben die fünf "Wirtschaftsweisen" für Deutschland in 2023 ein Miniwachstum von 0,2% vorhergesagt - nachdem man bisher mit einem Minus gerechnet hatte. Indus bildet als Mittelstandsholding einen Querschnitt durch viel Branchen der deutschen Wirtschaft ab und deshalb wäre es in meinen Augen schon ein schöner Erfolg, wenn man den Umsatz bei den fortzuführenden Beteiligungen um zwischen 5 und 10% steigern könnte.
Unbestritten wird auch die erwartete Marge noch lange nicht im Zielbereich liegen. Man möchte als Ziel 10% schaffen und wird im kommenden Jahr voraussichtlich bei zwischen 7 und 8% landen. Sicher wird es die ein oder andere Baufirma geben, die unter den wegbrechenden Aufträgen landet (wobei ich nochmal sage, dass das erstens nur einige wenige Firmen bei Indus betrifft und dass ich persönlich der Auffassung bin, dass die Baukonjunktur auch wieder anziehen wird, denn wir haben ja nicht etwa zu viele Wohnungen und müssen auf Jahre hinaus nicht mehr bauen sondern wir haben viel zu wenig Wohnungen) und es wird auch das ein oder andere Unternehmen geben, das unter hohen Liefer- und Energiepreisen leiden wird (im letzten Jahr noch nicht so spürbar, weil man da noch Reserven aus dem Vorjahr mit verbrauchen konnte). Deshalb die vorübergehend stagnierende Marge.
Wenn man das einordnen möchte, darf man mMn) nicht vergessen, dass die Indusaktie in den letzten 5 Jahren erheblich abgegeben hat. Vor ziemlich genau 5 Jahren stand die Aktie bei etwa 60 Euro - heute bekanntermaßen nur noch bei gut einem Drittel. Das hatte auch Gründe - nämlich die lahmende Fahrzeugtechnik und die Tatsache, so würde ich das sehen, dass man bei Indus der Fehleinschätzung aufgesessen ist, dass man die strauchelnden Betriebe schon irgendwie mit Bordmitteln wieder zum laufen bekommt. Wie gesagt, das ist gründlich in die Hose gegangen und hat in den letzten Jahren die Indusbilanz und die GuV ganz erheblich belastet. Es war an der Zeit (und bei Indus hat man dies auch (endlich) eingesehen, diese Unternehmen in andere Hände abzugeben - idealerweise besser für das Unternehmen, das in einem neuen Umfeld vielleicht Synergien erzielen kann, die es bei Indus nicht gab - und natürlich besser für Indus, weil die aufgelaufenen Verluste aus diesen Problemunternehmen einmal ganz erheblich auf das jeweilige Jahresergebnis gedrückt haben und zweitens die Steuerquote durch die Decke getrieben haben, weil es keine steuerlichen Verlustverrechnungsmöglichkeiten gab.
Nun ist man dabei, sich (schmerzhaft weil nicht ganz billig) von diesen Unternehmen zu trennen und sich neu aufzustellen. Den Effekt sieht man schon an den (um die aufzugebenden Bereiche bereinigten) Zahlen 2022 und man wird sie in den kommenden Jahren noch deutlicher sehen.
In 2022 hat man bereinigt pro Aktie 2,68 Euro verdient - damit wird der gesunde Teil von Indus (und bis auf zwei Unternehmen sind die Beteiligungen der Indus ja keine Problemunternehmen) aktuell mit einem KGV von 8,5 bewertet. In 2023 soll das Ergebnis aus den fortzuführenden Bereichen ähnlich ausfallen bzw. leicht steigen - die meisten Analysten gehen von etwa 2,90 Euro EpS aus - und in 2025 soll das Ergebnis deutlich verbessert sein (ich gehe mal davon aus, dass 2024 auf dem Weg dorthin ebenfalls deutlich bessere Ergebnisse liefern wird als 2022/2023).
Das heißt im Klartext, dass bei Indus nicht nur die aktuellen Zahlen stimmen sondern auch die Aussichten. Wie gesagt hat man bei Indus die Hausaufgaben nun doch endlich erledigt und mMn (aber wie immer nur meine persönliche Meinung und keine Empfehlung) sollte dann auch sukzessive der Weg wieder frei sein zu höheren Bewertungen.
Unbestritten wird auch die erwartete Marge noch lange nicht im Zielbereich liegen. Man möchte als Ziel 10% schaffen und wird im kommenden Jahr voraussichtlich bei zwischen 7 und 8% landen. Sicher wird es die ein oder andere Baufirma geben, die unter den wegbrechenden Aufträgen landet (wobei ich nochmal sage, dass das erstens nur einige wenige Firmen bei Indus betrifft und dass ich persönlich der Auffassung bin, dass die Baukonjunktur auch wieder anziehen wird, denn wir haben ja nicht etwa zu viele Wohnungen und müssen auf Jahre hinaus nicht mehr bauen sondern wir haben viel zu wenig Wohnungen) und es wird auch das ein oder andere Unternehmen geben, das unter hohen Liefer- und Energiepreisen leiden wird (im letzten Jahr noch nicht so spürbar, weil man da noch Reserven aus dem Vorjahr mit verbrauchen konnte). Deshalb die vorübergehend stagnierende Marge.
Wenn man das einordnen möchte, darf man mMn) nicht vergessen, dass die Indusaktie in den letzten 5 Jahren erheblich abgegeben hat. Vor ziemlich genau 5 Jahren stand die Aktie bei etwa 60 Euro - heute bekanntermaßen nur noch bei gut einem Drittel. Das hatte auch Gründe - nämlich die lahmende Fahrzeugtechnik und die Tatsache, so würde ich das sehen, dass man bei Indus der Fehleinschätzung aufgesessen ist, dass man die strauchelnden Betriebe schon irgendwie mit Bordmitteln wieder zum laufen bekommt. Wie gesagt, das ist gründlich in die Hose gegangen und hat in den letzten Jahren die Indusbilanz und die GuV ganz erheblich belastet. Es war an der Zeit (und bei Indus hat man dies auch (endlich) eingesehen, diese Unternehmen in andere Hände abzugeben - idealerweise besser für das Unternehmen, das in einem neuen Umfeld vielleicht Synergien erzielen kann, die es bei Indus nicht gab - und natürlich besser für Indus, weil die aufgelaufenen Verluste aus diesen Problemunternehmen einmal ganz erheblich auf das jeweilige Jahresergebnis gedrückt haben und zweitens die Steuerquote durch die Decke getrieben haben, weil es keine steuerlichen Verlustverrechnungsmöglichkeiten gab.
Nun ist man dabei, sich (schmerzhaft weil nicht ganz billig) von diesen Unternehmen zu trennen und sich neu aufzustellen. Den Effekt sieht man schon an den (um die aufzugebenden Bereiche bereinigten) Zahlen 2022 und man wird sie in den kommenden Jahren noch deutlicher sehen.
In 2022 hat man bereinigt pro Aktie 2,68 Euro verdient - damit wird der gesunde Teil von Indus (und bis auf zwei Unternehmen sind die Beteiligungen der Indus ja keine Problemunternehmen) aktuell mit einem KGV von 8,5 bewertet. In 2023 soll das Ergebnis aus den fortzuführenden Bereichen ähnlich ausfallen bzw. leicht steigen - die meisten Analysten gehen von etwa 2,90 Euro EpS aus - und in 2025 soll das Ergebnis deutlich verbessert sein (ich gehe mal davon aus, dass 2024 auf dem Weg dorthin ebenfalls deutlich bessere Ergebnisse liefern wird als 2022/2023).
Das heißt im Klartext, dass bei Indus nicht nur die aktuellen Zahlen stimmen sondern auch die Aussichten. Wie gesagt hat man bei Indus die Hausaufgaben nun doch endlich erledigt und mMn (aber wie immer nur meine persönliche Meinung und keine Empfehlung) sollte dann auch sukzessive der Weg wieder frei sein zu höheren Bewertungen.
25.03.23 08:12
#653
HutaMG
Capital Markets Day
Guten Morgen !
Wenn man sich die Präsentation zum gestrigen Kapitalmarkttag anschaut, gibt einige interessante Festestellungen.
Die Präsentation findet man hier: https://indus.de/app/uploads/2023/03/...pital-Markets-Day_Website.pdf
Ich will nur kurz die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte zusammenfassen.
1.) Man geht bei Indus wohl davon aus, dass die derzeit laufenden Gespräche zum Verkauf von Schäfer und Selzer in absehbarer Zeit auch zu einem Ergebnis, sprich Verkauf, der Unternehmen führen werden. Damit wäre das Kapitel problematische Serienzulieferer bei Indus dann auch endgültig beendet. Seite 16 der Präsentation
2.) Man beabsichtigt weiterhin zwei Unternehmen je Jahr auf Tochterebene hinzuzuerwerben. Dafür setzt das Management zwischen 50 und 60 Mio Euro pro Jahr an, denn es sollen keine Sanierungsfälle gekauft werden sondern nur Unternehmen, die klar definierte Kriterien auch in Hinsicht auf Gewinn, EK etc. erfüllen. Das halte ich für positiv, weil man weder die Zeit noch das Know How hat, um Sanierungsfälle zu behandeln. Seiten 8 und 9 der Präsentation.
3.) Der Free Cashflow, der ja als zusätzliche Kenngröße eingeführt wird, soll nach den Plänen der Indus in den nächsten Jahren immer deutlich über 100 Mio Euro liegen (in Richtung 2025 mit den steigenden Ergebnissen ebenfalls zuwachsend), so dass genügend Cash vorhanden sein sollte, um Dividende, Übernahmen und zusätzlich höhere Zinsen zu bezahlen. Seite 87 der Präsentation
4.) 2023 wird sicher kein einfaches Jahr. Deshalb hat der Vorstand die Margenschätzung für das EBIT eher vorsichtig angesetzt. Gründe dafür sind einige Beteiligungen im Bereich Infrastructure, die unter der schwächelnden Baukonjunktur leiden aber eben auch der Bereich Materials, der von stark steigenden Energiekosten und Materialpreisen leidet. Im Vorjahr ist das noch nicht so durchgeschlagen, weil man teilweise noch auf vorhandene Lagerbestände bei Material und ältere und länger laufende Energielieferkontrakte zurückgreifen konnte. Dies entfällt in 2023.
5.) In jedem Fall wächst Indus aber deutlich stärker als das BIP. Hierfür haben die Wirtschaftsweisen eine Wachstumsprognose von 0,1 % abgegeben (nachdem man bisher von einer Stagnation ausgegangen war). Indus wird dies mit seinem prognostizierten Wachstum von zwischen 5 und 11% in jedem Fall deutlich übertreffen. Indus hat auch in den Vorjahren das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich übertroffen und ist fast doppelt so stark gewachsen wie die deutsche Wirtschaft im Schnitt und zwar auch wenn man nur das organische Wachstum heranzieht. Das Gesamtwachstum einschließlich neuer Beteiligungen war noch einmal deutlich höher. Seite 82 der Präsentation
6.) Trotz der nicht einfachen Rahmenbedingungen schätzt man bei Indus, dass man das EBIT von 133 Mio Euro auf (in der Mitte der Prognose) 155 Mio Euro steigern kann. Der Fairness halber muss man aber darauf hinweisen, dass in den 133 Mio Euro schon 42 Mio Euro Wertminderungen auf Beteiligungsunternehmen enthalten waren. Das operative EBIT wird also leicht rückläufig sein. Entscheidend ist aber ja, wie sich die Ertragskennziffern zum Aktienkurs darstellen. Die 133 Mio Euro aus 2022 reichen aus, um das EpS auf 2,68 Euro anwachsen zu lassen. Dies entspricht dann einem KGV von nur noch 8,3 auf der Basis des gestrigen Schlusskurses. Erreicht Indus die Mitte der Prognose für das laufende Jahr, sollte das EpS rechnerisch auf 3,12 Euro steigen. Hiervon wird man aber noch einen Abschlag machen müssen, weil die Zinsen steigen sollten. In jedem Fall sinkt das KGV aber noch einmal deutlich unter die Zahl von 8,3!!!
7.) Noch entscheidender zur Bewertung der Aktie (und mMn auch noch erfreulicher) ist die Guidance, die Indus auf dem CMD für die kommenden Jahre gegeben hat. Ich hatte ja immer geschätzt, dass man bis 2025 den Umsatz auf etwa 2,2 Mrd Euro steigern kann und die Ebitmarge dann bei 10% liegen würde. Indus selber übertrifft die Umsatzerwartung nun mit den eigenen Erwartungen. 2024 soll der Umsatz schon bei 2,1 bis 2,2 Mrd Euro liegen und dann in 2025 2,3 bis 2,4 Mrd Euro liegen. Zu dem Wachstum sollen neue Beteiligungen dann etwa 125 Mio Euro beitragen. Seite 84 der Präsentation.
Das Ebit soll in 2024 um die 200 Mio Euro liegen (verglichen mit den 133 Mio Euro aus 2022) und in 2025 um die 240 Mio Euro. Seite 85 der Präsentation.
Dabei ist es interessant, dass die neuen Gesellschaften wegen der PPA Abschreibungen zunächst einmal einen etwas geringeren Ergebnisbeitrag abliefern.
Rein rechnerisch würde ein EBIT von 200 Mio Euro ein EpS (Basis ist die Berechnung 2022) von etwa 4 Euro bedeuten und eins von 230 Mio Euro ein EpS von 4,60 Euro, auch wenn man, wie gesagt, berücksichtigen muss, dass unterhalb des EBIT in der GuV höhere Aufwendungen für Zinsen entstehen und das rechnerische EpS daher höher sein dürfte als das tatsächliche aber die Zahlen zeigen mMn die Richtung an.
8.) Insgesamt ist die Präsentation sehr instruktiv und lesenswert, wenn man sich für das Unternehmen interessiert. Meiner Ansicht nach wird aus der Präsentation vor allem deutlich, dass man nun endlich mit einem hohen Tempo unterwegs ist, um sich von den Altlasten zu trennen und (noch wichtiger) es wird klar, welches Potential in der Indus steckt (sowohl was die einzelnen Beteiligungen angeht (wenn man sich die Beispiele aus den einzelnen Bereichen anschaut) als auch was das Zahlenwerk betrifft. Aus meiner Sicht aber das ist ja nichts Neues ist der aktuelle Kurs (von allgemeinen Marktbewegungen mal abgesehen) sicher eher günstig zu nennen aber das ist wie immer nur meine Meinung und keine Empfehlung.
Ein schönes Wochenende
Wenn man sich die Präsentation zum gestrigen Kapitalmarkttag anschaut, gibt einige interessante Festestellungen.
Die Präsentation findet man hier: https://indus.de/app/uploads/2023/03/...pital-Markets-Day_Website.pdf
Ich will nur kurz die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte zusammenfassen.
1.) Man geht bei Indus wohl davon aus, dass die derzeit laufenden Gespräche zum Verkauf von Schäfer und Selzer in absehbarer Zeit auch zu einem Ergebnis, sprich Verkauf, der Unternehmen führen werden. Damit wäre das Kapitel problematische Serienzulieferer bei Indus dann auch endgültig beendet. Seite 16 der Präsentation
2.) Man beabsichtigt weiterhin zwei Unternehmen je Jahr auf Tochterebene hinzuzuerwerben. Dafür setzt das Management zwischen 50 und 60 Mio Euro pro Jahr an, denn es sollen keine Sanierungsfälle gekauft werden sondern nur Unternehmen, die klar definierte Kriterien auch in Hinsicht auf Gewinn, EK etc. erfüllen. Das halte ich für positiv, weil man weder die Zeit noch das Know How hat, um Sanierungsfälle zu behandeln. Seiten 8 und 9 der Präsentation.
3.) Der Free Cashflow, der ja als zusätzliche Kenngröße eingeführt wird, soll nach den Plänen der Indus in den nächsten Jahren immer deutlich über 100 Mio Euro liegen (in Richtung 2025 mit den steigenden Ergebnissen ebenfalls zuwachsend), so dass genügend Cash vorhanden sein sollte, um Dividende, Übernahmen und zusätzlich höhere Zinsen zu bezahlen. Seite 87 der Präsentation
4.) 2023 wird sicher kein einfaches Jahr. Deshalb hat der Vorstand die Margenschätzung für das EBIT eher vorsichtig angesetzt. Gründe dafür sind einige Beteiligungen im Bereich Infrastructure, die unter der schwächelnden Baukonjunktur leiden aber eben auch der Bereich Materials, der von stark steigenden Energiekosten und Materialpreisen leidet. Im Vorjahr ist das noch nicht so durchgeschlagen, weil man teilweise noch auf vorhandene Lagerbestände bei Material und ältere und länger laufende Energielieferkontrakte zurückgreifen konnte. Dies entfällt in 2023.
5.) In jedem Fall wächst Indus aber deutlich stärker als das BIP. Hierfür haben die Wirtschaftsweisen eine Wachstumsprognose von 0,1 % abgegeben (nachdem man bisher von einer Stagnation ausgegangen war). Indus wird dies mit seinem prognostizierten Wachstum von zwischen 5 und 11% in jedem Fall deutlich übertreffen. Indus hat auch in den Vorjahren das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich übertroffen und ist fast doppelt so stark gewachsen wie die deutsche Wirtschaft im Schnitt und zwar auch wenn man nur das organische Wachstum heranzieht. Das Gesamtwachstum einschließlich neuer Beteiligungen war noch einmal deutlich höher. Seite 82 der Präsentation
6.) Trotz der nicht einfachen Rahmenbedingungen schätzt man bei Indus, dass man das EBIT von 133 Mio Euro auf (in der Mitte der Prognose) 155 Mio Euro steigern kann. Der Fairness halber muss man aber darauf hinweisen, dass in den 133 Mio Euro schon 42 Mio Euro Wertminderungen auf Beteiligungsunternehmen enthalten waren. Das operative EBIT wird also leicht rückläufig sein. Entscheidend ist aber ja, wie sich die Ertragskennziffern zum Aktienkurs darstellen. Die 133 Mio Euro aus 2022 reichen aus, um das EpS auf 2,68 Euro anwachsen zu lassen. Dies entspricht dann einem KGV von nur noch 8,3 auf der Basis des gestrigen Schlusskurses. Erreicht Indus die Mitte der Prognose für das laufende Jahr, sollte das EpS rechnerisch auf 3,12 Euro steigen. Hiervon wird man aber noch einen Abschlag machen müssen, weil die Zinsen steigen sollten. In jedem Fall sinkt das KGV aber noch einmal deutlich unter die Zahl von 8,3!!!
7.) Noch entscheidender zur Bewertung der Aktie (und mMn auch noch erfreulicher) ist die Guidance, die Indus auf dem CMD für die kommenden Jahre gegeben hat. Ich hatte ja immer geschätzt, dass man bis 2025 den Umsatz auf etwa 2,2 Mrd Euro steigern kann und die Ebitmarge dann bei 10% liegen würde. Indus selber übertrifft die Umsatzerwartung nun mit den eigenen Erwartungen. 2024 soll der Umsatz schon bei 2,1 bis 2,2 Mrd Euro liegen und dann in 2025 2,3 bis 2,4 Mrd Euro liegen. Zu dem Wachstum sollen neue Beteiligungen dann etwa 125 Mio Euro beitragen. Seite 84 der Präsentation.
Das Ebit soll in 2024 um die 200 Mio Euro liegen (verglichen mit den 133 Mio Euro aus 2022) und in 2025 um die 240 Mio Euro. Seite 85 der Präsentation.
Dabei ist es interessant, dass die neuen Gesellschaften wegen der PPA Abschreibungen zunächst einmal einen etwas geringeren Ergebnisbeitrag abliefern.
Rein rechnerisch würde ein EBIT von 200 Mio Euro ein EpS (Basis ist die Berechnung 2022) von etwa 4 Euro bedeuten und eins von 230 Mio Euro ein EpS von 4,60 Euro, auch wenn man, wie gesagt, berücksichtigen muss, dass unterhalb des EBIT in der GuV höhere Aufwendungen für Zinsen entstehen und das rechnerische EpS daher höher sein dürfte als das tatsächliche aber die Zahlen zeigen mMn die Richtung an.
8.) Insgesamt ist die Präsentation sehr instruktiv und lesenswert, wenn man sich für das Unternehmen interessiert. Meiner Ansicht nach wird aus der Präsentation vor allem deutlich, dass man nun endlich mit einem hohen Tempo unterwegs ist, um sich von den Altlasten zu trennen und (noch wichtiger) es wird klar, welches Potential in der Indus steckt (sowohl was die einzelnen Beteiligungen angeht (wenn man sich die Beispiele aus den einzelnen Bereichen anschaut) als auch was das Zahlenwerk betrifft. Aus meiner Sicht aber das ist ja nichts Neues ist der aktuelle Kurs (von allgemeinen Marktbewegungen mal abgesehen) sicher eher günstig zu nennen aber das ist wie immer nur meine Meinung und keine Empfehlung.
Ein schönes Wochenende
13.05.23 07:00
#654
HutaMG
Zahlen Q1 2023
Guten Morgen !
Die Zahlen sehen auf den ersten Blick einigermaßen unspektakulär aus - das ist sicher auch der Grund dafür, dass die Aktie gestern unter 26 Euro geschlossen hat.
Aber erstens ist es sicher keine Selbstverständlichkeit, dass man auch in diesen wirtschaftlich immer noch sehr schwierigen Zeit 8% Umsatz- und Ergebniswachstum vorweisen kann und zum zweiten zeigen sich, wenn man genauer hinschaut schon Wichtigkeit und Erfolg des Konzernumbaus.
Ohne die zum Verkauf stehenden beiden Gesellschaften hätte Indus ein EpS von 93 Cent für die ersten drei Monaten ausgewiesen - und das übrigens obwohl die abflauende Baukonjunktur durchaus einen negativen Ergebniseffekt auf die Gesellschaften gehabt hat, die im Wesentlichen im Bereich Wohnungsneubau tätig sind (wobei ich persönlich davon ausgehe, dass es sich hierbei "nur" um eine Delle handeln kann, denn faktisch fehlen eben zitausend Wohnungen in Deutschland, was die Mietpreise in sehr ungesunde Höhen treibt). Nun wird es demnach wichtig, die beiden zum Verkauf stehenden Gesellschaften Schäfer und Selzer auch möglichst rasch zu veräußern. Der Vorstand zeigt sich ja sehr optimistisch, dass man dies "deutlich vor Jahresende" hinbekommt.
Bei Indus ist man mMn weiter auf dem richtigen Weg, die Prognosen des Vorstands und der (meisten) Analysten zu erfüllen. Im nächsten Jahr dürfte man (nach erfolgtem Verkauf der beiden ehemaligen Fahrzeugtechniksparteunternehmen) deutlich über 3 Euro je Aktie verdienen und für 2025 hält der Vorstand an seiner Vorhersage, mehr als 2 Mrd Euro Umsatz plus 10% Marge, fest. Je mehr 2024 in den Fokus der Märkte kommt, desto besser könnte sich, einen normalen Börsenverlauf vorausgesetzt, der Kurs der Aktie entwickeln.
Weitere Kurstrigger in den nächsten Monaten könnten Meldungen über die erfolgten Verkäufe von Schäfer und Selzer sein sowie Meldungen über Neuerwerbungen (man will ja weiterhin 2 neue Beteiligungen auf Tochterebene pro Jahr kaufen).
Erfreulich ist sicher auch der gestiegen Cashflow aus laufender Betriebstätigkeit und die Tatsache, dass das EK je Aktie zum 31.03.2023 ungefähr bei gestrigen Schlusskurs lag (25,92 Euro je Aktie). Zudem scheint sich die Steuerquote, die in den letzten Jahren ja extrem hoch war, weil die hohen Verluste der Beteiligungen aus der Fahrzeugtechnik zwar das Konzernergebnis belastet haben aber steuerlich nicht den Gewinnen aus anderen Bereichen verrechnet werden konnte, so langsam wieder zu normalisieren, was einen positiven Einfluss auf das Konzernergebnis und auch das EpS hat.
Ein schönes Wochenende allerseits.
Die Zahlen sehen auf den ersten Blick einigermaßen unspektakulär aus - das ist sicher auch der Grund dafür, dass die Aktie gestern unter 26 Euro geschlossen hat.
Aber erstens ist es sicher keine Selbstverständlichkeit, dass man auch in diesen wirtschaftlich immer noch sehr schwierigen Zeit 8% Umsatz- und Ergebniswachstum vorweisen kann und zum zweiten zeigen sich, wenn man genauer hinschaut schon Wichtigkeit und Erfolg des Konzernumbaus.
Ohne die zum Verkauf stehenden beiden Gesellschaften hätte Indus ein EpS von 93 Cent für die ersten drei Monaten ausgewiesen - und das übrigens obwohl die abflauende Baukonjunktur durchaus einen negativen Ergebniseffekt auf die Gesellschaften gehabt hat, die im Wesentlichen im Bereich Wohnungsneubau tätig sind (wobei ich persönlich davon ausgehe, dass es sich hierbei "nur" um eine Delle handeln kann, denn faktisch fehlen eben zitausend Wohnungen in Deutschland, was die Mietpreise in sehr ungesunde Höhen treibt). Nun wird es demnach wichtig, die beiden zum Verkauf stehenden Gesellschaften Schäfer und Selzer auch möglichst rasch zu veräußern. Der Vorstand zeigt sich ja sehr optimistisch, dass man dies "deutlich vor Jahresende" hinbekommt.
Bei Indus ist man mMn weiter auf dem richtigen Weg, die Prognosen des Vorstands und der (meisten) Analysten zu erfüllen. Im nächsten Jahr dürfte man (nach erfolgtem Verkauf der beiden ehemaligen Fahrzeugtechniksparteunternehmen) deutlich über 3 Euro je Aktie verdienen und für 2025 hält der Vorstand an seiner Vorhersage, mehr als 2 Mrd Euro Umsatz plus 10% Marge, fest. Je mehr 2024 in den Fokus der Märkte kommt, desto besser könnte sich, einen normalen Börsenverlauf vorausgesetzt, der Kurs der Aktie entwickeln.
Weitere Kurstrigger in den nächsten Monaten könnten Meldungen über die erfolgten Verkäufe von Schäfer und Selzer sein sowie Meldungen über Neuerwerbungen (man will ja weiterhin 2 neue Beteiligungen auf Tochterebene pro Jahr kaufen).
Erfreulich ist sicher auch der gestiegen Cashflow aus laufender Betriebstätigkeit und die Tatsache, dass das EK je Aktie zum 31.03.2023 ungefähr bei gestrigen Schlusskurs lag (25,92 Euro je Aktie). Zudem scheint sich die Steuerquote, die in den letzten Jahren ja extrem hoch war, weil die hohen Verluste der Beteiligungen aus der Fahrzeugtechnik zwar das Konzernergebnis belastet haben aber steuerlich nicht den Gewinnen aus anderen Bereichen verrechnet werden konnte, so langsam wieder zu normalisieren, was einen positiven Einfluss auf das Konzernergebnis und auch das EpS hat.
Ein schönes Wochenende allerseits.
19.05.23 09:03
#655
Raymond_James
''PARKOUR perform''
CEO Dr. Johannes Schmid in der HV v. 17.05. zum "Strategie-Update PARKOUR perform": "Mit unseren drei neuen Segmenten konzentrieren wir uns auf das, was wir besonders gut können auf die hochspezialisierte Industrietechnik. ... Bisher waren wir vor allem ein breit aufgestellter Langfrist-Finanzinvestor mit fünf Segmenten. Nun agieren wir als Beteiligungsgesellschaft mit klaren Technologieschwerpunkten in drei Segmenten." (https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/indus-holding-ag-indus-setzt-auf-praesenz-hauptversammlung/1820771)
23.05.23 08:15
#656
HutaMG
Research
Guten Morgen !
Mittlerweile habe dann auch alle Analysten ihre Berechnungen auf die neue Unternehmensstruktur umgestellt und es gibt auf der Homepage eine neue Zusammenstellung der Analystenzahlen
https://indus.de/app/uploads/2023/05/2023_FY-Consensus-Dokum
Danach soll sich das EpS von 2,74 Euro in 2023 über 3,62 Euro in 2024 bis 2025 auf 3,92 Euro steigern (jeweils im Durchschnitt der Meinungen) und die Dividende entsprechend der von Indus verkündeten Dividendenpolitik von 1,12 Euro über 1,37 Euro auf dann 1,53 Euro.
Entsprechend empfehlen 5 Analysten Indus inzwischen zum Kauf und 2 sehen Indus als Halteposition (wobei es da wohl vor allem daran liegt, dass die Analysten sehen wollen, dass die beiden noch verbliebenen Problemunternehmen veräußert werden).
Wenn man sich die Rede des Vorstands zu diesem Thema durchliest, so sagt Herr Dr. Schmidt dazu (Zitat) "Wir wollen mit den Verkäufen spätestens bis zum Jahresende 2023 durch sein. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir nicht mehr so lange brauchen werden."
Ich denke, das ist eine klare Aussage. Wichtig ist auch, dass der Indus Vorstand aus der Misere im Bereich Fahrzeugtechnik gelernt hat, denn an anderer Stelle sagt Herr Dr. Schmidt (Zitat) "Auch in Zukunft bleibt unser Credo "kaufen, halten & entwickeln". Allerdings werden wir schneller spüren, wenn wir Beteiligungsgesellschaften nicht mehr voranbringen können. Das verspreche ich Ihnen an dieser Stelle. Das Jahr 2022 darf sich so nicht mehr wiederholen."
MMn ein klares Bekenntnis dazu, dass man Verlustbringer früher abstoßen wird als das bei der Fahrzeugtechnik geschehen ist - und das wäre dann auch gut so.
Aus meiner Sicht bleibt Indus daher ein attraktives Investment - auch auf Basis der verbesserten Kurse. Der Newsflow der nächsten Monate sollte positiv sein - wenn der endgültige Verkauf der beiden noch verbliebenen Problemunternehmen durch ist aber auch wenn neue Beteiligungen erworben werden, dürfte das nicht nachteilig für den Kurs sein - und wenn dann noch absehbar ist, dass wir auf ein KGV 2024 von etwa 7,5 zulaufen könnte die Aktie davon ebenfalls profitieren. Wie immer ist das nur meine Meinung und keine Empfehlung.
Einen guten Tag noch
Mittlerweile habe dann auch alle Analysten ihre Berechnungen auf die neue Unternehmensstruktur umgestellt und es gibt auf der Homepage eine neue Zusammenstellung der Analystenzahlen
https://indus.de/app/uploads/2023/05/2023_FY-Consensus-Dokum
Danach soll sich das EpS von 2,74 Euro in 2023 über 3,62 Euro in 2024 bis 2025 auf 3,92 Euro steigern (jeweils im Durchschnitt der Meinungen) und die Dividende entsprechend der von Indus verkündeten Dividendenpolitik von 1,12 Euro über 1,37 Euro auf dann 1,53 Euro.
Entsprechend empfehlen 5 Analysten Indus inzwischen zum Kauf und 2 sehen Indus als Halteposition (wobei es da wohl vor allem daran liegt, dass die Analysten sehen wollen, dass die beiden noch verbliebenen Problemunternehmen veräußert werden).
Wenn man sich die Rede des Vorstands zu diesem Thema durchliest, so sagt Herr Dr. Schmidt dazu (Zitat) "Wir wollen mit den Verkäufen spätestens bis zum Jahresende 2023 durch sein. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir nicht mehr so lange brauchen werden."
Ich denke, das ist eine klare Aussage. Wichtig ist auch, dass der Indus Vorstand aus der Misere im Bereich Fahrzeugtechnik gelernt hat, denn an anderer Stelle sagt Herr Dr. Schmidt (Zitat) "Auch in Zukunft bleibt unser Credo "kaufen, halten & entwickeln". Allerdings werden wir schneller spüren, wenn wir Beteiligungsgesellschaften nicht mehr voranbringen können. Das verspreche ich Ihnen an dieser Stelle. Das Jahr 2022 darf sich so nicht mehr wiederholen."
MMn ein klares Bekenntnis dazu, dass man Verlustbringer früher abstoßen wird als das bei der Fahrzeugtechnik geschehen ist - und das wäre dann auch gut so.
Aus meiner Sicht bleibt Indus daher ein attraktives Investment - auch auf Basis der verbesserten Kurse. Der Newsflow der nächsten Monate sollte positiv sein - wenn der endgültige Verkauf der beiden noch verbliebenen Problemunternehmen durch ist aber auch wenn neue Beteiligungen erworben werden, dürfte das nicht nachteilig für den Kurs sein - und wenn dann noch absehbar ist, dass wir auf ein KGV 2024 von etwa 7,5 zulaufen könnte die Aktie davon ebenfalls profitieren. Wie immer ist das nur meine Meinung und keine Empfehlung.
Einen guten Tag noch