Anleihen: Warten auf Notenbanker
10.06.23 11:46
Redaktion boerse-frankfurt.de
Dünne Datenlage, und dann auch noch Feiertag in vielen Bundesländern – am Rentenmarkt geht es diese Woche ruhig zu. Vor den anstehenden Notenbanksitzungen halten die meisten die Füße still. Richtig gut an kommt die neue Sixt-Anleihe.
9. Juni 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). An marktbewegenden Konjunkturdaten herrscht diese Woche Mangel. Mit Spannung wird eher auf die kommende Woche geblickt: Am Dienstag und Mittwoch findet das nächste Treffen der US-Notenbank statt, am Donnerstag das der EZB. Für die US-Notenbank erwarten die meisten eine Zinsanhebungspause, allenfalls noch einen kleinen Zinsschritt. Für die EZB wird fest von einer weiteren Erhöhung um 25 Basispunkte ausgegangen.
Wichtig sind aber auch die Ausblicke der Notenbanker. Laut der neuesten Bloomberg-Umfrage unter Volkswirten rechnen diese für die Eurozone mehrheitlich nach dem Zinsschritt nächste Woche noch mit einem weiteren im Juli – und dann mit einem Innehalten für fast ein Jahr bei einem Einlagensatz von 3,75 Prozent.
„Wir halten es angesichts der sich eintrübenden Konjunkturaussichten für das zweite Halbjahr für unwahrscheinlich, dass die EZB ihren Einlagensatz über die 3,5 Prozent-Marke anheben wird“, meint hingegen Hauke Siemßen von der Commerzbank. Zwar hätten Mitglieder des EZB-Rats jüngst ihre Entschlossenheit zur weiteren Inflationsbekämpfung betont. Allerdings spreche auch der deutliche Rückgang der Inflationserwartungen dafür, dass EZB-Präsidentin Lagarde die Spekulationen auf weitere Zinsschritte eher dämpfen werde.
Kanadier weiter auf Inflationsbekämpfungskur
Diese Woche haben bereits die kanadische und auch die australische Notenbank die Zinsen angehoben. „Das war schon eine Überraschung und hat zweifeln lassen, ob die Zinserhöhungen wirklich bald vorbei sind“, berichtet Arthur Brunner von der ICF Bank. Die Renditen seien daraufhin gestiegen. Am Freitagmittag liegt die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bei 2,43 Prozent nach 2,28 Prozent vor einer Woche.
Sixt als Renner
Umsatzspitzenreiter im Handel mit Unternehmensanleihen ist bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank die neue Anleihe des Mietwagenanbieters Sixt (DE000A351WB9) mit Laufzeit von vier Jahren und Kupon von 5,125 Prozent. „Die kommt gut an“, stellt Gregor Daniel fest. Aktuell liegt der Kurs schon bei 102,4 Prozent. Mit einer Stückelung von 1.000 Euro ist der Bond auch für Privatanleger*innen gut zugänglich.
Ansonsten bleiben Unternehmensanleihen mit kurzer und mittellanger Restlaufzeit gefragt, mit Renditen von mindestens 3 Prozent, gerne auch mehr. Gesucht sind Daniel zufolge beispielsweise VW-Anleihen, die eine mit Fälligkeit 2026 und Kupon von 2,25 Prozent (XS1893631769), die andere 2025 mit 0 Prozent (XS2374595127). Die Renditen laut Daniel beim letzten Umsatz: 3,54 und 4,29 Prozent. Auch Brunner sieht gute Nachfrage nach VW-Anleihen, konkret einer mit Kupon von 1,375 Prozent, Laufzeit bis 2025 und aktueller Rendite von 4,25 Prozent (XS1642590480).
Daniel
Mutares und Multitude gesucht
Ebenfalls gefragt: Hochzinsanleihen wie die kürzlich aufgestockte der Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares mit 11,515 Prozent bis 2027 (NO0012530965) und die des finnischen Finanzdienstleisters Multitude mit 10,25 Prozent bis 2025 (NO0012702549), wie Brunner berichtet. Unter Abgabedruck geriet hingegen der Bond des Gewerbeimmobilieninvestors Preos (DE000A254NA6), der mittlerweile nur noch zu 18 Prozent gehandelt wird. „Eine Meldung dazu gab es nicht.“
Deutlich erholt hat sich Brunner zufolge die Anleihe von Hertha BSC (SE0011337054). Die war zuvor wegen des drohenden Lizenzverlustes für den Verein stark unter Druck geraten und soll nun – bei höherem Kupon – verlängert werden. Der Kurs, der im Tief unter 70 Prozent gefallen war, liegt jetzt wieder bei 89 Prozent. „Doch selbst bei Zustimmung der Gläubiger zur Verlängerung: Das Problem ist nur um zwei Jahres verschoben, die Hängepartie geht weiter.“
von: Anna-Maria Borse, 9. Juni 2023, © Deutsche Börse AG
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