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Fr, 22. September 2023, 4:07 Uhr

Ölpreis unaufhaltsam


04.03.03 14:08
Hornblower Fischer

In Antizipation eines unmittelbar bevorstehenden Irak-Krieges haben die Energiepreise ihren Höhenflug im Februar beschleunigt, so die Analysten von Hornblower Fischer.

Rohöl sei in den letzten drei Monaten um 60% gestiegen, der Gaspreis habe sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Offenbar preise der Markt eine erhebliche Störung der Ölversorgung beispielsweise durch das Anzünden von Ölquellen oder Schäden in Saudi-Arabien ein. Würden sich diese Sorgen zumindest teilweise zerstreuen, sollten sich die Preise wieder normalisieren.

Nicht nur der Ölpreis deute auf eine unmittelbar bevorstehende und möglicherweise nicht mehr abzuwendende kriegerische Auseinandersetzung im Irak. Auch wenn sich der internationale Widerstand gegen einen Militärschlag spürbar erhöhe, würden die USA doch kaum Zweifel an ihrer militärischen Entschlossenheit lassen. Diplomatische Bemühungen würden sich zur Zeit darauf konzentrieren, möglichst viele Verbündete zu gewinnen. Für die Aktienmärkte bedeute eine Irak-Lösung so oder so Reduzierung von Unsicherheit - das sei positiv.

Aktuell werde eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte weiter von anhaltend hoher Unsicherheit verhindert. Zum einen würden offene Fragen um die Entwicklung im Irak-Konflikt und in anderen politischen Spannungsherden belasten, sowie der schwer kalkulierbare Faktor "Terrorbedrohung". Zum anderen würden konjunkturelle Unsicherheiten wie ein Damoklesschwert über den Aktienbörsen schweben. Hinzu komme das fehlende Vertrauen der Investoren in Unternehmen und ihre Berichterstattung nach den Enttäuschungen der letzten Jahre. Anleger wollten wieder richtige Gewinne sehen und sich nicht mehr von kreativen Zahlen der CFOs an der Nase herumführen lassen. Würden endlich überzeugende Zahlen gezeigt, dann locke auch das niedrigere Bewertungsniveau der Aktien wieder zum Kauf.

Nach der langen Durststrecke seit 03/2000 sei der Verdruss aber groß und Verluste seien zum Anlegertrauma geworden. Dies zeige die Suche nach dem Total Return und die steigende Bedeutung der Dividenden für Investoren. Bezüglich eines Irak-Krieges gehe der Markt derzeit übrigens wohl von einem kurzen Prozess ohne signifikante Probleme für die USA aus. Dies zeige die schwache Performance der Rüstungsaktien in den letzten Monaten. Als wichtigsten Punkt für die Börsen sehe man daher die Reaktion des Ölpreises auf die neue Lage.





 
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